Schmorkohl mit Rinderhack

Ganz lustige Naturen nennen sowas Kohlrouladen für Faule, bei mir heißt es einfach Schmorkohl mit Rinderhack. So ein ganz derbe bodenständiges Gericht, das man nur im Herbst und Winter essen kann, um nicht in anderen Jahreszeiten als phantasieloser Tropf, Saisonverweigerer, oder im Speisenangebot limitiert zu gelten. Das schmeckt wirklich nur, wenn es draußen kalt ist.  Dann aber so richtig und bis jetzt hat es in meinem Blog gefehlt.
Zutaten: 

500 Gramm Rinderhack
1 Kilo Weißkraut, in diesem Fall türkischer Weißkohl
500 Gramm Zwiebel
3 Knoblauchzehen
4 Wacholderbeeren
3 Lorbeerblätter
2 Esslöffel Mehl
1 Teelöffel Salz
Pfeffer oder Chiliflocken, tendenziell eher mehr
800 Milliliter Brühe (anklicken)
Lauchzwiebeln
Petersilie

Beilage:

Salzkartoffeln
Das Hackfleisch vor dem Braten kneten, damit es nicht so aussieht wie bei den Kochasis. Die machen zum Tütengericht nämlich immer chice Regenwürmer (wenn man eben nicht knetet). Ich brate das Fleisch ohne Öl im Wok, oder in der Pfanne. Klar, da passt auch noch Öl oder anderes Fett ran, aber generell ist das Rinderhack fett genug und braucht keines von außen. Herd läuft volle Pulle, größte Platte

Türkischen Weißkohl zerlegen
Hack
Alle 5 Minuten wenden
Eine 500 Gramm Gemüsezwiebel zerkleinern.
Fleisch und Zwiebeln sollen ungefähr gleiches Rohgewicht haben.
Nach 10 bis 15 Minuten (eher 15) kommen die Gemüsezutaten in den Wok
Wir fangen mit den Zwiebeln an.
Schnell noch drei Knoblauchzehen abziehen.
Die kann man zerkleinern, oder so lassen wie sie sind.
Dann ebenfalls  den Weißkohl in den Wok geben.
Wacholderbeeren
Lorbeerblätter
Einen Teelöffel Salz
Ein paar Chiliflocken, oder schwarzen Pfeffer
Alles vermischen und den Kohl weiter anbraten, ca 10 Minuten
Wenn der Kohl Farbe bekommt, 2 Esslöffel Mehl über den Kohl stäuben
Alles vermischen
Warten, bis sich Röstaromen bilden.
Kartoffeln schälen
Selbst gemachte Brühe
Brühe in den Wok gießen
Aufkochen lassen.
Kartoffeln 18 Minuten kochen (ab dem Zeitpunkt, wenn das Wasser kocht)
Wok auf die kleinste Platte umziehen. Bei geringster Hitze, Deckel auf den Wok legen.
Lauchzwiebel hacken
Kartoffeln abkippen, Butter und Petersilie dazu geben, die wir zwischenzeitlich gehackt haben. Dann ist der Schmorkohl auch gut.
Schon geht es auf den Tisch.
Den Schmorkohl mit Kartoffeln auf den Teller geben.
Sehr lecker. Schmeckt kräftig, ausgewogen gewürzt, nicht mit langweilig verwechseln. Mit ein bisschen Grünkraut bestreuen. Schöner Biss beim Kohl, gut gebratenes Rinderhack. Das ist ein ganz rundes Gericht. Mache ich nur alle paar Jahre mal, weil es meiner Frau zu krachledern und zu kohlig ist. Sogar meine Kinder haben es mit heißhunger gegessen, muss also wirklich gut sein.
Ich habe das schon einen Abend vorgekocht, dann schmeckt es am nächsten Tag noch besser. Man kann es aber ebenfalls à la minute zubereiten.
Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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6 Kommentare

  • godek

    Ein ganz entfernter Verwandter von Bigos, liest sich gut.

    mfg
    godek

    • ist bigos nicht in teigtaschen verpackt?

      • Vivian

        Nee, Bigos ist das polnische Nationalgericht – ein Weißkohleintopf.

        Dein Gericht gefällt mir, hätte meine Oma schon so gekocht und wird hier auch gern gegessen. Warum nur, frage ich mich, muss bei dir fast überall Chilli dran?
        Bei mir gibt es statt dessen einen EL Kümmelsaat. Viel besser gegen böse Gase 😉

        • ich kann den chili besser dosieren, da greife ich nur einmal in den topf und dann passt es. bei pfeffer muss ich immer lange mahlen. kümmel mögen sie bei mir nicht, also lieber ein bisschen moderate schärfe

  • Lutz

    Gab es bei uns auch im Sommer und mit Kümmel. Das kriegt meine Gudrun ohne Rezept sogar hin. Da wir dieses Jahr eine Woche Urlaub in Polen machen kann ich mal nachfragen was Bigos ist und wie es gemacht wird.

    • hallo lutz, das kostet mich einmal googlen, oder einen anruf. generell finde ich polinnen vor dem ersten kind,
      deutlich attraktiver als polnisches essen 😉

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