Lasagne bolognese – frisch von der Nudel bis zur Soße

Mir fehlte bis jetzt noch eine Lasagne im Blog, die meinen eigenen Ansprüchen genügt. Das heißt die Nudelplatten sind selbst gemacht, die Bolognese ist mit Liebe eingekocht, die Béchamel wird nicht durch saure Sahne oder Creme fine ersetzt und ist natürlich auch selbst gemacht. Die Brühe für die Bolognese ist eine Brühe aus Eisbein . Nachdem meine Frau in einem Nebensatz fallen lassen hat, dass sie mal wieder Lust auf eine Lasagne hätte, war mir das Anreiz genug mein Projekt Lasagne, ohne Plaste und Elaste in die Tat um zu setzen.


Zutaten:

Bolognese:

1 Kilo Hackfleisch, Schwein oder Rind, oder gemischt
3 Zwiebeln
2 Möhren
300 Gramm Sellerie
200 Gramm Tomatenmark selbst gemacht (anklicken)
500 MIlliliter Eisbeinbrühe (anklicken)
Salz
Pfeffer
3 Wacholderbeeren
2 Lorbeerblätter
1 Schuss Milch
Hartkäse zum Bestreuen

Béchamelsoße:

1 Liter Milch
25 Gramm Butter
2 Esslöffel Mehl
Salz
1 Prise Pfeffer
1 Prise Muskatnuss
150 Milliliter Weißwein trocken

Nudelteig:

Zutaten:
600 Gramm Mehl
130 Milliliter Wasser
130 Milliliter Milch
1 Esslöffel Rapsöl
2 Eier Größe M
1 Teelöffel Salz
Salz für das Nudelwasser nach Geschmack
Mehl zum Arbeiten

Ich bringe die Zutaten schon mal an den Start.
Verknetetes Schweinehack, damit es hinterher nicht aussieht wie die Regenwürmer bei den Asis. Schweinehack ist es geworden, weil die Schnekerliese bei aller Pienzigkeit am liebsten so komisch derbe fettiges Zeug isst. Mir ist es egal, ich gehe nach dem Essen laufen, aber wäre persönlich eher bei Rinderhack, wenn ich mir das aussuchen könnte. Herd läuft volle Pulle auf der größten Platte, damit das Hackfleisch ordentlich angebraten wird. Ich habe kein extra Fett in der Pfanne, damit das Hackfleisch gut bräunt und das Fett ausgebraten wird.
Zwiebeln abziehen
Zwiebeln zerkleinern, Möhren auf der Standreibe zerkleinern
Sellerie ebenfalls raspeln
Das Gemüse wartet jetzt noch, bis das Fleisch gut angebraten ist.
Wenn das Hackfleisch eine gute Bräune hat, kommt das zerkleinerte Gemüse hinzu.
Gemüse unter das Hackfleisch mischen und weiter anbraten
Nun gehen wir in die Schmorphase der Bolognese über.
3 Wacholderbeeren
Zwei Lorbeerblätter
Tomatenmark
Tomatenmark vermischen
Einen Schuss Milch, kaum zu glauben, aber so machen sie das in Bologna
0,5 Liter Brühe
Ich koche hier gerade noch nebenbei eine Eisbeinbrühe
Wenn man sowieso Schweinehack verwendet, passt das perfekt
Kurz aufkochen
Deckel auf die Pfanne legen und auf kleinster Flamme eine Stunde schmoren lassen. Danach noch offen eine halbe Stunde reduzieren lassen und anschließend den Herd abstellen.
Jetzt sind wir schon am nächsten Tag und nun wird es ernst mit der Lasagne. Dafür brauchen wir eine Bèchamelsoße.  Mit dem Wissen von heute verstehe ich gar nicht, wieso die so einen ein schlechten Ruf genießt, dass immer alle glauben, man müsste die weglassen. Dachte ich aber auch immer, bis ich dann mal eine Béchamelsoße selbst gekocht habe. Seit dem weiß ich, dass das ein Muss ist.


1 Liter Milch, zwei Esslöffel Mehl
1 Lorbeerblatt

2 Wacholderbeeren

Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Butter
Trockener Weißwein
Alles zusammen aufkochen, dann auf kleinster Flamme 20 Minuten lang einkochen. Dann ist der Mehlgeschmack weg und die Béchamel schmeckt einfach nur rund und gut.


