Spareribs vegan – Juicy Marbles bone in ribs

Ich war am Samstag mit meiner ältesten Tochter auf der Internorga in Hamburg. Es war unser erstes Mal, weil wir da von Berlin nie hingefahren sind, aber da es jetzt nur noch 130 km sind, haben wir uns auf den Weg nach Hamburg gemacht. Die Internorga ist die Leitmesse für die Gastronomie und da kann die neuesten Foodtrends und Themenbereiche wie Großküchen, Grills, Dampfgarer, Gaststätten und Hoteleinrichtung, Lieferdienstverpackungen und alles was mit Gastronomie zusammenhängt, anschauen. Das war sehr spannend und wir haben viele neue Sachen gesehen. In einer Halle waren lauter Start ups mit dem Thema “Food” versammelt und dort waren zahlreiche Fleischersatzprodukte ausgestellt. Die zeichnen sich immer mehr dadurch aus, dass man sie nicht mehr von “echtem Fleisch” unterscheiden kann, wenn man sie im Mund hat. Wenn einem dann keiner sagt, dass es kein Fleisch ist, dann würde man das auch nicht wissen.

Zutaten:

500 Gramm Juicy Marbles bone in ribs
3 Esslöffel Ketchup
30 Milliliter Ahornsirup
1 Prise Chiliflocken

Wir haben uns am Messestand eine Probierportion davon geben lassen und das war so überraschend gut, dass wir nach entsprechender Lobeshymne ein Paket mit 500 Gramm bone in ribs mit auf den Weg bekommen haben, damit wir das zuhause nachkochen und mit der Familie verkosten konnten

Die Zusammensetzung der Rippen habe ich für Euch auch noch recherchiert. Hauptbestandteil ist Wasser, dann Sojaproteinkonzentrat und irgendwo weiter hinten Methylcellulose, bei der Fleischfreunde immer anmerken, dass das eine Zutat ist, die auch in Tapetenkleister enthalten ist. Natürlich braucht man zum Imitieren von Fleisch mehr Zutaten, als für “richtiges Fleisch”, aber im Gegenzug “sterben” eben nur Rote Bete, Äpfel und Sonnenblumen.

Rippen aus der Folie holen. Mir fällt der Geruch auf, der mich wie bei so vielen Fleischersatzprodukten immer an Katzenfütter erinnert. Scheinbar geht es nicht anders, aber wichtig ist schlußendlich dass es nicht nach Tiernahrung schmeckt und da kann ich Euch jetzt schon beruhigen, dass es nach richtig leckerem Fleisch schmeckt.

Man kann die Rippen im Backofen, oder in der Heißluftfritteuse garen. Insgesamt 20 Minuten

Ich habe die Heißluftfritteuse benutzt

Weil Marinade schnell verbrennt, habe ich erstmal die Rippen bei 160 Grad für 10 Minuten erhitzt, um eine Kerntemperatur zu bekommen

10 Minuten bei 160 Grad

Jetzt eine Marinade herstellen

Einfach gehalten, erstmal Ketchup

Ahornsirup

Rippen von beiden Seiten mit der Marinade bestreichen

Die Knochen sind übrigens aus Soja und man kann sie ebenfalls essen. Die kann man ausbacken, oder braten und als Knabberei genießen.

Jetzt noch einmal weitere 10 Minuten mit 200 Grad garen

Die Marinade karamellisiert, ohne zu verbrennen

Schaut Euch das mal an, das ist echt sehr authentisch echten Rippen nacheimpfunden

Mit dem Messer werden die Rippen geschnitten

Die Struktur ist sehr fleischig

Los geht es mit der Verkostung zu sechst

Überall ist das Erstaunen groß, wie echt sich die Rippen anfühlen

Guten Appetit

Die Damen und Herren sind unbestechlich. Geschmacklich sind alle zufrieden, das Mundgefühl ist wie “richtiges Fleisch” Alle würden es noch einmal essen und auch noch öfter. Ihr könnt das Fleisch unter anderem hier kaufen. Genaue Informationen über den Hersteller Juicy Marbles findet Ihr hier. Beim Blick auf den Preis, habe ich mich erstmal hingesetzt. 500 Gramm für € 39,90. Da muss man lebendige Tiere schon sehr mögen, aber warum denn nicht, wenn man ansonsten vegan lebt und einfach mal wieder das Gefühl vom Tier, ohne Tier haben möchte? Dann kann man schon mal richtig rauslegen, wird man wohl nicht jeden Tag machen. Ich habe die Kinder gefragt, welches Tier es denn Ihrer Meinung nach ist, wenn es richtiges Fleisch wäre? Margarete sagt Schwein, Emma sagt Rind, ich sage keine Ahnung, es ist einfach nur Fleisch.

Eine sehr interessante Erfahrung für alle am Tisch und mir gefällt es.

