Tamarillomarmelade

Habt Ihr schon mal irgendwas mit Tamarillos gemacht? Ich nicht! Ich hätte die auch gar nicht erkannt, als sie vor mir beim Gemüsehändler lagen. Bei einem Preis von 49 Cent pro Stück waren sie auch nicht wirklich interessant. Dann kam mein Gemüsehakan und sagte, “brrrrrrauchst DU?” Nö, nicht meine Preisklasse. Hakan nahm dann eine Tüte stopfte 12 Stück hinein und klebte ein 2 Euro Preisschild drauf und meinte “hier, Deine”. Da stand ich dann mit meinem Talent.

Zutaten:
1,2 Kilo Tamarillo
500 Gramm Gelierzucker
1 Zitrone
Es wird noch besser. Ich hatte Tamarillos überhaupt nicht auf dem Schirm und dachte, das wäre wieder irgendeine exotische Frucht und Hakan beschrieb den Geschmack als süßsauer. Ich habe die Dinger dann zuhause meinen Kindern vorgeführt und eine aufgeschnitten. Alter, quittesauer und hinten raus auch noch bitter. Die machten vier Mann hoch ein Schweppesgesicht wie die Mutter. Beim Aufschneiden habe ich schon gedacht, das sieht von innen aus wie eine Tomate. Der Geschmack der Tamarillo war meiner Familie jedenfalls nur schwer vermittelbar, aber ich fand, dass da durchaus Potential ist, wenn man eine Marmelade daraus kocht. 

Stiele entfernen und danach die Tamarillos grob zerkleinern. 

Topf auf den Herd stellen. 

Tamarillos in den Topf geben. 

500 Gramm Gelierzucker  1 zu 2. Passt auf, dass da kein Palmöldrin ist. Diamant und Südzucker und Dr Oetker, sind solche Schweinepelze. Ich empfehle Nordzucker, oder andere Hersteller, die kein Palmöl im Gelierzucker verstecken. 

Den Saft einer Zitrone auspressen

Die Säure tut der Marmelade gut und schützt vor nachdunkeln im Glas.

Bei mittlerer Hitze die Marmelade aufkochen. 

Die Gläser in kochendem Wasser sterilisieren, damit die Marmelade lange hält. Noch besser ist natürlich schneller Konsum, dafür macht man das schließlich. 

Bei 1,2 Kilo “Früchten” und 500 Gramm Gelierzucker ist das Aufkochen ein relativ schnelles Geschäft. Das dauert ohne auf die Uhr zu schauen, irgendwo zwischen 15 und 20 Minuten. 

Hier kann man schon ganz gut erkennen, wie sich das “Fruchtfleisch” von der Schale löst.

Wenn die Masse drei Minuten sprudelnd gekocht hat wird püriert.

Ich nehme dafür meinen ESGE Zauberstab

Einfach in die Topfmitte stellen und Vollgas geben. 

Dann bildet sich in der Mitte ein Strudel und zieht die ganzen Tamarillos rein, um die Früchte inklusive der ansonsten recht harten Schalen zu zerkleinern. 

Jetzt ist die Tamarillomarmelade fertig. Eigentlich muss man sie Konfitüre nennen, weil sie nicht aus Zitrusfrüchten besteht. 

Einen Löffel der Marmelade aus dem Topf holen für eine Gelierprobe. Hier ist es offensichtlich, dass das nach dem Abkühlen fest wird. Dafür habe ich schon genug Marmelade gekocht, um das mit dem Auge erkennen zu können. Manchmal ist die Marmelade dünnflüssiger und dann ist man darauf angewiesen. Man muss warten, bis die Masse auf dem Löffel kalt wird und dann soll die Marmelade fest sein. Sonst wird sie auch im Glas nicht fest. 

Mit einem Trichter im dem Glas stehend, oder mit einem Litermaß, kommt die Marmelade in die Gläser. 

Ungefähr eine Fingerhöhe bis unter den Deckel befüllen.

Danach sofort den Deckel drauf und fest verschließen. Durch die Hitze ziehen die Gläser ein Vakuum. 

Die Marmelade schmeckt extrem gut und hat nichts mehr vom sauer-bitteren Geschmack der rohen Tamarillos, sondern schmeckt jetzt ausgewogen fruchtig, mit dezenter Süße und leichter Säure, gaaaanz leicht herbe im Abgang. Meine Kinder sind sofort darauf abgefahren und meine zweitgeborene Tochter hat gleich zwei Gläser für ihre Lehrerin und eine Hortbetreuerin abgezweigt. Dann muss die Tamarillomarmelade gut sein. 

Nachdem die Marmelade fertig war, habe ich dann mal Wikipedia befragt und festgestellt, dass Tamarillos nicht durch Zufall innen wie Tomaten aussehen. Es sind Baumtomaten und Nachtschattengewächse, also gar kein Obst. Es ist stattdessen eine 1a Tomatenmarmelade.

Sowas ist ja ein gefundenes Fressen für mich, denn daraufhin habe ich noch aus der Marmelade, die ich mir schon extra zur Seite gestellt habe, ein Tamarilloketchup gekocht (Rezept kommt)

Tamarillomarmelade ist toll auf Brot, ausgefallene Füllung für Kuchen, eine gute Basis für pikante Gerichte, aber auch zum Frühstück auf dem Brötchen, oder auf Toast. 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 
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7 Kommentare

  • Ist das richtig: nur die Früchte und der Gelierzucker und kein Wasser in den Topf?

    PS: Kommt als Gegenstück dann noch ne richtige Tomatenmarmelade?

    • ja, kein wasser. das zieht der zucker aus der frucht raus. wenn du zeit hast, kann du die tamarillos auch ne stunde mit dem zucker ziehen lassen. deswegen gehe ich auch nur nur mit mittlerer hitze ran, damit das nicht schneller verglüht, bevor die flüssigkeit aus den tamarillos kommt

    • nein, tomatenmarmelade ist nicht angedacht. war ja eher zufall, dass tamarillos baumtomaten sind 😉

  • Is this the way to Amarillo?
    Ev'ry night I've been huggin' my pillow
    Dreamin' dreams of Amarillo
    And sweet Marie who waits for me"
    Nanananananananadängdäng, nananananananana usw….

    Bittedanke, gern geschehen, ich wollte dich nur an meinem Ohrwurm teilhaben lassen den du mir mit diesen Dingern eingepflanzt hast.
    Gruß an die Schweppesgesichter!

    • haha doro, du wirst es nicht glauben, aber das war auch mein erster gedanke, es erschien mir nur zu abgeschmackt darüber zu berichten. gut dass ich dich habe… nananananana..
      gruß
      jörg

  • Maria

    Danke! Habe nach Ideen gesucht die Tamarillos zu verarbeiten. Mir wurde am Markt gesagt, dass man die Schale nicht mitessen sollte, weil sie bitter ist. Meine Marmelade steht grad am Herd, mal sehen wie sie wird 😊

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