Karamellpudding – selbst gemacht

Weiter geht es beim großen frischen Puddingabenteuer, ohne Plaste und Elaste, dumme Aromen, fiese Sinnlosstoffe und allem was da nicht hinein gehört. Hier gibt es die reine Lehre, total simpel und einfach, wie sowas schon seit Generationen gekocht wurde, bevor es durch die ganze Industriepappe in Vergessenheit geraten ist, dass man sowas selbst und frisch herstellen kann muss.
Zutaten:
500 Milliliter Milch
4 gehäufte Esslöffel Zucker
1 Ei
4 Löffel Speisestärke
1 Prise Salz
6 Esslöffel Milch von den 500 ML
Karamellpudding ist genau so einfach, wie jeder andere Pudding auch, man braucht halt ein bisschen bessere Nerven, aber das schauen wir uns gleich zusammen an.
Wir legen schon mal die Zutaten zurecht. 1/2 Liter Milch abmessen, 1 Ei
4 Esslöffel Speisestärke. Ich habe jetzt extra darauf geachtet, was ich für eine Speisestärke verwende. Die ist von Kaufland und ist auch Maisstärke, also keine Kartoffelstärke. Führende Puddingspezialistinnen, empfehlen Maisstärke, weil die nicht ganz so fest bindet, wie Kartoffelstärke. Dazu kommt noch eine Prise Salz.
Bei normalem Pudding, rührt man den Zucker mit in die Stärke ein und verrührt sie mit dem Ei. Beim Karamellpudding ist das NICHT so, da wird der Zucker karamellisiert, irgendwo muss der Karamellpudding, ja seinem Namen gerecht werden. 
Der Zucker kommt in den Topf und der Herd wird mit ordentlich Feuer angestellt.

Das ist die Stelle an der man die guten Nerven braucht, weil der Zucker an irgendeiner Stelle mal schmilzt und sich ein wenig braun verfärbt. 

Wenn man den richtigen Zeitpunkt verpasst, wird der Zucker schwarz und man kann noch mal von vorne anfangen. Ein paar Röstaromen, sind aber auf jeden Fall gewünscht.

An den Rändern wird es schon dunkel und der Zucker verflüssigt sich Stück für Stück

Jetzt geht es im Topf richtig zur Sache, beim Karamellisieren.

Nun kommt die erste Ladung Milch in den Topf, nur so viel, dass der Zucker nicht weiter dunkel wird. Der Verklumpt dann teilweise und muss durch hartnäckiges Rühren wieder in der Milch geschmolzen werden. Das erkennt man daran, dass irgendwann nur die braune Flüssigkeit im Topf übrig bleibt

Wenn sich der Zucker richtig aufgelöst hat, kommt der Rest Milch in den Topf, bis auf sechs Esslöffel Milch, die Ihr davon abnehmen könnt, weil die noch mit der Stärke verrührt werden muss.

Die Karamellmilch unter ständigem Rühren aufkochen.

Die Stärke mit 6 Esslöffeln Milch und einem Ei verrühren.

Man kann das Ei auch trennen und das Eigelb einrühren und aus dem Eiweiß Eischnee machen, das man unter den fertig gekochten Pudding hebt. 

Mir reichte in diesem Fall, dass ein Ei drin ist, weil der Pudding dann eine bessere Farbe bekommt und zarter wird. Getrennt, oder das ganze Ei, ist vielleicht bei der Gesellenprüfung wichtig, aber nicht beim Kochen für Doofe.

Wenn die Milch kocht, den Topf vom Herd nehmen

Jetzt kommt die Stärke-Ei Mischung, in den Topf mit der heissen Karamellmilch

Ständig mit dem Schneebesen rühren, damit die Masse nicht verklumpt. Der Pudding soll schön glatt werden.

Wenn die Stärke eingerührt ist, kommt der Topf noch einmal für eine gute Minute auf den Herd. Dabei immer weiter mit dem Schneebesen rühren.

 

Der Pudding dickt nun noch merklich an und schlägt Blasen, dann ist er perfekt und kann wieder vom Herd.

Bei mir war gerade Schüsselknappheit, weil ich parallel ganz viele Sachen für meinen Blog gekocht habe. 

Schüssel kalt ausspülen, dann kann man den Pudding später auch stürzen, wenn der durch gekühlt ist.

Man kann den Pudding sofort warm essen, oder ein wenig auskühlen lassen. Nach vier Stunden, kann man den Karamellpudding stürzen. 

Zum Servieren habe ich einfach ein bisschen Kakao, mit einem Sieb auf dem Teller verteilt.

Karamellpudding mit dem Esslöffel aus der Schüssel abstechen

Da gab es schon wieder Ärger mit der Dame des Hauses, weil eine Himbeere als Deko missbraucht wurde, da versteht sie ja keinen Spaß, wenn es um Himbeeren geht.

Der Karamellpudding schmeckt jedenfalls extrem geil nach Karamell, komplett ohne künstlichen Karamellgeschmack, der von aussen zugefügt wurde, sondern einfach handwerklich karamellisiert. 

Ich muss sagen, da bin ich schon stolz, sowas nur mit Zucker, Milch, Ei und Stärke zu machen, auch wenn es keinen Grund dafür gibt, weil das war noch nie anders und wurde schon immer so gemacht. Man muss es eben nur wissen und machen. Schade, schon wieder nicht das Rad neu erfunden.

Weil ich gerade so nen Lauf hatte, gab es dazu noch eine frische Kirschgrütze und eine frische Vanillesoße.

Momente in denen man sich total unbescheiden wünscht, sich einfach mal klonen zu lassen und dann bei sich selbst zum Essen einladen zu können.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

Print Friendly, PDF & Email

2 Kommentare

  • Danke für das Rezept, aber ich glaube es haetten 4 Teelöffel Staerke sein müssen. Der Pudding ist sehr fest geworden. Und könnte man den Karamel nicht mit heisser Milch anrühren … dann würde er erst gar nicht fest werden?

    • So heiß würde man die Milch nicht bekommen, dass sie den Zucker nicht zum Stocken bringt. Der flüssige Zucker ist viel heißer als heiße Milch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert