Kotelett vom Duke of Berkshire Schwein

Männeressen beim Glatzkoch! Sowas liebe ich und das ist so geil, dass ich es jeden Tag essen könnte. Mache ich natürlich nicht, aber schon der Gedanke daran macht Vorfreude. Das Duke of Berkshire Schwein ist eine Rasse, wie sie früher üblich war. Fett, bewegt sich zu Lebzeiten, ist viel draussen. das Fleisch ist super zart, wenn man es gescheit brät, ist sehr saftig und man schmeckt den Unterschied zu normalem Supermarktfleisch. Normal ist es auch deutlich teurer, aber wenn ich das einkaufen gehe, dann immer im Mindeshaltbarkeitsverkauf des lokalen Handelshofes. Ich habe € 3,99 Euro pro Kilo netto bezahlt. Normalpreis bei 12 Euro netto pro Kilo. Netto sind die Preise, weil das für Wiederverkäufer ist, da kommt dann noch die Mehrwertsteuer drauf. Bei diesem besonderen Fleisch bleibt immer etwas übrig, weil viele Restaurants das nicht kaufen, in der Annahme den Kunden wäre das zu fett. Dabei gibt es echt kein besseres Fleisch zur Zubereitung und hier liegt der Reiz des Gerichts in der schlichten Darbietung, die einen geschmacklich umhaut.

Zutaten:

2 Kilo Kotelett vom Duke of Berkshire Schwein.
grobes Salz
Pfeffer / Chiliflocken

Gebratene Zwiebeln:

1 Kilo Zwiebeln
50 Milliliter Rapsöl
1/2 Teelöffel Salz
reichlich Pfeffer/Chiliflocken

Röstkartoffeln


1 Kilo festkochende Kartoffeln
Bratfett vom Fleisch
1 Teelöffel grobes Salz
Pfeffer
3 Esslöffel gehackte Petersilie

Zwiebeln abziehen

Die Zwiebelschalen sind perfekt für meine Gemüsebrühe aus Gemüseresten, die ich immer parallel koche, um meine Abschnitte und Schalen gut zu verwerten

Die Zwiebeln kann man mit der Hand schneiden, oder hobeln, aber ich nehme meinen Durchlaufschnitzler auf der Bosch Mum 4

Schriiiiiiiiiiiing

Das geht rasend schnell.

Kartoffeln schälen

Den Kotelettbraten in einzelne Koteletts schneiden. Ich habe noch mehr davon, weil es ingesamt zwei Kilo waren und ich musste es in mehreren Pfannenladungen parallel und auch nacheinander zubereiten.

Schaut mal, was der für einen Fettdeckel hat.

Das Fett hält das Fleisch beim Braten saftig

Für das Fleisch brauchen wir zwei Pfannen. Die bleiben komplett trocken, ohne Fett von außen, weil das Fleisch genug abgeben wird.

Pfannen volle Pulle aufheizen

Fleisch in die Pfanne legen, wenn es richtig zischt vor Hitze. Weil das Fleisch danach noch gehen muss, während ich Beilagen und die nächste Ladung Fleisch brate, nehme ich nur vier Minuten pro Seite, plus den Fettrand zum Braten. Jedes Stück Fleisch bleibt also 12 Minuten bei Vollgas in der Pfanne.

Nach vier Minuten auf die fette Seite wenden.

Den neu gewonnenen Platz am Pfannenboden fülle ich mit zwei weiteren Kotelettes auf, die dann hochkant stehen, wenn die anderen wieder auf der Fläche liegen. Genau ausgetüftelt, um schneller zu sein.

Hier garen jetzt die eben noch auf dem Fettrand stehenden Koteletts auf der Rückseite und die anden beiden stehen jetzt hochkant auf dem Fett. Jeweils immer vier Minuten.

Nach 12 Minuten in der Pfanne kommen die Koteletts auf ein Backblech und sind innen noch medium. Bei 80 Grad kommen sie in den Ofen und warten auf die nächsten fertigen Kotelettes aus den Pfannen

Zwiebeln anbraten bei Vollgas.

Im Fünfminutentakt wenden

Hier sind meine letzten Kotelettes in der Pfanne. Ich bin ja ganz verliebt, wenn ich mir ansehe, was sie Fett verloren haben. Das ist jetzt von mehreren schon vorher gebratenen Koteletts. Was meint Ihr wohl, wie saftig die werden?

Das Fleisch kommt zum anderen in den Backofen bei 80 Grad

Die Kartoffeln kommen in der Bratfett der Koteletts, das ist als wenn man die Kartoffeln in Schmalz braten würde. Das ist rustikal as fuck.

Ihr wollt ja immer einen Anschnitt haben

Salz und Chiliflocken auf dem Fleisch verstreuen

Fleisch anschneiden und Kinder in die Küche rufen. Probieren lassen wie geil das Fleisch schmeckt und wie zart es ist. So erzeugt man Nachfrage für den Zeitpunkt wenn alles serviert werden kann.

Zwiebeln sind auch gut

Salz und Chiliflocken zum Würzen

Kartoffeln brauchen noch einen Moment. Ich rechne bei rohen Kartoffeln immer 25 Minuten, bis sie braun sind. Bei der Menge in einer Pfanne auch mal 30 Minuten. Ich gebe da nicht mehr als 3/4 Gar, damit sie nicht verbrennen

Zwiebeln kommen ebenfalls in den Ofen bei 80 Grad, damit sie nicht weiter garen, sondern nur warm bleiben.

Röstkartoffeln sind jetzt auch gut

Salz und Chiliflocken, sowie gehackte Petersilie zum Bestreuen

Nun wird serviert.

Röstkartoffeln auf den Teller geben

Schaut Euch mal das tolle Fleisch an.

Salz und Chiliflocken darüber streuen

Zwiebeln darauf verteilen.

Petersilie für die Frische

Keine Sorge jeder darf noch mehr davon haben und alle werden satt. Dazu muss man aber auch wissen, dass so ein Stück Fleisch viel satter macht, also Turbozuchtfleisch aus schlechterer Haltungsform. Das mampft man so weg und hat nie den Magen voll. Wenn man sowas gutes isst, wird man komischerweise mit weniger Masse satt und es hält länger satt.

Saftig, zart, unglaublich lecker. Ich hätte nie gedacht, dass ein so einfaches Gericht so glücklich machen kann.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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4 Kommentare

  • peter eitel

    Mammamia, sind das Turboklopper. Das nennt man dann wohl zu Recht “Vollfettstufe”.
    Irre, sowas habe ich mein Lebtag noch auf keiner Fleischtheke gesehen; bestimmt deswegen, weil schon beim Anblick 90% der Kundschaft in Ohnmacht fällt ;
    die restlichen 10 % glotzen aber plötzlich ganz romantisch und fangen an vor sich her
    zu summen ” schüttel dein Speck, ah.”

    • Ist leider scheinbar geschäftsschädigend und dann haste auch kein Fachpersonal, das das den Kunden erklären kann, wieso das so sein sollte und wie gut es schmeckt.

  • Anne

    Echt irre, das Fleisch.
    Vermutlich würden sich 90 % an der Theke den Fettrand wegschneiden lassen…

    • Das hat einem ja auch niemand so beigebracht und früher war Fett schlecht am Fleisch. Da haben sie aber auch nicht gewusst, welche Vorteile das bei der Zubereitung bringt.

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