Frischer Ananas-Marzipan Kuchen

Den Kuchen kenne ich schon seit meiner späten Kindheit. Damals aber noch als Kastenkuchen und natürlich mit Dosenananas. Die Herkunft ist mir nicht bekannt, aber ich glaube, den hat ein Marzipanhersteller aus Lübeck in Umlauf gebracht. Damals habe ich mich mehr ums Essen, als ums Backen gekümmert. Heute nehme ich natürlich frische Ananas, denn Plastikscheiß kann ja jeder!

Zutaten:

3 Kaffeepötte Mehl
3 Eier
1 Kaffeepott Zucker
1 Kaffeepott Mineralwasser
1 Kaffeepott Pflanzenöl
1 Päckchen Backpulver
1 Ananas
1 Paket Marzipan
Kuvertüre

Ich habe keine Lust darauf die Zutaten zu wiegen, deswegen ist mein Maß beim Backen immer ein großer Kaffeepott, wie man die üblicherweise im Büro verwendet. Um die Dauerdiskussion was ist ein Kaffeepott mit einem Haken zu versehen, habe ich die Menge ausgelitert, die da rein passt. Der Kaffeepott mit dem ich abmesse, hat 0,3 Liter Volumen. Gut, dass wir das jetzt endlich mal geklärt haben. 

Drei Eier aufschlagen

3 Kaffeepötte Mehl

1 Kaffeepott Zucker

1 Kaffeepott Pflanzenöl

1 Kaffeepott Mineralwasser

1 Päckchen Backpulver. 

Den Teig mit einem Kochlöffel,
oder einem Esslöffel glatt rühren und dann in eine Backform geben. Den
Teig nur so weit einfüllen, bis der Boden bedeckt ist. Ich habe eine 28 cm Springform benutzt, die Teigmenge geht aber auch gut für ein großes viereckiges Backblech, dann wird der Kuchen nicht so hoch. (das finde ich persönlich gut, wenn er nicht so hoch ist)


Die frische Ananas muss in Stücke geschnitten werden. Das erscheint nur schwer, wenn man es noch nie gemacht hat. Ich mache das mittlerweile mit auf dem Rücken zusammen gebundenen Händen und verbundenen Augen, aber zur Zeit ist ja auch Ananas Saison und ich verballer pro Woche fünf Stück, wenn ich Samstag gegen Feierabend das Glück habe, die für einen Euro Stückpreis beim Obsthändler abzustauben.

Deckel und Boden abschneiden.

Die Schale rundherum so abschneiden, dass die braunen Punkte außen an der Ananas, weitesgehend mit der Schale entfernt werden. Ein wenig Nacharbeit ist immer, aber wie gesagt, mit der Routine kommt auch die Schnelligkeit.

Wenn die Ananas nackt ist, muss man den Teil der Frucht, den man verwenden möchte um den harten Strunk in der Mitte abschneiden. Der ist aber so gut zu sehen, dass man da nichts falsch machen kann.

Hier sieht man die Anansstücke, die man dann noch weiter zu noch kleineren Stücken verarbeitet.

Vom Marzipanblock dünne Streifen runter schneiden.

Die Marzipanstreifen auf den Kuchenteig legen.

Die gewissenhaft zerkleinerten Ananasstücke, kommen in den Rest Kuchenteig, der noch in der Rührschüssel ist.

Hier ist der Teig mit den Ananasstücken verrührt.

Die Teigmasse mit den Ananastücken in die Springform geben. Der Ofen muss vorgeheizt werden. Ich stelle den Gasofen auf Stufe 4 ein, das sind 200 Grad bei Elektro, aber im Gegensatz zu mir, habt Ihr Ober- und Unterhitze. Mein Ofen hat nur Unterhitze. Die Schwierigkeit bei diesem Kuchen ist die Menge an frischer Ananas, die natürlich sehr feucht ist und auch noch beim Backen eine Menge Flüssigkeit abgibt. Ich habe deswegen auch eine Stunde im Ofen gebraucht, bis der Kuchen durch gebacken war. Das erkennt man daran, wenn am Zahnstocher kein Teig mehr kleben bleibt, wenn man ihn nach einem Test wieder raus zieht.

