Entenlasagne

Eine ganz seltene Lasagne. Die meisten kennen das je eher mit Bolognese, oder mit Pferdefleisch ohne Ansagen, aus dem Kühlregal im Supermarkt. Hier kommt alles frisch von den Nudeln bis zur Soße und eigentlich ist es nur gezielte und geplante Resteverwertung, ohne dass man das merkt. 

Zutaten:
Entenkeulen (anklicken)
200 Gramm saure Sahne
Salz
Pfeffer
Optional Hartkäse zum Reiben
Nudelteig selbst gemacht (anklicken)
Entenbrühe, oder Soße von Entenkeulen
Zutaten Béchamelsoße:
700 Milliliter Milch
300 Milliliter Entenbrühe (anklicken)
30 Gramm Butter
2 Esslöffel Mehl
1 Lorbeerblatt
1 Wacholderbeere
Salz
Jeder hat andere Maßstäbe was die Verweildauer in der Küche betrifft. Ich bin da eigentlich nicht so, aber ich habe die Nacht vor Heiligabend (Samstag auf Sonntag) bis morgens um vier Uhr in der Küche gestanden. Angefangen zu kochen hatte ich aber schon am Freitag nach Feierabend, nur unterbrochen durch einen kurzen Einkauf bei Metro und dann Samstag die große Einkaufsrunde mit Aldi, Kaufland und gegen Feierabend noch mal zum Mix Markt. Der Herd oder der Ofen liefen trotzdem immer irgendwie. Deswegen war meine Kochlust am ersten Weihnachtstag nicht so richtig vorhanden und ich wollte mal eine etwas ruhigere Kugel schieben und vor allem auch nichts vom Heiligabend umkommen lassen. So bin ich dann bei einer Entenlasagne gelandet. Um die zu machen, reicht aber auch schon, die Entenbrühe gemacht zu haben, weil dann bereits genug Entenfleisch vorhanden wäre, wenn man vier Keulen dafür verwendet. Wenn man dafür die geschmorten Entenkeulen aus dem Rezept verwendet, hat man noch mehr Röstaromen im Gericht. 
Es geht los mit dem Nudelteig

Den Nudelteig habe ich schon einen Tag vorher gemacht, weil ich wusste, dass ich irgendwas mit Nudeln machen würde. Das war aber total ergebnisoffen, ob es Bandnudeln, Ravioli, oder Lasagne werden würden. 

Das ist meine Nudelmaschine. Schön wenn man eine hat, aber wenn man Lasagne machen möchte, ist das nicht notwendig, weil man die Platten auch mit dem Nudelholz rollen kann. Der Nudelteig ist durch das “normale” Mehl im Rezept auch nicht so hart und ziemlich elastisch, deswegen braucht man kein Spezialwerkzeug.

Die Nudelbahnen sind schnell gerollt und müssen mit einem dünnen Mehlfilm auf einer Platte gelagert werden, damit sie nicht am Holz festkleben.

Hier sind noch einmal die Entenkeulen

Das Fleisch von den Knochen ziehen

Die Haut kann grob entfernt werden, aber das Fett schadet auch nicht beim späteren Garen, wenn man es dran lässt. 

Das Fleisch wird zerkleinert. Ich habe meine Zauberette benutzt, die gehört zu meinem Esge Zauberstab, aber man kann auch jedes andere Gerät zum Zerkleinern in Eurem Fundus benutzen. 

Fleisch einfüllen

Hier ist das Fleisch zerkleinert

Salz und Pfeffer und 200 Gramm saure Sahne untermischen

Noch einmal abschmecken, ob alles drin ist, was Ihr geschmacklich haben möchtet. 

Hier kommt meine Ofenform aus Edelstahl. Darauf passe ich meine Nudelbahnen an und schneide sie mit dem Messer aus die richtige Länge. Was sowieso beim Ausrollen zu kurz geworden ist, taugt immer noch zum Ausfüllen, oder anstückeln.

