Ofenkartoffeln aus der Pfanne

Mein Backofen macht es nicht mehr so richtig. Vor vier Wochen bin ich dem beim Pizzabacken drauf gekommen, dass die Umluftfunktion nicht mehr geht, nur noch Ober- und Unterhitze. Ich hatte den Ofen jetzt vier Jahre und für 90 Euro gebraucht gekauft, weil der Ofen der zur Wohnung gehörte, mitten in der Nacht beim Brühe vakuumieren in 1000 Teile zersprungen ist. Mein Vermieter hat damals schon versucht uns loszuwerden, also habe ich den deswegen gar nicht erst behelligt und gleich selbst einen gekauft. Nun wo das Ende abzusehen ist, kaufe ich mir hier aber keinen neuen Gasherd mehr, weil ich im neuen Haus kein Gas habe. Ich hangele mich jetzt so weiter durch und das ist auch nicht schlimm, denn dann kann ich mich wieder besser in die Ausreden reindenken der Leute, die keinen Ofen haben, oder die mit dem losen Telefonfinger, die sowieso immer alles bestellen, oder fertig im Kühlregal kaufen. Da gibt es ja auch solche Ofenkartoffeln, zu kaufen. Interessanterweise gehen diese Ofenkartoffeln aus der Pfanne viel schneller und sind auch viel krosser. Ist aber auch logisch, wegen der Kontakthitze. Im Ofen macht man bei solchen Beilagen oft irgendwas, weil auf dem Herd schon alle Platten belegt sind. Bei uns gab es geschmorte Rippen und ich brauchte noch eine Beilage, die dazu schmeckt und die auch alleine mit Kräuterquark bestehen kann, wenn man kein Fleisch essen will.

Zutaten:

1 Kilo Kartoffeln festkochend
Wasser bis zum halben Füllstand
80 Milliliter Rapsöl
1 Teelöffel Meersalz zum Bestreuen

Öl in die Pfanne geben und Pfanne aufheizen Kartoffeln teilen

Kartoffeln in die Pfanne geben und darauf achten, dass die Schnittflächen auf der Unterseite sind. Herd läuft volle Pulle

Wasser in die Pfanne gießen, bis die Kartoffeln halb bedeckt sind.

Jetzt schwimmen die Kartoffelhälften zur Hälfte im Wasser

Wasser reduzieren lassen

Das Wasser wird sehenden Auges immer weniger

Darin werden die Kartoffeln weich gekocht

Wenn das Wasser weg ist, setzt der Röstprozess ziemlich nahtlos ein

Alle 5 Minuten wenden und in dem Maße wie die Kartoffeln dunkel und knusprig werden, runter mit der Temperatur gehen

Nehmt mal eine Kartoffel zur Probe und schaut, ob Ihr mit der Konsistenz innen und außen zufrieden seid. Außen soll knackig sein, innen zart. Umgekehrt wäre scheiße.

Wenn alles passt, die Kartoffeln durch ein Sieb abgießen, damit das Öl von den Kartoffeln weg kommt.

Das ist hier der Fall

Ich habe die Kartoffeln zum Salzen und zum Servieren wieder in die Pfanne gelegt.

Grobes Meersalz nehmen und dann ein bisschen an der Pfanne rütteln

Sehr geil und in guten 30 Minuten erledigt

Hier mit ganz zarten Rippen und Kräuterquark. Auch wenn die Kartoffeln sättigen sollen, dürfen sie trotzdem gerne gut schmecken, ein schönes Mundgefühl machen und sich eben nicht wie ein Nebendarsteller anfühlen.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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7 Kommentare

  • peter eitel

    So geht’s natürlich auch; schaut schon hübsch amtlich aus….
    ich hoffe schwer, das Rezept für die apart aussehenden Rippchen kommt auch noch.
    Ach ja: und zum Thema ” lecker kochen ohne Gasherd” hab ich auch noch so bissele
    Senf zum abgeben…. kommt aber mal per mail, weil da ein Bild dazugehört.

    • ja, das Rezept für die Rippen habe ich letzte Nacht geschrieben. Du willst das also vor dem Apfel-Bananensmoothie lesen, entnehme ich Deiner Anfrage?

      • peter eitel

        Nönö, nix überstürzen bitte. Mach du mal hübsch der Reihe nach, so wie es dir halt in den Kram passt. Ich habe zwar tatsächlich Rippchen da, aber die sind im TK und können warten…..
        Ach ja: vorgestern habe ich zum zweiten Mal Nudeln nach deinen Anleitungen gemacht. Das erste war ein fail, aber ich habe dazugelernt. Die letzten für so Krautflecherl waren schon akzeptabler. Nö. sogar richtig prima.
        Dank deiner Anleitungen für Doofe bin ich endlich mal das Thema angegangen.
        merci hierfür…
        Ich hatte bissele variiert und Weizenmehl mit so Hartweizen- Semola gemischt.
        Kam gut und jetzt hat es bei mir KLACK gemacht und ich glaube so ein Gefühl zu
        bekommen, wie das perfekt laufen könnte… eigentlich alles echt kein Ding.
        Aber man braucht halt jemanden, den einen auf den richtigen Weg stupst.

        • Meine Kinder lachen mich immer aus, wenn ich denen sagen, dass das Essen mit einem spricht. Gerade wenn man Nudeln, Kartoffelklöße, Teige macht, dann “sagt” einem das Essen was es noch braucht. Mehr Mehl, mehr Grieß, mehr Geschmack, Temperatur, oder auch Zeit. Da hilft einem nur die Routine, so wie Du es beschreibst. Wenn das essen so macht, dann macht man dies das jenes. Bei allem was man kennt, kann man so handeln. Ich habe heute zum ersten Mal Baklava gebacken, mit Teig selbst machen und allem drum und dran. Ist wirklich toll geworden, aber ich weiß jetzt schon, was ich beim nächsten Mal anders (besser) machen werde. Dafür muss man es aber mal ausprobiert haben. Ich weiß jetzt, dass man vor der Flüssigkeitsmenge keine Angst haben muss und ruhig mehr nehmen kann, als man erst gedacht hat.

          • peter eitel

            Ha, selbstverständlich spricht das Essen mit einem. Ich rede ja auch immer mit meinem Goldfisch…Aber den esse ich natürlich nicht.
            Baklava komplett selber gemacht? Respekt.
            Hat in meiner Jugend mal nen riesigen Familienkrach erzeugt ….

          • stimmt, das gibt es auch in rumänien, griechenland und bulgarien. habe bestimmt noch welche vergessen

  • claudia

    Das muss ich auch unbedingt einmal probieren! Hab ich so in dieser Art noch nie gesehen! Und ich liebe Kartoffeln ja über alles! (Ich hab übrigens auch nur ein Backrohr mit Ober/Unterhitze. Das Einzige, das ich darin leider nicht mehr machen kann, sind meine heißgeliebten Baisers.)

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