Falls es Euer Interesse geweckt hat, wünsche ich Euch auch viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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16 Kommentare

  • peter eitel

    Find ich gut, dass du hier deine spannenden Messeentdeckungen mit uns teilst.
    Bei dem wunderfitzigen italienischen Multitool bin ich ja schon abgegangen wie Bolle.
    Die Gewürze fand ich auch überzeugend aber teuer. Allerdings hat mich deren smartes
    Dosenkonzept zu 100% überzeugt. Kaum irgendwas bringt mich höher auf die Palme
    als diese Alnatura Würzmischungen mit so puffigen Namen wie ” Zauber der Oase”
    oder ” Nächte der Karibik”…Nicht wegen der beknackten Namen, sondern weil die in
    Aludosen verpackt sind und es ums Verrecken keine Nachfüllbeutel dafür gibt, man aber
    zur Strafe auch noch nichtmal die Dose weiterverwenden kann, weil man den Streu-
    deckel nur unter Komplettzerstörung abbekommt. Das ist absichtlich für die Tonne
    produziert. Da hilft dann auch die Demetermöhre nix. Scheissdreck für Snobs.

    Egal: Diese veganen Ribs finde ich jedenfalls total spannend und ehrlichgesagt so rein
    optisch überzeugend. Wenn sie dann noch den Test mit deinen Schleckermäulern
    überstehen, ist das garantiert tauglich.
    Vorhin mal den Links gefolgt und war echt erstaunt, wie nah die Produkte zumindest
    optisch am Original sind. Hat nix mehr mit diesen sonstigen Graupappe-dingern zu tun,
    die man so kennt. Irre. Dafür werde ich vielleicht echt mal was springen lassen.
    Würde mich interessieren, wie die Zukunft ausschauen und schmecken wird, denn ich
    bin der festen Überzeugung, dass sie so sein wird. Die Herstellung wird irgendwann
    nur noch Bruchteile kosten und es wird – ja, echt! – ein Segen für den Planeten sein…

    Und zur Methylzellulose nur soviel: Soso Tapete — so what the Fuck!!!!
    Das Zeugs ist einfach nur eine Art Stärkekleister, der klebt, andickt oder je nach Verdünnung für Haargel, Hautcremes oder Kunstsperma in gewissen Filmen benutzt
    wird. Ist ein Uralter total unbedenklicher Hut. Apropos Kunst: damit wird auch schon
    seit Jahrtausenden Kunst gemalt….
    Im Prinzip genau sowas hat man, wenn man Stärke in die Marinade oder in die zu
    bindende Sauce gibt. Das als Gegenargument überzeugter Carnivoren zu nehmen ist genauso bescheuert wie wenn diese Leute dann sagen sie hätten ihr Steak gerne
    ” blutig”. Auch so ein hirnloser ahnungsloser Scheiss….

    • Du hast zumindest das Produkt verstanden und natürlich gefällt mir, dass Du es nicht pauschal als Unfung abtust. Ich finde es ist sehr gut kopiert. Bei sechs Leuten würde das Gericht 240 Euro kosten, natürlich nur für das “Fleisch”. Da fallen mir wieder die Leute im Laden ein, die bei manchen Rollerpreisen gesagt haben, dafür kann ich mir auch ein Motorrad kaufen. Meine Antwort war immer, “Du könntest für das Geld auch in den Puff gehen”. Meine launige Replik für, jeder kann sein Geld so ausgeben wie er möchte und es muss einem den Preis einfach wert sein.

      • peter eitel

        Ich gebe natürlich zu, dass mir bei dem dollen Flanksteak das Wasser im Maul
        zusammengelaufen ist – geile Kombi auch mit dem ” einfachen” Rest drumrum,
        aber genau sowas mag ich. Einfach nur gut und stimmig ohne Showeffekte.
        Jaja, die aktuellen Preise für diese Fakefleische sind natürlich absurd, aber ich
        verwette meinen Arsch, dass die ganz bald ganz rapide sinken werden. Und dann
        will ich mal sehen was passiert. Das ist null Unfug sondern smart.
        ich habe auch mittlerweile raus, wie ich so Sojaschnetzel / granulat so verarbeiten kann, dass die Sache so gut funktioniert als wäre es normales Hack. mache ich
        gerne mal und OK- es ist nicht exakt 1 zu 1 aber dennoch kann man da viel
        Genuss dran haben.
        Jeder hardcore Meatloaf der das anzweifelt, kann gerne mal hier auf nen Blindtest
        vorbeikommen. Dann muss mir derjenige allerdings vorher Beweisfotos schicken,
        das er schon mal selber mit eigenen Händen ne Sau niedergemetztelt hat…
        Ich habe übrigens soeben echt ne kleine Ladung von deren thick cut filets geordert. Total bescheuert teuer aber allemal besser als die Knete für so nen lausigen Puffbesuch rauszuballern. Ich bin einfach viel zu scharf drauf mal zu
        sehen, was da mittlerweile geht, als dass ich mich hinterher ärgern würde wenn
        das ( noch…) nicht perfekt war. Alles besser als doof sterben.
        Werde berichten; danke für den Input.

