Leberkäse aus dem Ofen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree

Ich habe das eben schon bei meinem Sauerkraut mit Kümmel und Weißwein erzählt, dass es eigentlich Kohl und Pinkel geben sollte, aber der Slowcooker hatte seinen Namen so bierernst genommen, dass er nach sechs, oder sieben Stunden nicht einmal blubberte, also musste ich spontan ein Ausweichessen zum Abendessen zubereiten. Der Plan war, dass es nebenbei laufen kann, zumindest teilweise und zwei Stunden sollten auch nicht überschritten werden, damit die Kinder alle rechtzeitig ins Bett kommen. Das ist ein Gericht für die kalte Jahreszeit und es wäre auch eine gute Gundlage, um sich anschließend und dabei, mal richtig einen auf die Lampe zu kippen.

Zutaten:

2,4 Kilo frisches Leberkäsebrät

Sauerkraut mit Kümmel und Weißwein (anklicken)
Jus von Stevan Paul (anklicken)
Kartoffelpüree (anklicken)

Geschmelzte Zwiebeln

2 Gemüsezwiebeln
80 Milliliter Rapsöl
1/2 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer

Es geht los mit dem Sauerkraut, weil das ungefähr so lange braucht wie der Leberkäse im Ofen. Den lasse ich für zwei Stunden bei 150 Grad Umluft garen.

Ich mache ein Kartoffelpüree und zusätzlich noch ein paar krosse Kartoffeln, weil eben nie alle alles mögen und ich immer Alternativen aufzeigen muss, für vier Kinder und eine Ehefrau, plus ständige wechselnde Protagonisten, die sich alle wohlfühlen sollen.

Bei meiner Frau bin ich mir immer nicht sicher, ob sie nach Soße meckert, oder darauf hinweist, dass der Senf zum Leberkäse süß sein muss. Deswegen sorge ich für eine leckere Jus, die man auch am nächsten Tag anderweitig verbrauchen kann und natürlich für süßen Senf. (Wo ist das süßer Senf, da steht nur Hausmacher drauf? Dahhhhaaaa, SÜßer Hausmachersenf!!!)

Sauerkraut läuft

Jetzt kommen die geschmelzten Zwiebeln

Zwiebeln häuten

Zwiebeln in Ringe schneiden

Zwiebeln in Rapsöl mit Volldampf anbraten und dann immer weiter mit der Temperatur runtergehen, je brauner die Zwiebeln werden.

Die Jus schmort vor sich hin

Kartoffeln sind gar

Durch die Kartoffelpresse drücken und laut Rezept (anklicken) zubereiten

Zwiebeln regelmäßig wenden und dann die Temperatur verringern

Jus vom Gemüse befreien und weiter einkochen

Soße ist servierfertig

Sauerkraut ist gut geschmort.

Zwiebeln sind ebenfalls bereit

Kartoffelpüree

Der Leberkäse kommt aus der Form und sieht gut aus.

Jetzt wird serviert. Kartoffelpüree und Leberkäse

Geschmelzte Zwiebeln

Das verstößt bestimmt gegen ein bayrisches Gesetz, aber wenn meine Familie das braucht, dann bekommt sie es. Eine wirklich leckere Jus

Sauerkraut mit Kümmel und Weißwein nicht zu unterschlagen

Den süßen Hausmachersenf nicht zu vergessen, damit alle zu ihrem Recht kommen

Das ist gehörig rustikal, aber bei den Temperaturen genau richtig und lecker ist das ohnehin.

Cremiges Püree, würzige Zwiebeln, echt leckeres Sauerkraut, eine tolle Soße und zarter Leberkäse, ohne Leber wie es sein soll.

Das ist ein solides Abendessen für die Woche. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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10 Kommentare

  • Haifisch

    Ich finde Deine Idee,
    die alten Gerichte mal nachzukochen
    ziemlich gut.

    Wegen den letzten Gerichten habe ich öfter an früher gedacht als sonst.

    Ich hab schon oft überlegt,
    ob man diese alten Gerichte nicht modernisieren kann,
    ohne Molekularküche oder sowas,
    einfach ein bisschen leckerer machen.

    Oft ist das Zeug der Altvorderen ja von Mangel gezeichnet.
    Und es gibt wenige Gerichte, die dann wirklich lecker sind.
    Wir haben keinen Mangel mehr,
    können also alles so machen, dass es schmeckt.

    Kürbis auf Omas Art?
    Geh mir zum Teufel,
    oder lass Dich von Haifischen fressen…
    Kürbis auf indisch, also mit Curry und Kokos?
    Das esse ich sehr gern. Lecker.

    Sowas muss doch auch mit Kohl,
    mit Sauerkraut, was auch immer gehen.

