Aubergine mit Balsamico

Da ich immer gerne Gemüse esse, kann ich es an dieser Stelle nicht auf die Jahreszeit schieben, aber diese Zubereitungsweise würde ich schon als frühlingshaft beschreiben. Nachdem es immer noch verbreitet ist, keine Aubergine zu mögen, ich es ein weiteres meiner täglichen Freundschaftsangebote mit einem Gemüse Frieden zu machen und sich davon überzeugen zu lassen, dass das schon schmeckt, nur beim ersten Mal irgendwann vorher halt mal nicht. Gewürz und Zubereitung auf den Punkt ist dafür auf jeden Fall sachdienlich.

Zutaten:
1 Aubergine mittelgroß
1 Teelöffel grobes Salz
70Milliliter Olivenöl
2 Knoblauchzehen
Pfeffer aus der Mühle
40 Milliliter Balsamicoessig
Gehackte Petersilie

Die Enden der Aubergine abtrennen und anschließend die Aubergine zuerst in Scheiben schneiden

Aus Scheiben werden Streifen und die Enden als Würfel

Knoblauch abziehen

Olivenöl bei Vollgas erhitzen und bei Auberginen nie mit dem Öl sparen, sonst schmecken sie wie Benzin. Die brauchen Öl und die müssen weich werden.

Salz damit Wasser austritt. Musste man früher vor dem Braten machen, aber die Holländer haben die Auberginen so umgezüchtet, dass sie nicht mehr so bitter sind wie früher.

Pfeffer aus der Mühle

Fünf Minuten Vollgas garen, dann wenden

Balsamicoessig abmessen

Nach zehn Minuten sind die Auberginen weich

Jetzt den Balsamico in die Pfanne gießen

Herd läuft immer noch Vollgas. Balsamicoessig verbindet sich schön mit dem Olivenöl und der Bratflüssigkeit, die beim Reduzieren der Aubergine entsteht.

Den Herd abstellen und die Aberginen in eine Form umfüllen, in der man sie serviert.

Gehackte Petersilie von hinten

Frische die man sehen kann. Diese Köstlichkeit schmeckt lauwarm so gut, wie bei Raumtemperatur, wobei das gelogen ist. Eigentlich schmeckt sie ganz frisch und noch lauwarm am besten.

Dazu passt frisches Brot, viel mehr verschiedene Gemüsesorten und ein gescheites Stück Fleisch, wenn man mag.

Das schmeckt egal wann, an sieben Wochentagen

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

Es ist vielleicht etwas makaber, aber die Schwester einer Bekannten die vor kurzem gestorben ist, wurde aus der Verfügung gestrichen. Begründet wurde es, dass die Schwester trotz Abscheu vor diesem Gemüse, dennoch bei ihrem letzten Besuch dieses mitgebracht habe. Sie wurde an der Haustür abgefertigt “wie kannst du mir so einen Scheiß mitbringen, du weißt doch, ich hasse Auberginen” und ” ab jetzt Kontakt allenfalls noch telefonisch”,.Die beiden haben sich nicht mehr gesehen, selbst ans Sterbebett durfte sie nicht kommen.
Vermutlich hätte die Bekannte aber deine Art der Zubereitung gemocht. Hierzulande wird mit Auberginen eigentlich immer falsch umgegangen. Zu kurz gegart, es wird kaum Öl verwendet, zu wenig Salz, und am liebsten wird Ratatouillematsch gekocht.
Ich liebe Auberginen und mache daraus die sizilianische Caponata nach einem Rezept aus dem “Mafia Kochbuch”. Ein Hochgenuss.
Sag ich ja, die Leute kennen immer nur einen, der nicht weiß wie es geht. Ich war kürzlich in Berlin und habe für jemanden gekocht, der mir im Gegenzug ein Sofa überlassen hat. Die Dame hat auch gesagt, dass sie eigentlich keine Aubergine mag, aber meine Version schon. Öl und Salz und Säure sind eben Gamechanger. Aber eine lustige Geschichte, über den Tod hinaus.