Der Nudelteig geht schnell und einfach. Mehl abwiegen
Zwei Eier
Salz
1 Esslöffel Öl, Milch und Wasser
Alle Zutaten mit dem Löffel verrühren
Den Rest mit der Hand kneten.
Ich nehme für die Lasagne eine große Ofenform
Nudelteig abnehmen und auf einem bemehlten Brett ausrollen. Schon mal einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen.
Den ausgerollten Teig in Stücke schneiden, die dann die Nudelplatten für die Lasagne werden.
Der Teig ist so trocken, dass er kurzfristig nicht miteinander verklebt, deswegen kann ich das so lagern, bis das Wasser kocht.
Nudelplatten in kochendes Wasser gleiten lassen und wieder mit einem Schaumlöffel herausholen, wenn die oben schwimmen.
Ofenform in der unteren Lage mit Béchamelsoße bestreichen
Teigplatten aus dem Wasser holen
Abtropfen lassen
Nudelplatten auf die erste Schicht Béchamelsoße legen
Die Form der Nudelplatten ist ziemlich egal. Wichtig ist, dass es am Ende eine geschlossene Schicht ist.
Die Bolognese ist seit dem Vorabend abgekühl
Bolognese auf der Nudelschicht verteilen
Darauf kommt dann wieder Béchamelsoße
Und die nächste Lage Nudelplatten
Das geht dann immer so weiter, mit Nudelplatten, Bolognese und Béchamel
Die letzte Lage, also der Deckel ist dann wieder eine Nudelplatte
Die wird zum Abschluss mit Béchamelsoße bestrichen, damit der Deckel im Ofen nicht zu knusprig wird.
Nudelteig habe ich dann noch übrig, aber Béchamel und Bolognese sind komplett in der Form aufgegangen. Der Nudelteig ist so lecker, da könntet Ihr noch ein Paar Bandnudeln, oder Ravioli machen. Der Teig hält auch nen Tag im Kühlschrank. Den Backofen auf 200 Grad einstellen und die Lasagne so lange in den Ofen stellen, bis die Lasagne eine Kerntemperatur von 70 Grad an, also ungefähr eine halbe Stunde. Dann ist das Fleisch zart, die Soße warm. Mehr Temperatur ist kein Problem, nur weniger schmeckt nicht richtig. Ich habe keinen Käse auf dem Deckel verteilt. Finde ich auch asi, weil diese übermäßige Käseverschwendung immer nur ein Zeichen von Ahnungslosigkeit ist, wenn man seinen Zutaten nicht traut. Dann versteckt man sie halt unter Käse und selbst der ist meistens noch scheiße.
So kommt die Lasagne aus dem Ofen.
Der einzige Käse der bei mir Verwendung findet ist ein Grana Padano, oder ein Parmesan, den ich noch schnell in meiner Gewürzmühle pulverisiere.
Einziges Manko bei meiner Lasagne ist, dass ich es nicht schaffe sie schön zu präsentieren.
Stücke schneiden und mit einem Pfannenwender aus der Form heben.
Mit geriebenem Hartkäse bestreuen und noch ein bisschen Grünkraut darüber verteilen
Schmeckt super lecker, tolle Bolognese, frische Nudeln, Béchamelsoße. Das ist Handwerk und dafür lohnt sich jede Minute.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • Sascha Wüstemann

    Danke für die Vorlage, das hatte ich sowieso auf der Uhr. Ich war ja auf die Idee gekommen, wenn die gekauften Nudelplatten ungekocht verwendet werden, können die selbstgemachten auch so in darein. Aber nein, wurde ich heute eines Besseren belehrt, wenn die vorher gekocht werden, sind sie saftiger. Man hört ja auf die Erfahrung anderer, ne? Ich habe heute aber erst mal was wegen des kalten Wetters gekocht: Erbsensuppe mit Eisbein und geräucherten Speck. Da freue ich mich schon drauf, ab morgen 🙂

    • guten hunger. wenn du das überlebst, haste genug kraft für selbst gebaute lasagne. ich habe heute auch richtig für die kälte eingekauft. zutaten zum wurst herstellen, tafelspitz und am abend habe ich schon nen 20 liter topf hühnerbrühe gekocht. sonntag wird das fleisch verarbeitet

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