Weil ich mich nicht darauf verlassen will, dass die Nudelbahnen schon irgendwie im Ofen gar werden, koche ich die noch ganz kurz, bis sie im heißen Wasser an die Oberfläche steigen. Also heißes Wasser aufsetzen. In der Zwischenzeit machen wir schon die Béchamelsoße, die zu einer guten Lasagne einfach dazu gehört.

Butter schmelzen
Mehl

Butter mit dem Mehl vermischen, aber nicht dunkel werden lassen

Milch dazu kippen und die Butter-Mehlmischung vom Topfboden hochrühren

Eine Wacholderbeere und ein Lorbeerblatt

Entenbrühe dazu gießen. 

Den Topfinhalt unter ständigem Rühren erhitzen

Sobald die Masse einmal gekocht hat, merkt man sofort, wie sie andickt. Die Béchamelsoße soll noch gut fließen, aber entsprechend nicht mehr zu flüssig sein, um der Lasagne Bindung zu geben. Schmecken soll sie auch, also noch mal nach Bedarf mit Salz und Pfeffer nachwürzen.

Die Nudelbahnen in kochendes Wasser legen, aber dann den Herd auf kleinste Stufe reduzieren. 

Wenn die Nudelbahnen wieder an die Oberfläche aufsteigen ist der Teig gut. 

Nudelbahnen auf einer geölten Unterlage ablegen, damit sie dort nicht ankleben. 

Die Béchamelsoße ist die erste Schicht in der Auflaufform.

Béchamelsoße mit der Schöpfkelle einfüllen

Eine Schicht Nudelbahnen auflegen.

Das ist die Entensoße vom Vorabend, die von den geschmorten Entenkeulen noch übrig ist. Ich mache ja lieber immer ein bisschen mehr, weil da immer noch was hinterher kommt, wie jetzt eben die Lasagne. Die ist  kalt, deswegen ein bisschen glibberig. Das muss so.

Mit einem Esslöffel das Entenfleisch auf die Lasagne verteilen und von der Entensoße mäßig sparsam darauf verteilen.

Darauf wieder Béchamelsoße verteilen

Darauf kommt die nächste Nudelbahn und es geht immer mit der gleichen Reihenfolge, bis zur letzten Nudelbahn weiter.

Den Abschluss der letzten Nudelbahn bildet eine Schicht Entensoße und Béchamel, damit die oberen Nudeln nicht so austrocknen.

Den Ofen vorheizen auf 200 Grad und die Lasagne zwischen 45 Minuten und einer Stunde in den Ofen stellen. 

Weil ich außer meiner Frau und meiner Schwiegermutter noch meine vier kleinen Ningelbären am Tisch sitzen habe, bei denen man nie so genau weiß, ob man sie mit dem Essen überfordert und das geht immer im Kreis, dass eine(r) der vorher irgendwas noch mochte, plötzlich nichts mehr davon wissen möchte, habe ich mir aus den überzähligen Nudelbahnen, die nicht mehr in die Ofenform passen, Nudeln geschnitten und in der Pfanne gebraten. Dazu noch ein paar Minitomaten und Salz und Pfeffer gegeben, damit auch wirklich jeder am Tisch etwas zu essen für sich findet. 

Die Entenlasagne kommt aus dem Ofen.

Lasagne nach Bedarf in Stücke schneiden und mit einem flachen Pfannenwender, oder Tortenheber aus der Form auf große flache Teller heben. 

Das ist ganz fein, nicht so rustikal wie mit einer Tomatensoße. Selbst gemachte Nudelbahnen geben auch ein ganz anderes Mundgefühl, wie die Nudeln aus der Packung. Das Entenfleisch ist super zart und der Soßenmix aus Entensoße und Béchamel runden das Resultat noch ab. Das ist für Lasagne schon ziemlich weit vorne. Meine Schwiegermutter meinte, es wäre das beste Nudelgericht in neun Jahren, das sie von mir gegessen hätte. 

In sofern empfehle ich das mit gutem Gewissen weiter und wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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