Da muss man einfach geduldig sein und auch nicht zu heiß backen, weil der Kuchen sonst aussen viel zu dunkel wird und innen noch roh und feucht ist. Da ich keinen Elektroofen habe, bin ich da ein wenig auf Euch angewiesen. Ich weiß nicht, ob Ihr bei 200 Grad Ober – und Unterhitze zu heiß seid, oder ob man die Stunde voll macht und nur 175 Grad nimmt. Wäre schön, wenn mir jemand mit Elektro sagen könnte, wie es bei Euch am besten klappt. Das Hauptaugenmerk liegt hier wirklich darauf, den Kuchen von innen “trocken” zu bekommen. Keine Sorge, der ist hinterher immer noch total saftig durch die frische Ananas.

Nach einer Stunde war er aber richtig gut. Wie immer wenn ich einen Kuchen backe, war es wieder mitten in der Nacht. Dann habe ich keine Zeit mehr den so lange auskühlen zu lassen, dass ein Schokoladenüberzug mit Kuvertüre zeitlich drin wäre. Deswegen habe ich etwas anderes ausprobiert, damit der Küchen nicht so langweilig aussieht 

Zartbitter Kuvertüre nehmen und mit der der Käsereibe für Hartkäse, die ich normal benutze, um Parmesan auf meine Nudeln zu reiben, die Schokolade fein über den Kuchen reiben. Das sieht zumindest schon ein wenig schöner aus und schmeckt auch gut. Teilweise schmilzt die Kuvertüre auch noch, wenn man das mit dem Kuchen gleich macht, wenn er aus dem Ofen kommt. Ich war mit dem Resultat jedenfalls sehr zufrieden.

Der Kuchen ist relativ robust, lässt sich also auch gut transportieren. Das ist oftmals wichtig, wenn man die Gäste nicht zuhause hat, sondern z.B. irgendwas mit Kollegen, oder Freuden auswärts zu feiern hat.

Hier sind wir jetzt Samstag Morgen in der Firma, bevor die Geier gierig über meinem Kuchen kreisen.

Ich entschuldige mich an dieser Stelle für das grenzwertige Firmengeschirr. Das hat den Geschmack des Kuchens aber nicht getrübt, nur Euer ästhetisches Gefühl vor den Bildschirmen.

Man kann sehr schön erkennen, dass der Kuchen gut durch gebacken und nicht mehr matschig ist. Das Marzipan ist auch Jahrzehnte später immer noch toll mit der Ananas und die ist sowieso über jeden Zweifel erhaben, denn sie ist frisch und frisch gewinnt IMMER gegen Tüte, Dose und andere Formen der Degeneration.

Das wäre doch auch mal ein Kuchen für Euch, oder? Einfache Zubereitung, überschaubare Zutaten, schnell gemacht und keine Zuckerbäckerfähigkeiten benötigt.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.

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26 Kommentare

  • Jetzt krieg' ich aber Hunger auf diesen tollen Kuchen. Und was habe ich nicht im Hause? Marzipan … 🙁
    Aber morgen … 🙂

    LG Anke (die sich manchmal köstlich über deinen Schreibstil amüsiert)
    Noch ein Grund mehr hier zu lesen …

  • hallo anke, das ist aber nett, dass du einen kommentar abgibst. freut mich sehr. diese klassischen "man nehme" rezepte, kann man überall finden und deswegen war das auch nicht mein ansatz, als ich mit dem blog angefangen habe. meine tassenkuchenrezepte kann ich dir wärmstens ans herz legen. da schmeckt hinterher niemand, wie einfach es gewesen ist 😉 im moment ist halt viel marzipan in der kalten jahreszeit. vielleicht hast du schon gesehen, dass ich immer versuche saisonal zu kochen. gutes stichwort ich muss beim nächsten einkauf auch wieder welches mitbringen. ich wünsche dir viel spaß beim backen und gutes gelingen. schönen gruß jörg

