Gefüllte Weinblätter selbst gemacht

Davor hatte ich richtig Respekt und habe mich deswegen lange gedrückt, das endlich mal selbst zu machen. Gefüllte Weinblätter, auch bekannt als Dolma, Dollma, Dolmades, Dolmadakia. Da spielt jedes Land mit, das am und um das östliche Mittelmeer, oder am Schwarzmeer gelegen ist. Gefüllte Weinblätter sind ein echter Vorspeisenklassiker und bei mir vegetarisch. Um es gleich vorweg zu nehmen, das ist total einfach und somit jede Form von Angst total unbegründet. Man kann nicht viel falsch machen.

Zutaten:

400 Gramm Weinblätter
400 Gramm Reis
2 Limetten
Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 Esslöffel frische Minze
2 Teelöffel Dill
4 Lauchzwiebeln

Tzaziki:

1/2 Salatgurke
2 Töpfe Quark a 200 Gramm Fettgehalt egal
2 x Naturjoghurt á 150 Gramm
1 Zwiebel
1 Knoblauch
Salz
Pfeffer
Zucker
Limette
Dill
Schnittlauch

Deko:

Tomaten
Gurken

Ich kenne Dolmades seit meiner Jugend von Besuchen in griechischen Restaurants und mochte die schon immer sehr gerne. Ich habe keine Ahnung wieso ich gedacht habe, dass die schwierig selbst zu machen sein könnten, denn die Zutatenliste ist überschaubar. Ich habe mir das sehr fummelig vorgestellt, aber das ist wirklich einfach, wenn man sich erstmal ein wenig eingerollt und sein persönliches Tempo ermittelt hat. 

Ich habe natürlich keine frischen Weinblätter frisch von der Rebe bekommen. Diese habe ich bei einem türkischen Lebensmittelladen gekauft. Wenn man nicht gerade in Hoyerswerda wohnt, sollte es mittlerweile aber einfacher sein einen türkischen Lebensmittelladen zu finden, als eine deutsche Bratwurstbude.

Die Blätter müssen erstmal vorsichtig auseinander gezogen werden.

Lauchzwiebeln schneiden.

400 Gramm rohen Reis abwiegen

Reis mit den geschnittenen Lauchzwiebeln vermischen. Ich habe dafür eine Gefrierdose benutzt

Den Saft einer Limette, oder Zitrone über dem Reis ausdrücken.

Salz und Pfeffer zum Würzen nehmen. 

Minze hacken

Die kommt zusammen mit dem Dill auch zum Reis

Noch einen Schuss Öl darüber geben.

Die Blätter werden einzeln gefüllt.

1 Blatt auf eine Unterlage legen. 

Mit einem Esslöffel den Reis auf das Blatt häufen.

Blatt an beiden Seiten einknicken und über die Reisfüllung legen.

Wenn beide Seiten des Blattes über der Füllung liegen, kann man mit dem Einrollen beginnen.

Hier wird gerollt.

Das ist nicht schwer und dauert auch nicht lange. Das war meine größte Befürchtung, dass der Reis dabei rausfallen könnte.

So sieht ein fertig gerolltes Weinblatt aus. Das darf nicht zu fest gerollt werden, weil der Reis jetzt noch roh ist und beim Kochen später aufgeht. Deswegen nur so fest rollen, dass das Blatt verschlossen ist, aber nicht auf Spannung einrollen. Sonst hat man die Gefahr beim Kochen, dass der Reis aufquillt und das Blatt zerreist.

Die fertig gerollten Dolmadakia kommen in einen möglichst großen Topf und werden dicht an dicht gelegt und hinterher gestapelt.

Das geht gut von der Hand und hat meditativen Charakter, wie Nudeln mit der Hand zu rollen.

