Gepickelter weißer Rettich auf russische Art

Das ist ein Rezept von Stevan Paul aus seinem Buch “simple & clever cooking”. Russisch steht im Moment ja nicht so hoch im Kurs und gerade gestern war ich abends im Baumarkt und hätte so nem Dreckskomsomolsken gerne direkt auf die Fresse gehauen, weil der die Frechheit hatte, im Baumarkt mit so einer russischen Militärmütze rumzulaufen. Zu diesem Angriffskrieg auf die Ukraine gibt es genau eine Meinung und die sieht mit Sicherheit nicht so aus, mit einer Mütze der roten Armee in Deutschland auf der Straße rumzulaufen, wenn man hier ansonsten alle Annehmlichkeiten für sich in Anspruch nimmt. Das ist so bescheuert, als wenn man in Deutschland wohnt und Erdogan wählt (anderes Land, gleiches Thema). Für sich alles mitnehmen und anderen die Pest an den Hals zu wünschen, wäre für mich immer ein guter Grund für einen One way Flug in die Gegend, die man aus der Ferne für einen besseren Platz hält, als unser tolerantes und weltoffenes Land. Und genau deswegen, gibt es trotz allem und jetzt ein Rezept das “russisch” im Namen führt.

Zutaten:

600 Gramm Rettich
1 gestrichener Teelöffel Salz
1 Zwiebel
200 Milliliter Wasser
50 Milliliter Weißweinessig
1 Teelöffel Zucker
1 Lortbeerblatt
1 Teelöffel Senfkörner
1 Teelöffel Fenchelsaat
1 Teelöffel Pfefferkörner
3 Zweige Dill

Den Rettich gab es Restebeutel vom Juby Markt, für € 1,39 mit Einlegegurken, Tomaten usw. Da kam mir dieses Rezept sehr recht. Rettich schälen.

Rettich mit der Standreibe in dünne Scheiben hobeln.

Rettichscheiben in eine Schüssel geben

Salzen

Salz leicht einkneten und dann eine Stunde stehenlassen.

Das Grün des Rettichs zerkleinere ich, weil es später einen guten Geschmack gibt.

Das heben wir ebenfalls für später auf.

Eine Zwiebel abziehen

Zwiebel zerkleinern

Fenchelsamen und Senfsaat, Lorbeerblatt und Pfefferkörner

Weißweinessig

Wasser

Topf auf den Herd stellen.

Wasser erhitzen

Essig

Gewürze ebenfalls in den Topf geben

Senfsaat

Fenchel

Lorbeerblätter und Pfefferkörner

Zucker

Aufkochen lassen

Zwiebeln dazu geben

Vier Minuten kochen lassen

Drei Zweige Dill hacken

Topfinhalt kocht

Dill ist gehackt

Rettich in ein Glas stapeln und andrücken. Das Glas soll heiß ausgekocht sein, damit sich der Inhalt länger hält.

Die ausgetretene Flüssigkeit gießen wir am Ende dazu.

Dill ebenfalls einstreuen

Lage für Lage stapeln

Nach der letzten Lage, kommt die Flüssigkeit des Rettichs in das Glas.

Hier kommt die Flüssigkeit

Dann kommt der heiße Topfinhalt ebenfalls ins Glas

Das verteilen wir durch intensives Schütteln, nachdem das Glas verschlossen ist.

Deckel drauf und dann schütteln

Das ist natürlich kein fachmännisches Einkochen, aber bevor moderne Technik einzog hat man überall auf der Welt so seine Ernte bis zur nächsten Saison konserviert. Ich kenne das auch von Südtirol, oder aus Norddeutschland.

Bereits nach zwei Tagen, aber besser nach ein paar Wochen, probiert man dann den Rettich.

Wenn das Glas erstmal geöffnet wurde, schadet Aufbewahrung im Kühlschrank nicht.

Geschmacklich ist es sehr rustikal, sehr lecker, rund, knackig. Eine willkommene Abwechslung statt immer nur gekaufte saure Gurken zu essen. Schmeckt zu Käsebroten, oder auch zu Wurst- und Schinkenbroten, lässt sich so nebenbei zum Fernsehen snacken.

Mir gefällt das sehr gut und es erweitert den persönlichen Horizont.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

Print Friendly, PDF & Email

11 Kommentare

  • peter eitel

    Zu deiner Einleitung.
    Ach, hätts’ es doch grad gemacht…meinen Segen hast du bei solchen unfassbaren Voll-
    pfosten. Und nicht nur bei Tisch brauchts halt mal was herzhaftes.

    Zum Rezept:
    Leider geil, russisch hin oder her….
    genau so wird bei mir der nächste Rettich enden.
    Dass, wenn das Glas mal offen ist, aber noch was zum wieder in den Kühlschrank stellen übrig bleibt halte ich für sehr sehr unwahrscheinlich…..

  • Miriam

    Hallo, zur Lagerung möchte ich sagen, es ist Essig drin, schon seit sehr langer Zeit erwiesenermaßen konservierend und Zucker genauso. Nach der Öffnung kühlen ist clever. Mache ich auch so und halt nicht für die Ewigkeit lagern.
    Im Übrigen bin ich solidarisch mit dir in der Baumarktbegegnung, kein Verständnis für solche Typen!
    Gruß aus dem Odenwald
    Miriam

  • peter eitel

    Hi, mal echt jetzt;
    treibst du dich tatsächlich in deren Foren rum?
    Entweder du bist Masochist oder ein getarnter V.Mann vom BND und gar kein Bikeverkäufer oder was auch immer du da machst….

    Also ich bin ja prinzipiell arg pazifistisch sozialisiert, aber ich muss zugeben, dass es einige wenige Situationen in meinem Leben gab, in denen nur ein präziser Schlag aufs
    Maul des Kontrahenten gewisse Probleme auf Dauer lösen konnte. Sorry., isso.

    Ich musste meine Jugend in einem bösen Viertel verbringen, da muss man halt als mal einfach nen Tick schneller sein als der andere, sonst hast du niemals deine Ruhe..

  • peter eitel

    Sehr hübsch hat mir das nach beinhart volle Kanne 2 Wochen Wartezeit geschmeckt.
    Quasi so “Geschmacksflashback” für einen im nordöstlichen Balkan geborenes Kind,
    das aus gutem Grund alle Kindheitserinnerungen verdrängt hat.
    Aber leckeren Geschmack kriegt man wohl nicht aus den Sinnen. Auch gut irgendwie…

    • das hast du es echt besser als ich. ich habe überhaupt keine erinnerungen an essen aus meiner kindheit, das ich unbedingt noch einmal essen möchte. zumindest nichts selbst gekochtes aus meiner familie von beiden seiten.
      aber alles besser, als wenn man früher gut gegessen hätte und jetzt nur die mikrowelle bedienen könnte.

Schreibe einen Kommentar zu Miriam Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert