Amarenakuchen

Willkommen in der Abteilung tausend sinnvolle Kalorien für das Wohlbefinden. Ich habe das schon öfter erwähnt, dass ich beim Backen eher ein Schlosser bin und kein filigraner Feinbäcker. Ich denke mal, ich backe auch nicht anders als ich koche. Solide und geradeaus.
Zutaten für einen großen Kuchen 28 cm:

3 Kaffeepötte Mehl
1 Kaffeepott Flüssigkeit der Amarenakirchen
1 Kaffeepott Pflanzenöl
1 Päckchen Backpulver
3 Eier
3 Gläser Amarena Kirschen
Mandeln
1 Paket Marzipan zum Backen
Weiße Kuvertüre
Zartbitter Kuvertüre
Das Rezept ist auf einen großen Kuchen gerechnet, ich habe aber wieder mit einem Drittelrezept gearbeitet. Bei der Süße der Amarenakirschen und der dazugehörigen Flüssigkeit, braucht man auch keinen extra Zucker mehr. Der Kuchen ist extrem süß, aber eben deswegen auch richtig geil zum Nachtisch, mit einem starken Espresso und/oder einem Brandy, Grappa, oder irgendwas anderem, was ordentlich im Hals kratzt. Das setzt dann noch einmal ein richtiges Ausrufezeichen unter ein mehrgängiges Menue.

Mehl in die Rührschüssel geben.

Eier aufschlagen

Flüssigkeit der Amarena Kirschen in den Teig geben.

Backpulver hinzu geben.

Den Teig mit dem Löffel glatt rühren.

Mandeln zum Teig geben. Ich bin das nicht sparsam, weil das einen guten Biss gibt, wenn viele Mandeln im Teig sind.

Wenn die Mandeln untergerührt sind, kommen die Amarenakirchen in die Schüssel

Ihr kennt alle Amarenakirschen? Ich kenne die schon seit Kindesbeinen vom Italiener, wenn man einen Eisbecher bestellt hat. Die wurden zugeteilt wie ein Schatz. Später waren sie dann manchmal als Einzelstück auf Cocktaildekos, aber nie so viele, wie man davon eigentlich hätte essen mögen, wenn man einmal damit angefangen ist. Deswegen habe ich mir irgendwann mal den Kuchen ausgedacht, weil ich den Geschmack schon immer mochte und die Kirschen liegen nicht dicht an dicht, man ist auch da immer noch auf der Suche nach der nächsten Kirsche und dem tollen Aroma. Wer die Dinger auch mag, wird genau verstehen, was ich meine. Die sind so schön dunkel und das Sirup ist richtig dickflüsssig und pappsüß.

Den Ofen habe ich zehn Minuten auf Stufe 4 beim Gasofen vorgeheizt. Beim Elektroofen werden das 200 Grad mit Ober- und Unterhitze sein. Meine Backzeit beträgt 40 Minuten und dann teste ich mit einem Zahnstocher, ob noch Teig daran hängen bleibt. Wenn nein, ist der Kuchen gut. Ihr solltet so ab 35 Minuten Euren Elektroofen im Blick haben und mir auch gerne mitteilen, ob meine Zeiteinschätzung ungefähr passt.

Den Teig in eine Springform geben und dann ab in den Ofen damit.

So kommt der Kuchen dann 40 Minuten später aus dem Ofen. Durch den Zucker und die Mandeln, ist er so richtig schön makronig.

Wenn der Kuchen abgekühlt ist, wird die Springform geöffnet

Mit meinem Keramikmesser habe ich den Kuchen halbiert und den Deckel abgehoben.

Hier sieht man die eingebackenen Amarenakirschen.

Ich habe den Kuchenboden auch noch von meiner Springform runter genommen und die Form mit Alufolie bespannt, um die Größe exakt zu haben. Wir setzen dem Amarenakuchen jetzt nämlich noch mit Marzipan die Krone auf.

Ich habe extra ein kleines Nudelholz zum Pizza ausrollen, wenn das Blech nicht gerade ist, sondern einen erhöhten Rand hat. Wenn Ihr ein großes Nudelholz nehmt, wird es nicht besser und nicht schlechter. Das Marzipan habe ich vor dem Ausrollen noch mit Puderzucker bestäubt, damit es nicht am Nudelholz festklebt.

Wenn wir die Form ungefähr haben (Stichwort backender Schlosser), ziehen wir die Alufolie wieder von der Boden der Springform ab.

Die Alufolie mit der Marzipanseite auf den Kuchen legen.