  • Klasse Rezept. Muss ich mal ausprobieren, sobald ich hier nen Backofen habe. Mein Mann liebt Marzipan. Da wird er sich bestimmt freuen 🙂
    Lieben Gruss
    Alexandra

  • Hallo Jörg! Hab gestern durch Zufall deine Seite entdeckt und bin gleich mal beim Ananas-Marzipan-Kuchen hängen geblieben. Und da ich ja neugierig bin, hab ich ihn dann auch gleich ausprobiert. Erst war ich mir nicht ganz Sicher, ob das mit deinen Pötten bei mir auch so funktioniert, da ich ja nicht wusste, wie groß deine Kaffeetassen sind, aber dann hab ich mich einfach dran gewagt und siehe da, alles hat gepasst. Der Kuchen wurde richtig fluffig und ging auch im E-Herd bei Ober-und Unterhitze sehr gut. Ich habe ihn bei 180° ca. 1 Stunde gebacken und dann noch 10 Minuten im abgeschalteten Herd gelassen um ganz sicher zu gehen, das er auch durch ist. Was soll ich sagen, die Hälfte des Kuchens wurde gestern gleich noch verputzt. Ich freu mich schon auf die anderen Rezepte, die ich mir noch ausgesucht haben und kann nur sagen, mach weiter so!
    Liebe Grüße
    Renate

    • hallo renate, danke für die rückmeldung. ein kaffeepott hat 300 milliliter fassungsvermögen und natürlich klappt das ;-). irgendwann habe ich das dann auch mal in die rezepte geschrieben. ich hätte nicht gedacht, dass das mit ober- und unterhitze so lange dauert. ich hoffe du findest zwischen dan fast 900 rezepten noch mehr, das dich interessiert und ich freue mich auch immer über kommentare, ob es geklappt hat, oder wo es geklemmt hat, damit man das in den blog einfliessen lassen kann. schönen gruß jörg

  • Hallo, ein super Kuchen für "Süßschnäbel". Das nächste Mal werde ich die Zuckermenge reduzieren und den Kuche auf dem Blech backen.

    • danke für den kommentar. freut mich sehr, wenn dir der kuchen geschmeckt hat. ich bin nicht so der blechkuchentyp, aber das stelle ich mir auch gut vor. liest du gerade neu bei mir mit und wie bist du bei mir gelandet? herzlich willkommen bei der gelegenheit. gruß jörg

  • Hier ist auch der halbe Kuchen schon weg. Die Kinder- 4 an der Zahl heute – haben ihn mir gleich aus der Hand gerissen, als er aus dem Ofen kam. Rückmeldung einstimmig: kann ich nochmal backen 🙂
    LG Verena

    • danke frau manke, für dieses fundierte feedback ;-). du warst im spam und ich musste zwei mal hinschauen, dass es meine schwippschwägerin ist 😉

  • Christine Schalk

    Hallo Jörg, haben dieses Rezept heute nach gebacken. Nur – hatte kein Marzipan da, habe eine Schicht Kokosflocken aufgestreut und dann Teig mit Ananas drüber. Zum drüber reiben mussten ein paar Merci herhalten. Geht schnell – sehr GUT! Obwohl beim nächsten mal werde ich nur 50 Min. bei vorgeheizt 200 Grad backen.
    Danke für dieses einfache und gute Rezept!

