Auberginen mit Granatapfelkernen und Walnusscreme

Ich habe vorher noch nie Granatäpfel gekauft, aber am Samstag gab es zwei Stück für einen Euro, da bin ich dann auch mal käuflich und mache verrückte Dinge. Außerdem soll ja laut Kalender Sommer sein und da möchte ich dann auch gerne sommerliche Küche machen, obwohl das Wetter im Moment nicht so richtig mitmacht. 

Zutaten:

2 Auberginen ca. 700 Gramm
Salz zum Entwässern
1 Granatapfel, davon 5 Esslöffel Kerne
100 Gramm Walnüsse
1 Knoblauchzehe
1 Prise Majoran
1 Prise Brotklee
1 Messerspitze Zimt 
Chiliflocken
1/2 Teelöffel Salz für das Dressing
Pfeffer nach Geschmack
1 Schuss Essig
100 Milliliter Wasser
Olivenöl reichlich

Am Sonntag saß ich nun da mit meinem Talent und meinen Granatäpfeln und hatte null Idee, was ich damit anstellen soll. Als erstes habe ich mir mal ein Youtube Video angeschaut, wie man die Kerne unfallfrei aus dem Teil bekommt. 

Ich beschreibe das hier, so gut ich kann. Also erstmal den Granatapfel halbieren

Dann die Granatapfelhälfte rundherum an der Schale massieren, damit sich die Kerne lockern. 

Das konnte ich jetzt nicht richtig fotografieren, weil einem auch als Eltern keine zusätzlichen Arme wachsen. Man muss die Granatapfelhälfte ÜBER die Schüssel halten und mit dem Kochlöffel von oben auf den Granatapfel klopfen. Dann fallen die Kerne von ganz alleine und restlos aus der Granatapfelschale raus. Das ist einfach und geht recht schnell. Wenn es nicht so recht weitergehen will, einfach noch mal die Schale massieren. Daran erkennt man die geübte Ehefrau. 

Von den Granatapfelkernen braucht man später 5 Esslöffel. Das weiß ich deswegen, weil ich immer noch nicht wusste, was ich damit anstelle, auch wenn ich jetzt weiß, wie man sie aus der Frucht bekommt. Ich gehe dann immer zielsicher auf die Seite von Essen und Trinken, weil die nicht solche Schimpansenrezepte haben, wie z.B. Chefkoch, oder Lecker. Da habe ich dann dieses arabisch anmutende Rezept gefunden. 

2 Auberginen in Scheiben schneiden, die ungefähr so dick sind, wie ein kleiner Finger

Die Scheiben auf einem Brett auslegen. 

Auberginenscheiben leicht salzen und 20 Minuten stehen lassen, damit sie entwässern. Es geht das Gerücht, dass Auberginen sonst dazu tendieren bitter zu schmecken. Das kann ich zwar nicht bestätigen, aber wenn ich ein Rezept schon mal nicht selbst entwickel, dann halte ich mich auch an die Regeln.  

In der Zwischenzeit mache ich so eine Art Dressing, mit dem die Auberginen später gefüllt werden. 

1/2 Teelöffel Salz

1 Knoblauchzehe

1 Prise Majoran

1 Messerspitze Zimt, jetzt auch als Löffelspitze

1 Prise Brotklee, auch Bockshornklee genannt.

1 Schuss Essig nach Mütze, gerne auch eine Nummer besser, wie Weißweinessig. 

100 Milliliter Wasser

Jetzt sind alle Zutaten im Mixbecher. 

Jetzt schnell mit dem Pürierstab alle Zutaten zu einer Creme verarbeiten, die in der Wartezeit bis die Auberginen gebraten und abgekühlt sind, auch noch ein wenig anzieht, also dicker wird. 

Nach dem Probieren war ich mir sicher, dass da noch Chiliflocken fehlen, oder Pfeffer.

So das Dressing ist fertig, nun schnell Olivenöl in der Pfanne erhitzen, damit die Auberginen gegart werden können. 

Die Auberginen haben auf dem Brett merklich Flüssigkeit verloren

Ich habe das auf zwei Pfannenladungen verteilt und wenn ich nicht gerade fotografiert habe, einen Deckel über die Pfanne gelegt, damit das Fett nicht so rumspritzt. 

Auf mittlere Hitze runterdrehen, damit die Auberginen zu dunkel werden. 

Die Auberginen bleiben ca 10 bis 12 Minuten in der Pfanne, dann sind sie weich. Man wird dabei auch noch mal Olivenöl nachkippen müssen, damit das nicht so eine trockene Angelegenheit wird. 

Die gebratenen Auberginenscheiben abkühlen lassen. 

Danach werden die Auberginenscheiben mit der Walnusspaste bestrichen. 

Danach zusammenklappen und auf einem möglichst chicen Teller anrichten. 

Dann noch die Granatapfelkerne darüber verstreuen und für das Auge ein bisschen Grünkraut darauf verteilen. 

Farblich finde ich das ganz weit vorne und jetzt muss es nur noch schmecken. 

Meine Kinder waren natürlich wieder mal skeptisch, wie das mit den “Granatenkernen” schmeckt und mochten da nicht so richtig dran. Das seriöse Mitglied der Familienjury (meine Frau), bescheinigte dem Gericht echte Hitqualitäten. 

Das schmeckt schon sehr besonders. Die weichen Auberginen mit der würzigen Creme, die sehr nussig ist und dann der Zimt im Abgang. 

Das schmeckt auf jeden Fall nach Orient und nach Urlaub. Damit kann man eine Vorspeise, oder einen Zwischengang bestreiten. Das ist auch eine schöne Beilage zum Grillen, oder eine ausgefallene Komponente für ein Vorspeisenbüffet. Ich finde es jedenfalls richtig gelungen und habe mich damit selbst überrascht, weil das so normal nicht in meiner Geschmacksmatrix vorkommt.  

Dazu habe ich dann noch ein paar andere Salate gereicht, aber die zeige ich Euch in den kommenden Tagen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 
Print Friendly, PDF & Email

2 Kommentare

  • Ich bereue gerade Friedrichs Vorschlag: ihr sollt hier schlafen. 🙂 Wenn ich gewusst hätte, was am nächsten Tag auf den Tisch kommt. War ja auch noch was von dem Buchweizenteig übrig … (Spoileralarm!) Aber eigentlich würde ich fast jeden Tag gerne zu mindest mal probieren wollen.

    • dann hättest du gestern mal da sein sollen. da haben wir die nächste sau durch's dorf, äh den nächsten besuch am tisch gehabt. DA wurde richtig uffjetischt… siehste in den nächsten tagen. falls ihr vor dublin noch mal zeit habt, kommt einfach vorbei. hier verhungert keiner…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert