Geile Nudeln mit Knoblauch und Ofentomate

Wenn man erst einmal vom Nudelvirus befallen ist, gibt es kein Halten mehr. Der Teig dauert fünf Minuten plus die Ruhezeit und das Ausrollen, begreift man schnell als meditative Tätigkeit. Es spricht dann nichts mehr für gekaufte Pasta. Also ran ans Nudelholz, Hemmschwellen überwinden und mitmachen. 

Zutaten für 4 Personen:

Nudeln selbst machen 560 Gramm Nudelmehl
1 Kilo Tomaten für Ofentomaten
Knoblauchknolle
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Zucker
Hartkäse zum Reiben.

Die farblich unterlegten Wörter, könnt Ihr anklicken und kommt dann auf das Rezept für die jeweilige Kompente, wie Nudeln selbst machen, oder Ofentomaten. Das Rezept ist so einfach, wie es nur irgendwie geht, mit total günstigen Zutaten. Die einzige Investition ist Zeit und ein wenig Kraft zum Ausrollen des Nudelteigs.

Ich habe mich selbst über Jahrzehnte erfolgreich davor gedrückt, selbst Nudeln herzustellen und ich weiß sehr wohl, warum Ihr bis jetzt gekaufte nehmt, aber eben auch nur bis zu dem Tag, wenn Ihr nur dieses eine Mal über Euren Schatten gesprungen seid. 

Die Ofentomaten habe ich auf der kleinsten Stufe im Backofen über drei Stunden reduziert. In der Zwischenzeit bin ich sogar noch zu Ikea gefahren und habe den Ofen über zwei Stunden mit den Tomaten alleine gelassen. Was soll da groß passieren bei unter 100 Grad im Ofen?

Das Resultat ist natürlich der absolute Oberkracher. Schaut Euch mal die Flüssigkeit an, die da noch aus der Tomate kommt und vergleicht sie mal mit einer frisch geschnittenen Tomate, wenn das “Wasser” daraus austritt. Was mag wohl mehr Geschmack haben? Ich merke schon, Ihr kommt langsam dahinter, warum man die Zeit für sich arbeiten lassen soll. 

Im Gegensatz zu getrockneten Tomaten, bestehen diese reduzierten Tomaten aber nicht nur aus Salz, zum haltbar machen, sondern das ist einfach nur frisch. Entweder nimmt man sich die Zeit und bekommt so ein Resultat, oder man wird es nie erfahren, wie viel Geschmack sich in einer frischen Tomate verstecken kann. Isst Du schon, oder konsumierst Du noch?

Für die Frische und einen runden Geschmack kommt nur noch eine frische Knoblauchknolle in die Pfanne, die man zerkleinert und später mit den Nudeln in der Pfanne aufbrät. 

Die Nudeln werden in kochendem Salzwasser gekocht, bis sie von selbst an die Wasseroberfläche kommen. 

Dort werden sie mit einem Schaumlöffel abgeschöpft

Anschließend in einem Nudelsieb lagern, bis sie zum Servieren fertig gemacht werden sollen. 

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. 

Knoblauch in die Pfanne geben

Wenn der Knoblauch leicht Farbe bekommt, die Nudeln in die Pfanne geben. 

Nachdem die Nudeln sich gut voneinander gelöst haben und auch leicht Farbe angenommen haben, kommen die Tomaten in die Pfanne. 

Vorsichtig unter die Nudeln haben und gut in der Pfanne verteilen. Damit bekommen die Nudeln auch noch einmal ein schönes Aroma, durch die Flüssigkeit, die aus dem Tomaten austritt. 

Einmal kurz probieren und dann schauen, ob noch Salz und Pfeffer fehlen. Gegebenenfalls mit Salz und Pfeffer aus der Mühle nachwürzen. 

Ungefähr zwei Minuten später, nachdem  die Tomaten in der Pfanne sind, kann man die Nudeln dann servieren.  

Schnell noch mit Hartkäse überreiben. Ich habe Grana Padano genommen, aber es kann natürlich auch Parmesan, oder Provolone, oder, oder, oder sein. 

Völlig sinnfrei, aber trotzdem ein Augenschmeichler, ist dann noch ein Blatt Basilikum.

Das ist so ziemlich die einfachste Art von italienischer Hausfrauenküche und da weiß man dann auch wieder, wieso Frauen früher keinem Beruf nachgegangen sind, sondern tagsüber trotzdem immer flott zu tun hatten. Ich werde darüber keine Diskussion entfachen, ob Frauen an den Herd gehören, denn ich bin erstens keine Frau und gehe einer geregelten Arbeit nach. Zweitens mache ich das auch nur am Wochenende, oder bereite es schon am Wochenende so weit vor, dass ich es Wochentags nur noch beenden muss. Es ist also machbar, wenn man sich seine Ernährung zumindest Zeit kosten lässt. Geld kann dabei kein Faktor sein. Ein Kilo Nudelmehl kostet 89 Cent, sechs billige Eier 60 Cent, ein Kilo Tomaten 2 Euro und für das Olivenöl und die Gewürze, wird man auch nicht ärmer, als man vorher schon war. Nur das Material kostet unter 5 Euro, für vier Personen wohlgemerkt. 

Der Teller wird erst teuer, wenn man sich die Stunden zu Handwerkerkonditionen berechnen würde und nun, wird man den Wert dieses Gerichts erkennen, ohne die Glücksgefühle, die man hinterher hat, in Mark und Pfennig beziffern zu können. 

Das ist eine ganz bewusste Entscheidung, es so zu bereiten und nicht mit gekauften Bandnudeln und Tomaten aus der Dose.

Bevor man so weit ist, tun die es natürlich auch die üblichen Verdächtigen aus der Dose und der Packung, bis die Lunte gelegt wird und man es ein einziges Mal so gegessen hat.

Willkommen auf der dunklen Seite der Macht!

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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