  • Nadja

    Der sieht aber lecker aus. Marzipan & Ananas? Kann ich mir gar nicht vorstellen wie das schmecken soll. Den mach ich auch mal. Kann mir vorstellen, dass Kokosflocken drüber (statt Schoki) auch gut gehen.
    Aber mit Dosenananas. Ist auch nur ‘ne Ananas.. halt inner Dose. Alna.. hat Ananas im Glas im eigenen Saft. Ist immer noch ‘ne Ananas 😉 Und wegen der Nährstoffe (die bei der Dosen/Glasananas wahrscheinlich etwas verloren gehen) ess ich ja keinen Kuchen 🙂
    (Das Mythos das Frisch gegen Dose/Glas hat sich ja nun schon länger als unrichtigt rausgestellt.)

  • Jo Ka

    Das hört sich ja gut an! Wird demnächst nachgebacken. Mich wundert nur das (fertige) Marzipan auf der Zutatenliste.
    Das kann man doch auch selbst machen 😉
    Liebe Grüße & danke für Deinen tollen Blog!

    • das mit dem marzipan kannst du dann selbst machen ;-). ja, ich habe das von einem arbeitskollegen gehört, der mal bäcker war, mit mandeln und rosenwasser und noch irgendwas. daran habe ich mich noch nicht gewagt. so gerne mag ich auch kein marzipan, aber danke für den ansporn

      • Jo Ka

        Ja, dann lohnt es wohl nicht. Ansonsten ist es ungefähr so aufwendig, wie Deine geile Nuss-Nougatcreme, die übrigens auch der Knaller ist! Ich werde mir dann mal die Mühe machen und schauen, wie es so wird 😉

        • doch lohnt sich bestimmt ich habe geschaut mandeln, puderzucker und rosenwasser und bittermandelöl. als guter ehemann mache ich das mal für meine frau .wie ich die kenne, wird sie mir aber irgendwas erzählen, dass das nur im winter schmeckt, oder so meistens hat sie damit auch recht.

          • Jo Ka

            Sonst einfach noch etwas damit warten. Der nächste Winter kommt bestimmt 😉
            Ich hab auch schonmal Marzipan selbstgemacht und dafür zunächst die Rohmasse hergestellt. Da gibt’s ja in Deutschland wie immer für alles Vorgaben 😀 Die Rohmasse besteht aus 2 Teilen Mandel , 1 Teil Zucker. Mit Puderzucker wird Marzipan drauß: Edelmarzipan (Verhältnis 70/30) oder herkömmlich (50/50). Bei Bedarf mit Rosenwasser und Bittermandelöl, sind aber kein Muss meiner Meinung nach. Wer sich rantraut (weil roh sehr giftig) kann auch ein paar echte Bittermandeln verwenden – halt vorher kurz kochen, blanchieren, trocknen und mahlen. Habe die aber wenn überhaupt dann anschließend verbacken. Wäre mir sonst auch zu heikel wegen der Blausäure (bzw. des Amygdalins).
            Übrigens: Wenn Du Dir schon die Mühe machst, solltest Du es um Weihnachten rum mit selbstgemachten Marzipankartoffeln probieren. Echt ein Unterschied zu dem Fertigzeug!

          • super tipp dankeschön. den ananaskuchen, habe ich gestern ohne marzipan komplett verkackt. da musste ich zur einschulung noch einen pflaumenkuchen backen 😉

          • Jo Ka

            Na, bloß gut, dass Du da so flexibel bist 🙂 Aber Pflaumenkuchen ist ja auch super lecker!

          • aus der not geboren. ich musst ja irgendwas leckeres anbieten. ich hatte so nen burgunderbraten mit currysoße, kartoffen, blumenkohl gedämpft mit ner frischen bearnaise, 1,5 kilo camembert in pizzateig eingebacken, mit kleinen brötchen drumherum. salat ist klar und für den der gar nix mag, hatte noch ne leckere frische tomatensoße mit nudeln

          • Jo Ka

            Das hört sich alles voll gut an 👌 War aber bestimmt auch voll viel Arbeit! Und der Klassiker, wenn nichts hilft: Tomatensoße! Sau gut 😊

          • nein, das ist überhaupt keine arbeit. das geht schnell

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