        • ich freue mich, wenn ich dir eine inspiration war. das sah alles lecker aus. ich war auch auf einem stand mit imitiertem Ei. Da hatte sich ein Mann drei Jahre lang Gedanken gemacht wie man es wie richtiges Ei aussehen lassen kann und wie sie das ei in der Pfanne, im ofen, beim Kochen verhalten soll. Sehr interessant. Ich warte auch Infomaterial

  • peter eitel

    Gestern Abend endlich deren “Filets” verköstigt.
    Ich hatte erstmal so meine Skepsis, weil ich neulich so dumm gelaufene Seitan-experimente gemacht hatte. Also für alle Fälle noch Gemüsepuffer zum garantiert satt
    werden bereitet. AAber: das Zeug fand ich total beeindruckend.
    Diese Kunstfleischbollen fallen zwar beim Wenden etwas auseinander, aber die
    Textur ist erste Sahne; außen schön knusprig und innen ganz zart wie so Schmorfleisch.
    Und den Geschmack fand ich mehr als bombig, ich war echt begeistert…
    Und das alles ohne Würzung nur mit Salz und Pfeffer. Echt großes Kino und allemal
    besser als irgendein trashiges Discounterhühnchen oder sonne Miste.
    Mach sowas mal ohne Massen an Marinade oder so – pfui grauenhaft echt.
    In Österreich gibt es das übrigens schon bei deren Rewe-Ableger für den halben Preis.
    Wären für zwei Filets ( also gesamt ein halbes Pfund )so 7 Euro und das reicht auch gut für 2 Portionen. Hochgerechnet ist das der Preis, den man für ein gutes Filet auch beim
    Turbometzger hinlegen müsste. – Außer man hat deine wunderfitzige Edekakarte -.
    Ok, ist nix für alle Tage aber die Preise werden bald noch massiv sinken.
    Ich fand das was ganz besonderes und zwar nicht nur wegen dem ” Freakfaktor”, sondern weil es mir einfach richtig gut geschmeckt hat.
    Guter und spannender Tip von dir.

    • Die freuen sich bestimmt, wenn Du das beim Hersteller drunter schreibst?

      • peter eitel

        Verdientes Lob erteile ich immer gerne, aber:
        Wie erreiche ich die? hast du da Kontaktdaten oder so.
        Wäre nicht das erste mal, dass ich mich im Nachhinein für ein tolles Produkt bedanke. gerade bei so ( noch? ) kleinen Klitschen haben die sich immer gefreut.

        • Juicy Marble googlen

          • peter eitel

            Ach, weißt du: da lande ich an der Firmenzentrale in Slowenien und
            die Burschen sind mittlerweile ( zu recht ) so global Player.
            Vertriebsketten in England, USA und nun auch Ösiland. Frage der
            Zeit, bis das nach Germany schwappt… Richtig große Deals haben
            die mittlerweile am laufen und fahren die Kapazitäten anscheinend
            mächtig hoch. Ziel : den Preis um ein vielfaches zu senken und deutlich unter regulärem Fleisch zu liegen.
            Ich sage mir mal: viel Glück dabei, aber diese smarten Jungs brauchen mein Lob echt nimmer…Die wissen doch alles ganz genau.

            Wenn ich den Leuten vom Messestand, die dir das geschenkt haben
            mitteilen könnte, dass ich über dich und deinen Blog auf das dolle Zeugs gestoßen bin und es dufte finde… und wenn die dir dann als Dankeschön für die Promo ein fettes Steak schicken –jaaa, dann
            wäre das ne feine Aktion ( quasi hinterfotzige Doppelpromo der
            raffinierten Sorte ) . Das Gericht müsstest du dann aber deinen Gästen als ” Steak Peterson a la Sonn Offapitsch ” kredenzen….

            Jaja, Ottolenghi ( auch so ein assoziationsträchtiger Name) war gestern…

          • bei mir war noch nie ottolenghi

  • peter eitel

    Wozu auch ? Du kannst doch selber kochen. Und so Granatapfelsirup haste auch.
    Die Kerne find ich eh scheisse…also was solls mit dem Hype um den Herren.

    • Ich habe es nie so mit Leuten mit Hype. Janie Oliver und die deutschen Spitzenköche habe ich weiträumig umfahren. Gordon Ramsay und Heston Blumenthal würde ich gerne mal näher begutachten.

      • peter eitel

        Heston Blumenthal ist voll die Wutz. Total abgedrehter Perfektionismus der
        Extraklasse. Ganz schön großartig, aber mach das mal 1 zu 1 daheim…
        Keine Chance, aber trotzdem echt interessant und lehrreich.
        und die sonstigen B-Promis gehen mir auch am Arsch vorbei, aber der Ali G.
        war ja wohl ganz ok.

        • Dein Freund Ali G. gilt in Fachkreisen als eher schwierig. Ich fühle den beim Kochen überhaupt nicht
          und es fällt mir unheimlich schwer, den eins zu eins nachzukochen. Ich biege da immer anders ab.
          Ich habe den angeschrieben und bis heute keine Reaktion bekommen.

  • Peter

    ich würde gerne wissen wo ich das kaufen kann

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