Biskuit mit Buttercreme à la Frankfurter Kranz, ohne Kranz

Den Tag vor Heiligabend habe ich permanent in der Küche gestanden, wenn ich nicht gerade einkaufen war. Abends sagte dann meine Schwiegermutter, “Mache Dir nicht immer so viel Arbeit, aber wieso hast du eigentlich keinen Kuchen für mich?”. Ein klassisches Beispiel für weibliche Zwiespältigkeit und es erinnerte mich an meinen Vater, der 30 Jahre lang einen Laden in einem Einkaufszentrum hatte. Da kamen dann immer irgendwelche nervösen Frauen mit Ihren Fahrrädern und wollten die repariert haben, während sie einkaufen gingen. Der hat sich dann bis 65 so durchgehangelt und die letzten Jahre war er schon Herzkrank. Da sagten dann die nervösen Weiber, “Herr Heilemann, Sie müssen sich schonen, aber mein Fahrrad reparieren sie mir vorher noch.” Ungefähr so fühlte mich mich in der Nacht auch, als ich bis morgens um vier in der Küche gestanden habe.

Zutaten:

2 x Biskuitböden

jeweils:

120 Gramm Zucker
120 Gramm Mehl
1 Prise Salz
2 Teelöffel Backpulver
4 Eier
4 Esslöffel Wasser

Buttercreme:

2 x 250 Gramm Butter
2 x 250 gramm Puderzucker
4 Eigelb

Füllung:

Himbeermarmelade / Johannisbeermarmelade

gehackte Haselnüsse
Puderzucker
Butter

Ich habe ein halbes Backblech als Maß. Das bestreiche ich leicht mit Butter, damit das Backpapier besser daran klebt und nicht verrutscht.

120 Gramm Mehl

120 Gramm Zucker

4 Eier pro Biskuitboden

Warmes Wasser. Da nehme ich mir die benötigten 4 Esslöffel direkt raus, wenn ich sie brauche.

Backpulver zum Mehl geben und eine Prise Salz

Jetzt geht es los mit der Produktion des ersten Biskuitbodens. Den Ofen schon auf 180 Grad vorheizen, oder Gasofen Stufe 4

4 Esslöffel warmes Wasser in einen Mixbecher geben.

4 Eier dazu schlagen

Mit meinem Esge Zauberstab schlage ich die Eier mit dem Wasser schaumig

Wenn das Ei schaumig ist, den Zucker unterschlagen

Wenn das Ei mit dem Zucker so schaumig geschlagen ist, kommt das Mehl unter ständigem Rühren hinzu

Jetzt!

Das geht echt einfach wie Brötchenbacken

Nun den Biskuitteig auf das Blech gießen

Läuft bei mir

Den Teig dann 12 bis 13 Minuten im Ofen backen. In der Zwischenzeit bereite ich den zweiten Boden vor, so wie ich es für den ersten gezeigt habe. Ich habe auch zwei von diesen halben Backblechen. Das ist alles kein Problem. 

So kommt der gebackene Biskuit aus dem Ofen

Damit der Biskuit nicht am Backpapier anklebt. bemehle ich ein zweites frisches Backpapier und stürze den frisch gebackenen Biskuit darauf

Das ist auch so ein Moment, in dem der Elefant das Wasser lässt. Da hofft man dann immer, dass einem der Teig nicht reißt. Würde aber hinterher auch keiner sehen, wenn es passieren würde, weil es mit der Buttercreme, oder der Marmelade bestrichen wird. Für das Selbstwertgefühl ist es aber besser, wenn nichts reißt. 

Biskuit auf das bemehlte Backpapier legen

Papier von hinten abziehen

Ich liebe es, wenn ein Plan gelingt
Sehr geil. Dafür dass mich jedes Mal vorher die Panik packt, wenn ich so einen Teig machen soll, hat das echt gut geklappt

Am nächsten Tag geht es dann mit dem Kuchen weiter
Kuchenböden halbieren
 
Ich habe meine selbst gekochte Himbeermarmelade verwendet, aber Johannisbeermarmelade, oder Gelee ist auch gut dafür geeignet.
Nächste Etage auflegen
Den zweiten Boden ebenfalls teilen
Wieder bestreichen, wieder einen Teigdeckel drauf legen. Zu einem echten Frankfurter Kranz hätte ich auch noch die Zwischenböden mit der Buttercreme einschmieren müssen, aber das wäre mir dann doch irgendwie ne Spur zu buttercremig gewesen.
Mit einem scharfen Messer für möglichst gerade Kanten sorgen
Jetzt mache ich noch schnell die Buttercreme
500 Gramm Butter:
4 Eigelb trennen und zur Butter in eine Rührschüssel geben.

