Kartoffeltaler mit Quarkteig

So einen wenig wohlmeinenden Spitznamen wie “Kartoffeln” muss man sich als Land, bzw als Ureinwohner erstmal verdienen. Ich kenne aus meiner Kindheit auf dem flachen Land nur Salzkartoffeln, Bratkartoffeln und Pommes frites, bin erst als Erwachsener mit Kartoffelklößen in Berührung gekommen, mochte erst noch viel später Kartoffelpüree und habe mit zunehmendem Alter, eine ausgeprägte Abneigung gegen diesen ganzen Tiefkühlscheiß wie Rösti, Curly fries, Kroketten, Herzoginkartoffeln entwickelt. Das sieht man den Leuten nämlich meistens an, dass sie so komisches Zeug essen und das sind eben immer solche Faulpelzkomponenten auf dem Teller, für die sich keiner Mühe macht und die man sich selbst für Geld im Restaurant, noch von irgendwelchen Tütenköchen und Anwärmern, aus der Fabrik andrehen lässt. Deswegen bin ich ständig auf der Suche nach Kartoffelbeilagen, die man frisch und relativ einfach machen kann. Hier verwende ich bewusst zu viel gekochte Salzkartoffeln vom Vortag

Zutaten:

1 Kilo Salzkartoffeln z.B vom Vortag, festkochend
500 Gramm Quark 40 % (hier zumindest)
3-4 Esslöffel Mehl
3 Eier
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer / Chiliflocken
1 Prise Muskatnuss
500 Milliliter Rapsöl

Salzkartoffeln durch eine Presse drücken, oder mit dem Kartoffelstampfer zerkleinern. Ihr könnt auch frische Pellkartoffeln dafür kochen, wenn Ihr nicht vorausschauend kochen konntet.

Kartoffelmasse kommt in eine Schüssel.

500 Gramm Quark

Das könnte auch Magerquark sein, aber meine Frau behauptet, dass man das merken würde, wenn man keinen fetten Quark verwendet.

Drei Eier aufschlagen

1 Prise Muskatnuss

Frisch gerieben schmeckt die immer noch am Besten.

1 Teelöffel Salz

1/2 Teelöffel Chiliflocken

Mehl für die Bindung und um den Teig ein bisschen griffiger zu machen.

Wie feucht der Kartoffelteig ist, liegt unter anderem an den Kartoffeln und das kann immer anders sein. Mir reichten 3 Esslöffel Mehl, bei Euch können es auch vier Esslöffel sein.

Alle Zutaten vermischen

Als Maß habe ich einen Esslöffel genommen. Einfach Kartoffelmasse damit aufnehmen.

Der Teig liegt gut in der Hand und klebt nicht. Ungefähr gleichgroße Kugeln formen.

Das geht ganz schnell und wenn der Teig nicht so klebt, ist es auch keine Sauerei und strengt nicht an.

Rapsöl in einer möglichst großen Pfanne erhitzen.

Die Teigkugeln daumendick flachdrücken

Mit einem dünnen Pfannenwender, oder einem breiten Messer wird der Kartoffelteig vom Brett gehoben

Wenn das Fett am Kochlöffel sprudelt ist die Temperatur gut

Drei bis vier Minuten pro Seite schwimmend ausbacken

Nach drei Minuten wenden

Ebenso lang von der Rückseite ausbacken

Die Teigmenge entspricht je nach Pfannengröße zwei bis drei Pfannenladungen. Die fertigen Kartoffeltaler lagere ich bei 80 Grad im Backofen. Da geht nichts kaputt, gart nicht nach und es kühlt nicht aus.

Nächste Runde

Das ist die Gesamtmenge Kartoffeltaler von einem Kilo Kartoffeln.

Geschmacklich sind die salzig, pikant, mit dezenter Säure und mit einem schönen Spiel zwischen knuspriger Hülle, mit zartem Inneren.

Die Kartoffeltaler reichen alleine zum Sattessen, aber dazu ist knackiges Gemüse schön, oder Fleisch. Damit kann man auch noch einen Vegetarier am Tisch bespielen, der trotzdem nicht das Gefühl hat, zweitklassig zu essen, weil die anderen Fleisch essen und er / sie nur die Beilagen bekommt.

Ich habe dazu ein ganz leckeres pikantes Wurstgulasch gekocht. Das Rezept zeige ich Euch auch noch. In der Kombination ist es echt ein günstiges Gericht, ohne billig zu schmecken. Das holt Ihr mit Handwerk wieder raus.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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