Mediterrane Hamburger mit Bums

Manchmal wache ich morgens auf und habe das spontane Gefühl, dass ich heute mal so etwas richtig feistes zu Essen haben möchte. Das soll dann irgendwie deftig, aber nicht 0815 von der Stange sein und natürlich auch nicht wie ein Stein im Magen liegen und raffiniert, wird auch immer gerne genommen.
Hamburger sind generell als Fastfood gebrandmarkt. Das mag für den Dreck gelten, bei dem aus lauter Halbfertigprodukten in Windeseile ein Burger gebastelt wird, aber meine Erfahrung ist, dass so ziemlich alles, das man als Fastfood kaufen kann, deutlich länger dauert, als irgendein Essen, das im allgemeinen Ranking deutlich höher angesiedelt ist, wenn man das vermeintliche Fastfood, selbst á la Minute macht. Wenn ich mir die Mühe mache und alle Komponenten, die zu so einem Menue gehören, selbst mache, dann stecken in einem einzigen Hamburger locker 4 Stunden Arbeitszeit, die man durch paralleles Arbeiten natürlich deutlich verkürzen kann. In der Zeit bereitet man ansonsten vielleicht Braten im Niedrigtemperatur Garverfahren zu und schaukelt sich davon drei Stunden lang die Eier, während man bei so genanntem Fastfood richtig ran muß, mit der ganzen Schnippelei und dem ganzen Zeit Management, alles zum richtigen Zeitpunkt gemeinsam am Start zu haben. Mein Sohn hat die Zubereitungszeit jedenfalls gewinnbringend für sich genutzt.
Wir fangen mit den Hamburger Brötchen an. Bei einem mediterranen Burger, nehmen wir natürlich nicht so eine Milchbrötchenversion, sondern ein Ciabatta Brötchen Klick Klack

Während der Teig geht und ruht, kümmern wir uns schon einmal um das mediterrane Ketchup. Weil wir keinen Bock auf Industriedreck haben, machen wir das natürlich auch selbst. Bis wir das im Glas haben, sind schnell neunzig Minuten ins Land gezogen.

Als Sättigungsbeilage machen wir uns noch Folienkartoffeln KLICK KLACK. Bei aller Liebe zu echten Pommes, ist das eine deutlich kalorienfreundlichere Variante und die Küche riecht nicht nach Fett, aber unter 60 Minuten geht da auch nichts und jede Minute, die Ihr die noch länger im Ofen lasst, schmecken sie besser. 

Bevor noch das Gerücht umgeht, dass wir einen Diättag einlegen, ja Kräuterquark hat weniger Kalorien als Mayonnaise, aber wenn er gut gemacht ist, auch immer noch cremige 40 % Fettgehalt, verdünnt durch 10 % Fett bei der Sauren Sahne und dem anderen Gelöt, welches wir für den guten Geschmack hinzu geben, aber egal wie wir es drehen, es hat mehr Kalorien, als eine Salatgurke, ohne was.

Zutaten Fleischpatty für 4 Personen
500 Gramm Rindfleisch
Salz
Pfeffer
1 Ei
2 Peperoni
Tomatenmark

Wenn wir unser mediterranes Ketchup im Glas ist, die Folienkartoffeln im Ofen liegen und die Ciabatta Brötchen gebacken sind, können wir uns um unseren Hauptdarsteller kümmern und das ist bei einem Burger, immer noch das Fleischpatty. Mediterran bedeutet für mich, dass es nach mehr schmecken muss, als wenn man am Daumen lutscht, also geben wir einen gepflegten Arschtritt in Form von Schärfe hinzu. Frische Pepperoni klein schneiden, ein Ei und Tomatenmark für die Bindung hinzu geben, salzen und pfeffern, natürlich auch.

Die Fleischmasse mit der Hand durchkneten und eine Rolle formen, die man anschließend in vier möglichst gleichmäßige Stücke schneidet, damit die Patties, ungefähr die intentische Größe haben.

Die Fleischpatties, auf eine für die Ciabattabrötchen gemäße Größe formen und im Kopf behalten, dass das Fleisch beim Braten noch an Volumen verliert, also vorsorglich etwas größer formen, als die Brötchen sind.

Öl in einer Pfanne erhitzen

Fleisch drei Minuten, pro Seite anbraten

Mir läuft beim Schreiben schon das Wasser im Munde zusammen

Wer da keinen Appetit bekommt, ist zumindest Vegetarier und für alle anderen die frohe Botschaft, dieses Rind ist nicht umsonst gestorben.

Ihr bekommt im Gegenzug den besten Burger Eures Lebens.

Nach drei Minuten pro Seite die das Fleisch innen noch nicht durch gebraten sondern noch rosa. Von aussen ist es so, wie wir es haben möchten

Innen ist das Fleisch noch nicht durch. Deswegen müssen wir die Kerntemperatur der Fleischpatties noch ein wenig erhöhen. Mit Kontakthitze, wie bei einer Pfanne auf einer Kochplatte wird es dann aber auch schnell zäh. Deswegen bestreichen wir die Patties mit dem mediterranen Ketchup und geben das Fleisch bei 100 Grad in den Ofen und lassen es dort zehn Minuten durchwärmen. So wird es butterzart. Dort werden jetzt auch noch die Folienkartoffeln liegen, falls Ihr die als Beilage macht. Die müssen bis dahin also schon so gut wie fertig sein, weil sie bei dem 100 Grad nicht mehr krosser werden.

Zu einem “normalen” Hamburger gehört als Belag Gurkensalat, dänische Art. Das sind Gurkenscheiben, mit Zwiebeln, die ziemlich süß-sauer, in Richtung ziemlich süß gewürzt sind.
Weil wir aber einen mediterranen Burger machen wollen, ersetzen wir die Gurke durch Zucchini.

Zucchini mit der Standreibe in dünne Scheiben hobeln

Mit Salz, Pfeffer, Zucker, Essig und Öl marinieren

Zwiebelringe dazu geben und noch ein wenig Basilikum in die Marinade geben. Mediterraner geht nicht.

Wie immer gehört zu einem ausgewogenen Essen auch ein frischer Salat KLICK KLACK


Dann ist es es Zeit, die mediterranen Burger zu montieren

Die Unterteile der Ciabattabrötchen auf die Teller legen

Hamburgerpatties aus dem Ofen holen

Zwischen das Ciabattabrötchen und das Hackfleischpatty legen wir noch ein paar knackige Salatblätter. Je frischer das ganze am Ende ist, desto besser.

Die marinierten Zucchinischeiben auf das Patty legen


Die Deckel des Ciabattabrötchens, ebenfalls mit dem mediterranem Ketchup bestreichen

Und so sieht unser fertiger mediterraner Hamburger aus. Ein Traum!!

Hier auch noch einmal aus einer anderen Perspektive. Wenn man sich vor dem Rechner daran schon nicht satt essen kann, dann soll man sich wenigstens daran satt sehen können.

Als Beilage auf dem Teller haben wir die Folienkartoffeln

Die Folienkartoffel habe ich in der Mitte aufgeschnitten und mit dem frischen Kräuterquark gefüllt.

Das hat weder etwas mit Fastfood noch mit Junkfood zu tun. Das ist in dieser Form ein extrem hochwertiges, frisches und gesundes Essen, weil die Zutaten bewußt und mit viel Liebe ausgewählt und zubereitet worden sind.


Nehmt Euch die Zeit und macht Euch die Mühe, dieses Sensationsessen zu bereiten. Das ist eine sehr gute Übung, um seine tägliche Nahrung zu hinterfragen und Fastfood ist nur das, was andere daraus machen. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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