Butter mit dem Ei zu einer homogenen Masse verschlagen. Je weicher die Butter ist, desto besser, als ich hatte sie nur frisch aus dem Kühlschrank. Geht auch.

Dann 500 Gramm Puderzucker zur Butter geben und weiter rühren.

 Ich habe das vorher auch noch nie gemacht und mir immer viel schwieriger vorgestellt. 

Puderzucker unter rühren zur Butter geben

Das Zeug schmeckt echt so pervers, wie es aussieht

Bämm, fertige Buttercreme

Die habe ich dann mit der Hand weiter gerührt. Unglaubliches Zeug. Aber ich kann Euch sagen, dass man eine andere Beziehung zu so einem Kuchen bekommt, wenn man das mal selbst gemacht hat und sieht, was da an Zucker, Ei und Fett drin ist. Deswegen auch nur Weihnachten und nicht jeden Tag.

Jetzt wird der Kuchen damit bestrichen

Buttercreme auf dem Biskuitboden verstreichen

Das geht auch gut von der Hand. Aus mir wird auch kein Konditor mehr, aber dafür dass ich das vorher noch nie gemacht habe, bin ich froh, dass es am Ende einen Kuchen gibt. 

Im handlichen Ziegelsteindesign.

Danach den Kuchen von allen Seiten mit der Buttercreme bestreichen. Ist das jetzt schon eine Torte, oder immer noch ein Kuchen? Keine Ahnung!

Butter in der Pfanne schmelzen 

gehackte Haselnüsse

Puderzucker in die Pfanne geben und aufpassen, dass die Nüsse nicht zu dunkel werden

Die Nüsse müssen richtig abgekühlt sein, bevor man die auf den Kuchen gibt, sonst schmilzt die Buttercreme, was unschön wäre.

Jetzt kann man den Kuchen schon essen

Ich habe gleich mal probiert.

Saugeil, wie ein Frankfurter Kranz, mit Buttercreme, Marmelade und einem leckeren Biskuitteig. Schmeckt als wenn ich den ganzen Tag nichts anderes machen würde.

Ich finde den ganz großartig und mich erinnert das als Kind an Geburtstage meiner Oma Clara. Ich weiß gar nicht, welche Tante den machen konnte, aber der hat mir schon immer geschmeckt. Ich habe meine Frau mit Ihrer Mutter am Abend vor Weihnachten über Weihnachten bei deren Mutter / Oma reden gehört und da fiel auch der Begriff Frankfurter Kranz und ich dachte, wenn es von Oma Emma kommt, dann wäre das eine schöne Erinnerung.

Ich habe dann aber am Heiligabend erfahren, dass es den da nur gab und dass meine Frau den noch nie mochte. Super, dafür stehe ich ne halbe Nacht vor dem Ofen. Immerhin mochten meine Schwiegermutter, mein Freund Jeff und ich sowieso das perverse Backwerk.

Ich finde den immer noch geil!

Ich habe den Kuchen als Nachtisch am Heiligabend serviert, mit einer Apfelreduktion. Das Rezept zeige ich Euch in den nächsten Tagen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit
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5 Kommentare

  • Mann, nu is aber mal gut! Lese mich hier seit 2 Stunden (voller Vergnügen) fest und der Hund muss mal dringend raus.
    Wollte eigentlich im Netz nur mal gucken, welches Fleisch man am besten für Gulasch nimmt und nun das!
    Grüße aus Hamburg

    • haha, hallo mohnie, das ist ja ein weiter schwenk vom gulasch zur buttercremetorte. die rezeptliste von a-z hast du gefunden? man kann die seite übrigens auch auf dem handy lesen, falls der hund mal raus muss. gruß jörg

  • Ja, gute Idee. Manchmal ist das Laufen mit dem Hund ja nicht so prickelnd – das kann ich mir dann etwas versüßen (oder versal…ach nee, das lieber nicht)
    Ich gehe jetzt mal zum Gulasch….

    • dankeschön. ist jetzt vielleicht nicht mehr die richtige jahreszeit dafür, aber wenn es wieder kälter wird, werde ich sowas auf jeden fall wieder machen.

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