Kroketten mit Bolognese gefüllt

Resteverwertung á la Bolognese. Ich mag überhaupt kein Resteessen, aber ich werfe auch nicht gerne irgendwas weg. Deswegen erzähle ich dann mit dem gleichen Essen, eine andere Geschichte und achte darauf, dass es nicht so aussieht, wie schon mal gekocht.

 

Man liest das ja immer wieder in Kochblogs, dass Leute zur Resteverwertung alles zusammenkippen, was gerade noch da ist und so sieht es dann auf den Fotos auch aus. Da hätte ich schon vorher keinen Appetit mehr, wenn ich nicht mehr Wertschätzung für die, die es am Ende essen sollen, aufbringen würde. Mein Ziel ist es, aus jedem Tag das beste zu machen, egal wie er vorher war und dazu zählt es auch, sich jeden Tag, mit einem ordentlichen Essen, mit allem was vorher passiert ist, zu versöhnen. Alles andere wäre so, als wenn man sein Auto mit extra schlechtem Benzin betanken würde, weil man sich sowieso über die Karre geärgert hat. Besser fährt es davon jedenfalls nicht.

 

 

Deswegen nicht mit dem Verwerten übertreiben und immer mehr neue Komponenten verwenden, als man an alten verwertet. Wenn es das vorher mit Nudeln gab, zur Abwechslung z.B. Kartoffeln verwenden.  Nur dann stellt sich der Eindruck ein, dass man ein frisches und neues Essen vor sich stehen hat. Es gibt für fast alles auch noch einen nächsten Tag, wenn irgendwas noch verbraucht werden soll.

 

 

Hier ist das Grundrezept für die Kroketten. Bevor jemand sagt, alles schön und gut, aber ich habe gar keine Bolognese und wollte die schon immer mal kochen, ist hier auch noch einmal das Rezept für eine Bolognese.

 

Wir machen jetzt mal an der Stelle weiter, an der Ihr die Grundmasse für Kroketten UND eine Bolognese zum Verarbeiten habt

 

 

Mit einem Esslöffel Kartoffelmasse aus dem Topf löffeln

 

 

Mit einem Teelöffel, Bolognese in die Mitte der Kartoffelmasse geben.

 

Ich habe mir dann noch einen zweiten Esslöffel Kartoffelmasse genommen,
weil die Teigmenge nicht reicht, um den Klecks Bolognese zu umschließen.

 

 

Wenn wir genügend Kroketten geformt haben, wird das drei Teller System zum Panieren genutzt.
Die Krokette in Mehl wenden, dann hält das Ei besser.
Die bemehlte Krokette durch das verquirlte Ei ziehen

 

Nun haben wir eine perfekte Panierung und können die Pfanne auf Temperatur bringen.

 

 

Wir erhitzen Pflanzenöl in der Pfanne. Nicht sparsam sein, denn die Kroketten sollen auf dem Öl schwimmen und darin ausgebacken werden. Wer da geizt, killt seine Panade und kross wird es auch nicht. Das macht man jedenfalls nur ein einziges Mal.

 

 

Wenn am hölzernen Pfannenwender Blasen aufsteigen, dann hat das Fett die richtige Temperatur und die Kroketten können in die Pfanne.

 

 

Damit die Kroketten, die in diesem Moment ein vollwertiges Hauptgericht darstellen, nicht so trocken daher kommen, habe ich als Soße mein mediterranes Ketchup zu neuen Ehren kommen lassen.

 

Ich habe an einem Abend diverse Krokettenvarianten gemacht, deswegen haben die Teller immer nur Probiergröße. Als normaler Erwachsener werdet Ihr schon irgendwas zwischen zwei und vier Stück schaffen, wenn Ihr keine Vor- und Nachspeise extra habt.

 

Von innen sieht das auch toll aus.

 

 

So schmeckt es auch. Das ist echt ganz großes Geschmackskino. Die knackige Panierung, die zarte Kartoffelmasse und dann in der Mitte die würzige Bolognese. Wenn es das jetzt nicht schon geben würde, Ihr hättet es erfinden sollen.

 

 

“Ick bin all dor”, sagte der Glatzkoch und fühlte sich kulinarisch mal wieder, wie der Igel.

 

 

Hier noch mal eine kleine Impression zum Appetit machen.

 

 

Ich würde das aber niemals ohne einen frischen Salat servieren, denn nur dann ist es rund.

 

Ich bin mir sicher, keiner hatte das Gefühl, dass hier mit Gewalt irgendwelche Reste vor dem Verderben gerettet werden sollten, sondern das ist ein eigenständiges frisches Essen, das lediglich von den Geschmacksvorteilen der eingekochten Bolognese profitiert hat.

 

 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit
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