Paniermehl – selbst gemacht
Man sieht nur was man kennt. Da wiederhole ich mich immer gerne. Wenn man noch nie selbst Paniermehl gemacht hat, wird man immer mit dem Paniermehl aus der viereckigen Schachtel für 70 Cent zufrieden sein. Genau bis zu dem Tag, an dem man sich mal den nötigen Ruck gegeben hat und die Mengen an altem Brot klein gerieben hat und sich wundert, aus welchen Mengen Luft so ein Brot besteht und wie wenig Masse das in Krümeln ist. Dieses Rezept hat es seit 2017 geschafft, nicht veröffentlicht zu werden und ich bin jetzt zufällig darüber gestolpert. Paniermehl kostet jetzt auch schon € 1,29. Ich muss Euch das unbedingt zeigen, schon alleine weil es so niedlich ist.
Zutaten:
Altes Brot, Baguette etc.
Ich habe ja immer noch einen pädagogischen Auftrag zuhause und muss die Themen Nahrung, Verschwendung, frische Küche irgendwie spielerisch in den Alltag unterbringen. Das ist also nicht nur Brot zerkleinern, in die Dose und dann halt damit panieren, oder Frikadellenteig ein wenig zarter machen.
Beim Wochenendeinkauf am Samstag kaufe ich immer so ein bis zwei Baguettes, es sei denn ich weiß schon, dass ich irgendwas koche, bei dem ich selbst backen werde. Wenn es nach den Kindern ginge, könnte ich auch zehn Brote kaufen, weil sie mit den Augen gaaaanz viel essen können.
Meistens geht meine Planung mit dem Brot ganz gut auf, manchmal nicht. Meine Frau hat dann immer das alte Brot irgendwann entsorgt, aber wir haben jetzt eine Absprache, dass hier nichts mehr in den Müll kommt, was nicht schimmelt und dass ansonsten immer etwas daraus gemacht wird. Ich habe nicht gewogen, aber der Rest werden so um die 300 Gramm Brot sein.
Nachmittags hat es geregnet, deswegen waren wir nicht draußen und da habe ich die Zeit mit den Kindern genutzt, ihnen das mit dem Paniermehl zu erklären. Jeder durfte mal mit der Standreibe mühsam die harten Brote reiben.
Kommentar, boah Papa ist das anstrengend, wollen wir das Brot nicht doch lieber wegwerfen?
Damit es für alle ein bisschen unterhaltsamer ist, haben wir dann die Zauberette mit dem Zauberstab verwendet, um Brot zu zerkleinern
Mir war das bis dahin auch gar nicht so richtig klar, aus welcher Menge Luft ein Brot besteht und welche geringe Menge Paniermehl man aus einer optisch erst einmal großen Menge Brot macht. Deswegen finde ich es auch so wichtig, dass man sein eigenes Essen versteht.
Friedrich findet es auch total spannend mit der Maschine das Brot zu zerkleinern
Es geht noch feiner mit meiner Gewürzmühle, die auch zur Ausstattung des Esge Zauberstabes gehört.
Es will ja immer keiner glauben, der es nicht mit eigenen Augen gesehen und im eigenen Mund geschmeckt hat, aber es ist wirklich wahr. selbst gemachtes Paniermehl erkennt man schon auf dem Bratgut, bevor es in die Pfannekommt.
Man sieht die Abwechslung in der Körnung
Fertig ausgebacken ist es noch augenscheinlicher.
Paniert Ihr mit Panko? Ich nicht, denn das wird mit Palmöl vermischt. Lieber selbst geriebenes Paniermehl verwenden. Ganz kleiner Aufwand mit großer Wirkung beim Resultat. Schmeckt besser, knuspert besser, sieht besser aus. Einfach machen!
Ach ja und holt Eure Kinder in die Küche. Meine fragen mich schon, wann wir endlich mal wieder Paniermehl machen wollen. Viel Spaß beim Nachreiben und einen guten Appetit.
Ich backe ja mein Brot, Brötchen, Baguette etc. zu 95% selbst. Wenn, was selten vorkommt, mal was übrig bleibt, wird das getrocknet und zu Paniermehl gemahlen. Ein Anteil von diesen Bröseln kommt dann als Brühstück auch wieder in die nächsten Brote (hält das Brot einfach länger frisch). Wegwerfen ist nicht mein Ding, da kommt halt auch der Schwabe raus 🙂
ich bin ja eigentlich qua Namen auch Schwabe. Meine Urahnen müssen von dort aber Siebzehnhundertbrotsrinden nach Westpreußen umgesiedelt worden sein.
Panko? Aus purer Not fand es mal Zugang in meine Küche und flog umgehend wieder raus. Wäh!!
Vor zwei Jahren gönnte ich mir einen gebrauchten Thermomix, das ältere Modell T31 mit den bunten Lämpchen. Der Motor überzeugt beim Raspeln. Ich liebe dieses Teil, auch für Rohkostsalat. Dann schmerzen die Hände nicht so. Und nächstens gibt es Paniermehl mit dem Minimizer-Einsatz. Dann staubt es nicht.
Klasse, wie Du Deine Kinder in die Küche läßt. Meine Mutter riss mir alles aus der Hand. Da ich haptisch veranlagt bin, konnte ich vom Zuschauen nicht lernen. Ist auch langweilig. Deine Kinder werden ungemein schön geprägt.
Wie gesagt, das Rezept schlummerte sechs jahre in meinen Entwürfen
Ah ja. Paniermehl hat meine Mutter auch immer selbst gemacht. Das wurde dann noch gesiebt das die ganz großen Stücke raus waren und es richtig fein war. War danach aber immer eine ziemliche Sauerei in der Küche. Die Brösel sind teilweise beim reiben in Ecken geflogen, man glaubt es nicht.
Ich finde man schmeckt den Unterschied. Im Moment kaufe ich fast gar keine Brötchen nd Baguettes backe ich selbst. Habe gar kein Brot für Paniermehl mehr.
In den 70ern, als Kind, hat meine Mutter mich mit solchen Dingen wie Paniermehl reiben beschäftigt. Das war vollkommen normal das selbst zu machen….ich weiß auch gar nicht ob es das in irgendeiner Form fertig zu kaufen gab.
Brot wurde immer in Stücke geschnitten und gesammelt. Die eine Hälfte für das Paniermehl, die andere Hälfte gab es für die Enten im Schlosspark.
Gab es beim Bäcker in Papiertüten zu kaufen.