Vorne habe ich auch schon mal mit dem Messer nachhelfen müssen, aber generell löst sich das Marzipan wie von alleine von der Alufolie.

Passt, wackelt und hat Luft.

Deckel wieder auf den Boden legen.

Das schmeckt zwar Weltklasse, sieht aber irgendwie noch ein wenig langweilig aus. Deswegen habe ich im Wasserbad noch weiße Kuvertüre und zartbittere Kuvertüre geschmolzen.

Das sollte keine durchgehende Kuvertüre werden, sondern nur ein wenig Optik. Da seid Ihr völlig frei es besser zu machen, als ich. Zuerst die helle Kuvertüre nach Geschmack auf dem Kuchen verteilen.

Die Zartbitter Kuvertüre habe ich nur mit dem Backpinsel darüber sprenkeln lassen, um ein paar farbliche Akzente zu setzen. 
Bei den momentanen Temperaturen, hat eine Stunde auf dem Fensterbrett zum  trocknen gereicht.

Damit würde ich nicht an einem Wettbewerb teilnehmen, aber so als kulinarisches Bauerntheater geht er auf jeden Fall durch.

Hier angeschnitten auf dem Teller

Sieht aus allen Richtungen gleich gut aus.

Richtig geil, Amarena Kirschen und Marzipan, lockerer Teig, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll zu erzählen. Das ist genau nach meiner Mütze.

Ich habe den Kuchen im Duett gebacken. Den anderen kennt Ihr schon, aber ich werde mit den beiden zusammen auch noch einen Beitrag machen, dann habt Ihr die gleich komplett für Gelegenheiten aller Art, bei denen Ihr geschmacklich mal richtig was blicken lassen wollt.

Den nicht minder perversen Espressokuchen mit Nuss-Nougatfüllung, habe ich Euch schon gezeigt, aber nicht dieses Duett. Das ist höchstwahrscheinlich besser als schlechter Sex. 

Dazu später mehr. Jetzt ist es Zeit, diesen leckeren Kuchen zu geniessen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.

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12 Kommentare

  • Bitte nächste Woche Dienstag einmal backen, einpacken und zu mir schicken, ich hab Donnerstag Geburtstag 😀

    Sieht endgeil aus, und ich hab jetzt Kuchenhunger. Muss wohl noch ein Zimtstern dran glauben *gg*

    LG, Luci

  • hallo frau kehrwoche, ich gebe zu für schwaben ist der kuchen kein ganz billiges vergnügen, weil die amarena schon das budget für den bausparvertrag reduzieren, ABER das gönnet mir uns 😉 komme doch mal vorbei, dann kannste in berlin alle treffen, die aus stuttgart rausgeflogen sind. schönen gruß jörg

  • Wer braucht schon Stuttgarter, wenn er Schwaben haben kann *gg* Ich kenn übrigens tatsächlich erschreckend viele "Exilschwaben" in deiner Stadt … Und das Leben ist zu kurz, um billige Kuchen zu essen!! ;o)

    Grüßle, Luci (die im übrigen gar keine Kehrwoche hat – mir müsset jede Woch kehra! *gg*)

  • Beim Backen hast du eindeutig die Nase vorn.

  • nein, ich backe wie ein schlosser, aber angstfrei. das kannst du auch.

  • Du machst mich fertig!! Kannste nich ma was backen oder kochen, wo ich mir denke

    *bäh *ihh *neee wasn das??

    Nein, da macht er sooo was!! Deine Deko mit der Glasur ist herrlich!! Könnte ich sein!
    Mach doch mal Flecke, dann hab ich nicht ständig ein Hungergefühl wenn ich meine Blogliste ablese…

  • was für flecken? spermaflecken? die würde ich höchstwahrscheinlich nicht in meinem kochblog posten. Also jetzt jedenfalls nicht mehr, früher natürlich sofort und auf zuruf. man soll ja niemals nie sagen 😉 . was meinste denn für flecken? das klingt nicht nach so richtigen kalorien?

  • Flecke nannte man doch früher Innereien *tränenlach

  • Königsberger Fleck. Magen und sonstiges Gedöns von der Kuh in einer säuerlichen. leicht süßen Sauce gekocht. Hat mein Opa oft gekocht.

  • lars, dann doch lieber spermaflecken im blog posten, bevor ich so krudes zeug koche. ich weiß die alten hatten recht, dass sie nichts vom tier haben umkommen lassen, aber für mich wäre das eher die hundefutterabteilung. wenn man das nicht unbedingt essen muss, dann eher nicht.

  • Das wäre echt was für meinen Mann. Der liebt Marzipan 🙂
    Lieben Gruss
    Alexandra

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