    Wir stehen nicht mehr den ganzen Tag im Stall und Feld.
    Wir mögen diese fettigen Sachen nicht mehr.
    Wir mögen auch diese Sachen,
    die nicht richtig schmecken, nicht mehr.
    Dazu sind wir schlichtweg nicht mehr hungrig genug.

    Also – wie kann man Grünkohl für Kinder machen?
    Rosenkohl für Kinder?
    Alles für moderne Erwachsene?
    Und so weiter..

    Den Leberkäse essen Kinder gern, das Eisbein nicht.
    Gemüse möglichst nur pur, ohne was dran.

    Grünkohl pur gedämpft, also,
    das habe ich noch nie probiert.
    Ob das schmeckt?

    Hier ist Wintereinbruch,
    ein im Schnee auf Flossenspitzen tänzelnder Haifisch

  • peter eitel

    Eure Ansätze sind schon didaktisch – pädagogisch ziemlich ausgebufft . Hut ab.
    Aber ich gebe zu bedenken, dass ich nach über 30 Jahren als Kunsterzieher am Gym.
    zwar allerhöchsten Respekt vor so unverstellter Kindlicher Phantasie habe, sie aber
    auch ganz schön schräge Blüten treiben kann.
    Küchentechnich gesprochen muss man dann halt auch mal mit püriertem weich-
    gekochten Rosenkohl an Ketchup – Nutellasauce zu Pommes mit Schokostreusel und
    fett Mayo rechnen. Oder so halt. Da braucht man dan schon einen mächtig resilienten Willen zur Toleranz. Ich weiß wovon ich rede, denn gerade in der Unterstufe läuft
    der Unterrich oft ganz ähnlich ab. Thema kurz umrissen – ZB. Malt, zeichnet, bastelt
    mir euer Lieblingsessen ( tatsächlich öfters gemacht..)
    Die “Zutaten” waren gegeben – Papiere, Stifte, Malfarben, Bastelmaterial usw.und dann
    alles mal einfach hübsch laufen lassen. Zum qietschen lustige Sachen kamen da
    raus aber kein Mensch will sowas auf dem Teller haben. Niemals!!

    • Das sind ja keine Kindergartenkinder mehr. Da würde etwas anderes dabei herauskommen.

      • peter eitel

        Ooops, Verzeihung; nix gegen die Familienehre….
        Aber die Unterstufe am Gymnasiun ist Klasse 5 – 7, das sind die so 11 bis 14
        Jahre und wissen schon, was sie tun bzw. wollen. Bis auf den Rosenkohl ist
        echt alles schon dagewesen ( hab nix erfunden..). Die einzige grüne Matsche an
        die ich mich erinnern kann, kam von nem Mexikaner der astrein so detaillierte
        Tacos mit Füllung und Salatstücken gebastelt hat. Und der wollte halt immer
        gaaanz viel Guacamole. Überwiegend gabs natürlich Pizzas, Burger , Fritten
        usw. Aber wenn dann mal eine z.B. einen Teller Rote Bete Carpaccio mit
        Ziegenfrischkäse , Nüsschen und Balsamico bastelt, guckt man schon doof…

  • Florian

    So, als Bayer fühle ich mich ja geradezu verpflichtet, hier meinen (süßen) Senf dazuzugeben…

    Allem voran – die Combo ist keineswegs so außergewöhnlich, wie man meinen möchte. Gibts hier durchaus hin und wieder beim Mittagstisch beim Metzger genau in der Konstellation.

    Bei Sauerkraut hat mir meine Oma schon erklärt, dass das mit jeder Stunde, die es länger auf dem Herd bei niedriger Temperatur vor sich hin köchelt, immer noch besser wird. An Flüssigkeit wird immer wieder mal ein Schluck Brühe dazugegeben, damit der Geschmack auch schön ins Kraut übergeht…Am Besten schmeckt es sowieso, wenn es am nächsten Tag nochmal aufgewärmt wird.

    An Heilig Abend gibts hier standardisiertes Programm: Schweinsbratwürstchen (NEIN, KEINE Nürnberger!) oder Wollwürste – je nach Angebot beim Metzger, dazu Kartoffelpüree und Sauerkraut…Das Kraut dafür wird immer schon am Tag davor gekocht, damit es gemütlich seine 3-4 Stunden vor sich hin blubbern kann und richtig schön Geschmack aufnimmt und am Folgetag dann nur nochmal auf dem Holzofen warm werden muss…

    Das darf farblich auch gern keinen großen Unterschied mehr zur Jus oder zum Senf haben, nur keine Scheu damit 🙂

    Ach ja, es ist durchaus und auch schon immer üblich, dass mittelscharfer Senf zu Leberkäs gegessen wird – das süße/Hausmacher/Münchener Senf-Märchen ist ungefähr so alt wie das Fleischgericht, zu dem es gereicht wird 😉

    Stabile Komposition!

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