Wenn Ihr alle Weinblätter verbraucht habt, den Topf mit Salzwasser aufgießen, noch eine Limette darüber auspressen und einen ordentlichen Schuss Olivenöl dazu gießen. Bitte daran denken, dass der Reis noch aufquillt und somit Wasser wegnimmt. Ich würde ca 2 cm höher Wasser in den Topf geben, als die Dolmades hoch sind.

Damit sich die Dolmades beim Kochen nicht öffnen, werden sie mit einem Teller beschwert. Dann den Topf auf den Herd stellen und das Wasser zum Kochen bringen. Anschließend den Herd merklich runterdrehen, dass es nur noch leicht simmert. Deckel auf den Topf legen und 50 Minuten köcheln lassen. Zwischendurch mal schauen, ob noch genug Wasser im Topf ist, damit unten nichts anbrennt und ausreichend Wasser da ist, um vom Reis aufgenommen zu werden. Was ganz am Ende noch an Flüssigkeit da ist, wird die Marinade. Ich bin mit dem Topf von der größten Herdplatte auf die kleinste umgezogen, als das Wasser einmal gekocht hat.

Während die Dolmades auf dem Herd stehen, kümmere ich mich um mein “Tzaziki”. Das wird eigentlich aus griechischem Joghurt gemacht, aber ich hatte keines. Deswegen kommt hier einen Version, für die man sich auch nicht schämen muss. 

Gurke schreddern, Zwiebel zerkleinern, Knoblauch hacken

Salz, Pfeffer, Zucker zum Würzen. 

2 Packungen Quark und 2 Becher Joghurt verrühren.

Den Saft einer Limette darüber auspressen.

Schnittlauch und Dill für die Frische benutzen.

Die Zutaten miteinander verrühren. Schmeckt echt Hammer. Voll knofig, zwiebelig und toll mir der Limette.

Nach 50 Minuten kommt der Topf vom Herd.

Die Rollen sind schön aufgegangen, ein Großteil der Flüssigkeit ist im Reis gelandet

Nun noch schnell die Teller dekorieren. Ich war noch nie in Griechenland, aber hier werden beim Griechen die Teller immer mit Gurkenscheiben und Tomatenschiffchen dekoriert. Das hat in Griechenland bestimmt noch nie jemand gesehen, oder?

Darf ich noch mal eben auf die neue EOS Kamera hinweisen. Da kann man die gefüllten Weinblätter fast vom Foto essen. 

Nun noch meinen Tzaziki auf den Teller geben und mit einem Minzblatt für eine gepflegte Optik sorgen.

Geiles Zeug, die Weinblätter haben noch ein wenig Biss, die Reisfüllung ist angenehm weich und total voller Geschmack von der Limette, den Lauchzwiebeln und den Gewürzen. Dazu noch ein frisches Brot und ein paar Salate, das ist echt DER Knaller schlechthin. Ich glaube das ist eine Idee für das kommende Wochenende, wenn wir Gäste haben. 

Da waren alle Befürchtungen wieder mal total umsonst und es ist wirklich leicht von der Hand gegangen und entschädigt mit einmalig tollem Geschmack. Ich bin wirklich begeistert.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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3 Kommentare

  • Dolmadakia selber machen hört sich sehr gut an, das werde ich mal probieren. Vielleicht magst du inzwischen mal mein Tsatsiki-Rezept ausprobieren:

    1/2 Gurke raspeln und mit 1 TL Salz vermischen, damit sie Wasser zieht. In der Zwischenzeit 500 g Magerquark, 1/2 Becher Mascarpone und 1 Becher Magerjoghurt verrühren, dazu 2 klein gewürfelte Knoblauchzehen geben und mit Pfeffer kräftig würzen. Dazu 1/2 TL Sumach geben, zum Schluss die Gurke kräftig ausdrücken und unter die Quarkmischung heben und evtl. mit Salz nachwürzen.

    Die Konsistens ist etwas fester als bei deiner Variante und der Sumach gibt ein tolles Aroma. (Ich bin gespannt, ob du das ausprobierst)

    LG

    Sylvia

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