Geschmorte Rippchen á la BBQ

Ich war mit der ganzen Kindermannschaft einkaufen und ich habe Schälrippen gekauft, weil ich daraus etwas für den Blog zaubern wollte. Für den Abend hatte ich noch ein volles Programm, aber vorher sollte ich noch etwas für die Kinder kochen. Das Zeitfenster, bis die Kinder ins Bett mussten, waren knappe zwei Stunden und statt der vorgeschlagenen Nudeln, zog Emma zwei Pakete der Rippchen aus den Einkaufsbeuteln und sagte, das will ich essen.
Zutaten für 2 Erwachsene:
1,3 Kilo Schälrippen
300 Milliliter Hühnerbrühe
Wacholderbeeren
Lorbeerblatt
100 Milliliter Tomatenmark
3 Esslöffel Honig
Essig
Salz
Pfeffer
1 Peperoni
1 Kilo Kartoffeln 
Olivenöl
Wenn ich Rippchen zubereite, dann koche ich sie normalerweise erst ab und dann mariniere ich sie anschließend und am nächsten Tag, werfe ich sie in den Ofen. Das ging natürlich in diesem Moment alles nicht, wenn sie in ungefähr neunzig Minuten auf dem Tisch stehen sollten. Deswegen habe ich mich dafür entschieden die Rippen zu schmoren. Trotzdem sollten sie aber so sein, als wenn sie nach BBQ Art mariniert worden wären. 

Ich habe Olivenöl in einem Topf erhitzt und dann die Rippchen bei mittlerer Hitze angebraten.

 Dieses Mal habe ich von meiner Hühnerbrühe profitiert, die ich kalt im Kühlschrank gelagert hatte. Damit habe ich den Bratensatz im Topf abgelöst. Wenn ich keine Brühe gehabt hätte, würde ich Wasser und Staudensellerie und Zwiebeln nehmen, um in der Zubereitungszeit den Geschmack von Brühe nachzuahmen. Man kann natürlich auch einen gekauften Fond, oder gekörnte Brühe nehmen, dann wäre ich aber nicht dabei.

Salz und Pfeffer zum Würzen, Lorbeerblätter und Wacholderbeeren für den guten Geschmack nehmen. . 

Damit wir am Ende den typischen Barbeque Geschmack bekommen, müssen wir Zutaten nehmen, die man damit in Verbindung bringt. 3 Esslöffel Honig, einen ordentlichen Schuss Essig und 100 Milliliter Tomatenmark. 

Wenn alle Zutaten im Topf sind, auf kleinste Flamme runter drehen und einen Deckel auf den Topf legen.

Die Kartoffelecken brauchen je nach Ofen und Temperatur zwischen 45 und 60 Minuten. Ich stelle meinen Gasofen zwischen Stufe 5-6 ein. Bei Elektro sind das 200 Grad bei Ober- und Unterhitze. Die Kartoffeln kleben nicht so am Blech fest, wenn man die alle fünfzehn Minuten wendet und dann reißt die Kruste beim Wenden auch nicht jedes Mal wieder ab. Am besten geht das Wenden mit einem Metall Pfannenwender. Die Kartoffelspalten habe ich mit Olivenöl, sowie Salz und Pfeffer auf das Blech gelegt. Man kann auch erst nach dem Backen mit Salz und Pfeffer würzen. 

Die Rippchen habe ich immer dann im Topf gewendet, wenn ich die Kartoffelecken auch umgedreht habe. 

Durch das Tomatenmark, zieht die Soße beim Schmoren deutlich an. Das muß man vor dem Servieren auch nicht mehr andicken, sondern je nachdem wie viel Flüssigkeit man im Topf hat, eher noch ein wenig verdünnen, wenn es zu dick wird. Ich musste aber gar nichts tun und die Soße war zum Ende der Schmorzeit genau auf den Punkt.  

Nach einer Stunde fühlt sich das Fleisch noch an, wie ein Stück Gummi, aber nach neunzig Minuten auf kleinster Flamme, fällt es so von den Knochen. 

Das ist schon klasse, wenn die Rippchen geschmacklich wie marinierte BBQ Rippen schmecken, und dann auch noch so zart sind.

