Rotkohl wie bei einer guten Oma

Jetzt habe ich über Jahre immer alle möglichen Schikanen in meinen Rotkohl eingebaut und nachdem ich dieses Jahr noch weiter zum Kern vorgedrungen bin, gibt es hier eine total schlichte Variante, die alles drin hat was gescheiter Rotkohl braucht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. 

Zutaten:

1 Kilo Rotkraut
3 Zwiebeln
3 Äpfel
1 Handvoll Rosinen (wer mag)
1 Esslöffel Zucker
1 Teelöffel Meersalz
Pfeffer
1 Prise Zimt
5 Wacholderbeeren
3 Piment
3 Lorbeerblätter
1 gehäufter Löffel Schmalz / Butter oder Öl
0,2 Liter Wasser
1 Schuss Essig (optional)

Eigentlich wusste ich vorher schon, dass ich so einen Rotkohl kochen wollte, aber wie dringend es ist, habe ich dann vor Weihnachten festgestellt, als wieder sieben Zillionen Anfragen in den Gruppen kamen, wie man Rotkohl aus dem Glas veredeln könnte. Ich habe mich brav auf die Hände gesetzt und nicht das geschrieben, was mir dazu einfiel, wie zum Beispiel, mache eine Schleife drum, bevor Du es in den Müll wirfst. Wieso sollte ich hier also ein Rezept für Rotkraut posten, unter Verwendung von karierten Nägeln und Pinseln mit Musik, wenn so viele Menschen nicht einmal einen ganz einfachen selbst kochen können? Da habe ich mir die Frage gestellt, wie es eine Oma gemacht hätte, in Zeiten in den denen es keine Cranberries, Superfoods und andere ausgefallenen Zutaten gab? Genau so!

Ein handelsüblicher Rotkohl

Ganz einfach mit dem Messer schneiden. Dauert maximal 3 Minuten

Wenn man den Rotkohl jetzt auch noch in die andere Richtung schneidet, sieht es so aus. Merke man braucht ein Messer, kein anderes Werkzeug.
Rotkraut in einen Topf geben, der noch genug Platz für andere Zutaten lässt. 

Drei Zwiebeln

Zwiebeln von oben nach links und rechts einschneiden, aber nicht bis zum Boden durchziehen. 
Wenn man das dann quer schneidet, bekommt man feine Zwiebelwürfel. 

Zwiebelwürfel zum Rotkohl geben. 

Drei Äpfel vierteln, schälen, entkernen und in mundgerechte Stücke zerkleinern. 

Vierteln

Schälen und entkernen

In mundgerechte Stücke zerkleinern

Wacholderbeeren, Piment und Lorbeerblätter

Gewürze in den Topf geben.
Salz

Zucker

Zimt, irgendwo zwischen einer Prise und dem eigenen Geschmack

0,2 Liter Wasser

Schmalz, oder Öl, oder Butter, wenn man vegetarisch, oder vegan isst.
Deckel auf den Topf legen. Auf kleinster Flamme bei niedrigster Temperatur eine Stunde eine Stunde schmoren. Alle 15 Minuten umrühren und sich am Duft erfreuen.

Rosinen dazu geben.


Noch eine Stunde köcheln lassen. Am besten einen Tag vor dem Verzehr kochen und eine Nacht ausruhen lassen. Dann schmeckt der Rotkohl am besten. Falls Euch Säure fehlt, noch einen kleinen Schuss Essig dazu geben.  Ich habe echt nur einen ganz kleinen verwendet.

Bevor man den Rotkohl serviert noch einmal aufkochen, eventuell noch ein wenig Wasser auffüllen, das verkocht ja wieder, wenn man den Deckel vom Topf nimmt. Nach Bedarf und Geschmack mit Salz und / oder Zucker nachwürzen.

Das ist ein ganz einfacher Rotkohl. Der ist die Referenz für alle Experimente links und rechts davon. Wer den nicht kann, braucht sich keine Gedanken zu machen, über Rotwein, Pflaumen, Aprikosen, Ananas, Konfitüre, Johannisbeeren, Apfelmus und was weiß ich, was ich alles gelesen habe, was man dem Rotkohl aus dem Glas noch antun muss, damit er aus der Schmuddelecke kommt. Wer weiß wie dieser Rotkohl schmeckt und ob er einem so gefällt, der kann sich ja gerne mit einem frischen Rotkohl auf Forscherreise begeben und jedes Jahr an einer anderen Ecke rauskommen, ohne sich zu verlaufen. 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. Die Orangen haben nichts mit dem Rezept zu tun, die gehören zur Ente. Täuschen und tarnen 😉

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