Chili Cheese Fries – Chili auf Kartoffelecken mit Käse überbacken

Habt Ihr schon mal einen Cowboy mit einem Fleischwolf in der Satteltasche gesehen?
Nee? Dann muss das Zeug, was man Euch überall als Chili verkauft, irgendwie schlecht kopiert worden sein, mit dem ganzen undefinierbaren Hackfleischzeug, in Fertigpackungen auch gerne mal mit einem wiehernden Pferd aus Rumänien untergemogelt. 

Ich bin bestrebt auf dieses ganze Mogelzeug zu verzichten. Bei Mais bin ich leider noch nicht so weit, dass ich frischen Mais, oder getrockneten Mais gefunden hätte, der jederzeit verfügbar wäre, aber daran arbeite ich noch. Natürlich ist das Chili noch geiler, wenn ich einen Premium Teil des Rindes nehmen würde, ab Hüftsteak aufwärts, aber das hier ist kochen für doofe und nicht Luxus für Prasser. Es geht mir darum Euch zu zeigen, wie man aus einfachen, bezahlbaren Zutaten, jeden Tag etwas Besonderes zu essen machen kann. Wenn man dann mal eine Nummer besser nehmen kann, umso schöner, aber auch in der Holzklasse, gibt es immer etwas zum Geniessen, wenn die Zubereitung stimmt und mit Liebe gearbeitet wird.

Zutaten für 4 Personen

1 Kilo Rindfleisch, in diesem Fall Suppenfleisch, Kilo 6 Euro im Sonderangebot.
getrocknete Kidneybohnen
3 Zwiebeln
Knoblauch
Pepperoni nach Geschmack
2 Dosen Mais
1 Tube Tomatenmark
Salz 
Pfeffer 
Zucker
1 Kanne Espresso
Petersilie
2 Dosen Dosentomaten
1 Topf saure Sahne zum Servieren
1 Tüte Reibekäse zum Überbacken
1 Kilo Große Kartoffeln

Wie gesagt, Cowboys hatten keinen Fleischwolf dabei, nur ein Messer, deswegen wird das Fleisch mit dem Messer möglichst fein geschnitten. Schaut Euch vorher die Maserung Eures Fleisches an und schneidet gegen die Faser, damit die Fleischfasern möglichst kurz werden, desto zarter wird es am Ende im Mund und beim Beißen. Die richtige Technik, ersetzt ein paar Euro beim Fleischkauf, wenn Ihr auf ein günstigeres Stück ausweichen könnt, welches Ihr durch die Zubereitung wieder adeln könnt. Schmorfleisch ist allgemein immer billiger als Fleisch, das man zum Kurzbraten nehmen kann.  

Erst einmal wird das Fleisch in Scheiben geschnitten,

danach in Streifen…

…und schließlich in Würfel.

Olivenöl in einem größeren Topf erhitzen

Fleisch anbraten und nach und nach Knoblauch, Zwiebeln und Pepperoni in den Topf geben. 
mit Salz und Pfeffer würzen. Beim Anbraten auf mittlere Temperatur gehen, damit das Fleisch nicht zäh wird.

Alles kann, nix muss, aber Pepperoni sind gesund und müssen nicht zwanghaft super scharf sein. Das bestimmt man schon beim Einkauf, wie scharf die sind.

Wenn alles ein wenig Farbe bekommen hat…

…eine Tube Tomatenmark in den Topf geben und eine Weile vor sich hinrösten lassen.

Das gibt ein schönes Röstaroma. Immer gut darauf achten, dass es nicht am Topfboden anbrennt, denn die Steigerung von Röstaroma ist verbrannt und ab in den Müll. Wir suchen aber auch dieses Mal wieder ein Erfolgserlebnis am Herd.

Wenn alles eine gesunde Farbe angenommen hat, erzeugen wir und das leckere Raucharoma, für das Chili bekannt ist, mit einem ungewöhnlichen Hilfsmittel.