Jetzt noch schnell die Kartoffelecken aus dem Ofen holen und zu den Rippchen auf den Teller geben.

Das ist nicht nur für Kinder ein Festessen.

Als schnelles Essen, kann es als Schmorgericht auch nicht gelten, aber das ist Wohlfühlküche, die nach etwas schmeckt, bei der man etwas im Mund hat und die man immer wieder gerne geniesst. 

Meine Kandidaten haben gefressen wie die Raupen und das komplett ohne zu murren. 

Das könnt Ihr auch. Deswegen wünsche ich viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
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8 Kommentare

  • Also ich bin Mitglied im anonymen Sparerips-Suchtverband… Rein in den Backofen, yiepppiee und dann ordentlich "gib ihm", so hab ich die Dinger am liebsten schon recht schwarz gekokelt auf der Oberfläche, muss halt viel Fett wegbrennen. Da fällt das Fleisch so von den Knochen und die Gewürze ziehen gut ein. Idealerweise im Backschlauch. Wie kannst du die vorher abkochen?

  • Esther

    Das so etwas einmal von meinen Händen und Herd kommt – ist fast ein Wunder. Wir leckten uns die Hände. Mein Mann nagte genüsslich und fragte: „Glatzkoch?“ Ich meine: „Hmmm…!“ Unsere Kommunikation ist stets punktgenau.
    Das Fleisch war zart, kein vorheriges Marinieren, ein Grillen, kein Ofen – einfach nur eine riesige Eisenpfanne war von Nöten.

    Die Wacholderbeeren habe ich mit einem Brotbrettchen leicht angedrückt, damit sie mehr Aroma abgeben. Das Lorbeerblatt bezog ich von jemandem, der einen Strauch im Garten stehen hat. Die Blätter habe ich eingefroren, sie sind um Längen besser, als die getrocknet Gekauften.

    Den Essig mischte ich, einmal Weißweinessig ( der mir oft zu viel Wumme hat ) und weißer Balsamico, der manchmal zu schüchtern ist. Zusammen war es genau richtig, ich näherte mich langsam an die richtige Säure heran. Bei mir waren es 1,5 Eßl.

    Bei diesem Rezept verwandte ich besonders guten schwarzen Kampot Pfeffer. Wir haben in Köln einen kleinen Laden, der von Pfefferfreunden / Studenten gegründet wurde. Diese jungen Leute betreiben fairen Handel. Normalerweise hätte mich bei dem Preis der Schlag getroffen, aber ich bekam ihn zum Geburtstag geschenkt. Ab da war ich angefixt, es gab kein Zurück mehr. Wer Pfeffer liebt und wen es interessiert: Hennes Finest. ( Der lange Pfeffer ist sehr eigen, ihn ich liebe besonders )

    Bei den Kartoffeln entschied ich mich für eine große, schlanke Blondine namens „Anna“ mit einer dünnen Schale. Die Kartoffeln wurden gereinigt und mit Schale verwandt. Zur Mitte der Garzeit träufelte ich den Saft einer halben Zitrone darüber und würzte noch mal leicht mit Himalaya-Salz und Kampot Pfeffer.

    Das Fleisch wendete ich regelmäßig alle 20 Minuten, zur Erinnerung half eine kleine Küchenuhr.

    Resümee: Ein voller Erfolg. Das schreit nach Wiederholung.

    • Esther

      Nachtrag: In Ermangelung einer Hühnerbrühe kaufte ich zuvor ein Glas konzentrierter Brühe mit Hühnerklein. Der Inhalt kam durch ein Sieb, das Hühnerklein wurde gestern buchstäblich verbraten.

    • Unglaublich was Du da wieder für einen Rezeptveteranen aus dem Hut gezaubert hast. Das Rezept ist von November 2014, also noch aus den Anfangzeiten meines Blogs und seit dem habe ich locker 2500 neue Rezepte geschrieben. Ich bin verdammt beeindruck, echt ;-). Ich war damals arm wie eine Kirchenmaus und musste bei den Zutaten mit wenig auskommen. Heute würde ich die Silberhaut von den Rippen abziehen und habe einen besseren Ofen für die Ofenkartoffeln. Danke für den Blick zurück, der mich mehr über die Gegenwart freuen lässt.

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