Kochkäse selbst gemacht

Mein Vater hat mir zu Lebzeiten immer von meiner Oma Clara erzählt, dass die noch Kochkäse selbst gemacht hat. Wie das genau ging, wusste er auch nicht, nur dass es irgendwas mit Quark zu tun hatte. Bei uns zuhause mochte aber niemand außer ihm Kochkäse und er hat sich aus nostalgischen Gründen alle paar Jahre mal von meiner Mutter Kochkäse vom Einkaufen mitbringen lassen. Im Rahmen meines Blogs fallen mir immer wieder solche Kindheitserinnerungen ein und dann setze ich die um. Auch dieses Rezept habe ich ein paar Jahre mit mir rumgeschleppt, um es nie zu machen. Jetzt passte es aber endlich.

Zutaten:

250 Gramm Harzer Käse
250 Gramm Quark
125 Gramm Butter
1/4 Teelöffel Salz
200 Gramm Schlagsahne, oder Milch (200 Milliliter)
1 Messerspitze Natron
3-4 Esslöffel Kümmel

Quark in einen Topf kippen

Harzer Käse zum Quark geben

Käse zerdrücken und mit dem Quark vermischen. Falls Kinder anwesend sind, werden die im Normalfall wegen des Käsegeruchs rummeckern. Der ist schon ziemlich krass.

Ein halbes Stück Butter

Butter kommt ebenfalls in den Topf.

Alles vermischen und den Herd auf mittlere Hitze stellen. Die Butter wird dann flüssig und der Harzer Käse löst sich nach und nach auf.

Zusätzlich kommt noch ein Topf Sahne hinzu.

Permanent rühren, damit nichts am Topfboden anbrennt.

Hier kann man schon sehen, wie sich die Zutaten auflösen

1/4 Teelöffel Salz

3-4 Esslöffel Kümmel

Nun mal kurz auf Vollgas gehen, damit alles heiß wird und schmilzt. Kümmel macht einen super runden Geschmack. Ich weiß, viele mögen keinen Kümmel. Die können den hier mögen lernen, oder lassen ihn weg.

Mit dem Schneebesen rühren

Eine Messerspitze Natron, sonst wird es zu salzig

Krass, wie dann sofort die Masse im Topf explodiert.

So schnell kann man kaum rühren, dass einem der Inhalt nicht über den Topfrand steigt, runter von der Temperatur gehen.

Wenn die Masse gelber wird und andickt, ist sie gut

Umfüllen in eine Gefrierdose, weil das nach dem Abkühlen im Kühlschrank gelagert wird.

Mit dem Trichter, oder aus einem Litermaß in die Dose umfüllen

Abkühlen lassen und danach in den Kühlschrank stellen. Beim Abkühlen wäre es optimal, wenn man immer wieder umrührt, damit der Kümmel nicht nur am Boden der Dose ist.

Nun ist der Kochkäse abgekühlt.

So ist die Konsistenz, wenn der Käse kalt aus dem Kühlschrank kommt. An der Luft wird der weicher und er hat natürlich sehr gute Schmelzeigenschaften.

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Der Kochkäse ist vielseitig einsetzbar. ich habe da meiner ältesten Tochter Schnekerliese gesagt, dass sie das für Euch anrichten und fotografieren soll.

Auf Brot schmeckt der Kochkäse jedenfalls super. Hat dann am Ende meine jüngste Tochter getestet und dazu den Daumen gehoben. Sehr cremig, sehr lecker, sehr würzig. Ich mag auch das mit dem Kümmel. Irgendwas frisches dazu wie Tomaten und Petersilie machen alles noch besser.

Ich benutze den Kochkäse auch zum Überbacken. Hier ist es ein vorher gedämpfter Blumenkohl. (Rezept kommt)

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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6 Kommentare

  • Andreas Glaboniat

    Bei uns hier in südösterreich am Wörthersee nennt man den “glundner käse”.
    Wir machen den auch öfter mal .
    Nehmen aber den “almsteirer Käse” als ausgangsprodukt also zumindest machte mein Papa den immer so

  • Judith Klein

    Ich bin begeistert! Natürlich kennt man bei uns in Südhessen so dicht am Odenwald Kochkäse in allen Variationen. Mein Rezept war bislang mit Handkäse (Harzer Käse), Kaffeemilch, saure Sahne, Butter, Natron und Schmelzkäse. Gerade letzteren versuche ich seit der Entdeckung deiner Gyrossuppe ohne Schrottzutaten weitestgehend zu vermeiden und ich habe mich schon gefragt, wie ich das am Besten hinbekomme. Jetzt habe ich ein Rezept und freue mich schon, das demnächst auszuprobieren.

    Wir essen den Kochkäse gerne auf einem dunklen Bauernbrot mit „Musik“ – das sind klein geschnittene Zwiebeln (ich nehme rote Zwiebeln), gewürzt und eingelegt in eine Essig-Öl-Sauce.
    Aber auch auf frischen, heißen Schnitzel Beilage z. B. Bratkartoffeln ist der Käse der Hammer.

    • ich esse auch gerne rohe zwiebeln. bei käse muss ich noch viel lernen, da bin ich eher bei den milden sorten. kochkäse kenne ich nur von meinem vater. ich selbst habe damit keine große geschichte, außer den aus neugier selbst zu machen und damit wieder etwas anzustellen.

  • Nicole

    Perfekt, so mach ich den Kochkäse auch immer. Allerdings lass ich den Kümmel weg (was tut Frau nicht alles für den Göttegatten). Egal, dennoch mega lecker! Selbst “Kochkäsehasser” konnte ich damit überzeugen. Denen habe ich den Käse einfach als Käsedip verkauft, das hat super geklappt und allen hat der Dip super geschmeckt:-)
    Liebe Grüße Nicole

    • ja, da hast du recht. die ganzen ahnungslosen, die immer schon vorher wissen, dass es nicht schmeckt, brauchen für das kind einfach einen anderen namen, dann schmeckt es ;-). kümmel kannste auch mahlen, dann merkt es keiner mehr.

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