Wir kochen uns eine kleine Kanne starken Kaffee, Mokka, oder Espresso…

…und kippen den Kaffee ins Chili.

Die ganzen Schweinepriester in der Industrie nehmen dafür Chemie, in Form von Aroma, die wir ja nicht im Essen haben wollen. Ab jetzt stellen wir den Herd auf die kleinste Stufe und lassen das Chili nur noch vor sich hin köcheln. Damit wird es am Ende buttertzart.

Da mich dieser Plastikgeschmack von Kidneybohnen aus der Dose schon lange genervt hat und ich mir bei dem Dreck auch nie sicher bin, dass das das wieder so ein Monsanto Genklon ist, habe ich mir endlich mal getrocknete, unmanipulierte Kidneybohnen gekauft. Die habe ich vor dem Kochen gewässert, aber am Ende ist das auch total egal, ob man sich die Kochzeit dadurch verlängert, weil die Bohnen ungewässert eben viel länger brauchen, bis sie weich sind, weil jede Minute, die wir unser Essen länger kochen, dafür sorgt, dass das Fleisch noch zarter wird. Einziger Vorteil beim Wässern ist, dass man dann gleich noch ein wenig Flüssigkeit hat, die man ins Chili kippen kann, ansonsten müßte man beim Schmoren mit Wasser auffüllen, damit es in den Stunden des Garens nicht zu dick wird, das soll es erst am Ende werden, wenn es auf den Tisch kommt. 

Bohnen in den Topf geben, Kochzeit auf der Tüte beachten, nicht unter 2 Stunden. Ihr werdet Euch wundern, welch sauberen Geschmack das Chili hat, wenn man bei den Bohnen nicht auf die Dose zurück greift. Probiert es einfach aus und Ihr werdet wissen, was ich meine.

Mais in den Topf geben. (sagt mit bescheid, wenn Ihr getrockneten Mais gefunden habt, der nicht Hühner oder Kaninchenfutter ist)

2 Dosen Dosentomaten in den Topf  geben (man kann natürlich auch zehn frische Tomaten nehmen)…

…und dann wie gesagt, zwei Stunden vor sich hin köcheln lassen und immer dicker einkochen. 


Eine gute Gelegenheit, sich um die Beilage Kartoffelecken zu kümmern.

Kartoffeln spitz zuschneiden, was ja ein Charakteristikum der Kartoffelecke ist.

Nein, das ist nicht gekauft, das ist mühsam erlernt. 

Kartoffelecken in eine große Schüssel legen…

Salz, Pfeffer, Olivenöl hinzugeben und gut mit den Händen durchrühren, damit überall etwas hin kommt. Schlecht gewürzt, ist weggeschmissen Geld. 

Die marinierten Kartoffelecken auf einem Backblech auslegen und im vorgeheizten Gasofen zwischen Stufe 5 und 6 eine Stunde garen, zwischendrin mal wenden. Im Elektroofen mit Ober und Unterhitze sollten es 200 Grad sein.

Wenn das Chili gut eingekocht ist und die Kartoffelecken eine schöne Farbe angenommen haben, werden die Kartoffeln auf einem Teller ausgelegt.

Das macht doch schon mal nen schlanken Fuß

So sieht ein gut eingekochtes Chili aus.

Chili über die Kartoffelecken geben.

Da kann man ganz gut sehen, wie stark die ganze Flüssigkeit weggekocht wurde.

Das Chili mit Reibekäse bestreuen

Noch einmal kurz in den Ofen bei 200 Grad stellen, bis der Käse zerlaufen ist.

Zum Servieren noch Saure Sahne auf den Teller geben, das kann bei dem pikanten Geschmack als dämpfendes Element nicht schaden.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen…

und natürlich einen guten Appetit

Jetzt wäre auch mal eine gute Gelegenheit, Euer selbst gezaubertes scharfes Öl KLICK KLACK auszuprobieren

Print Friendly, PDF & Email

3 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert