Mirabellenketchup frisch gekocht.

Bei mir sind gerade mal wieder richtige Festwochen. Überall wo man geht und steht, wächst irgendwas und die Bäume an den Straßen und Wegen hängen voller Früchte. Das Beste ist, man beklaut noch nichtmal jemanden, sondern die stehen auf öffentlichem Gelände und jeder kann sich bedienen. Ich habe bei mir um die Ecke sieben Mirabellenbäume, die sowas von knallvoll hängen. Letztes Wochenende haben wir dort schon reichlich geerntet und gestern Abend haben wir uns da auch ordentlich von den Mücken stechen lassen, aber zum Lohn in Windeseile zehn Kilo gepflückt.  Erste Amtshandlung, Mirabellenketchup kochen.

Zutaten:

1 Kilo Mirabellen
1 Kilo Tomaten
Salz
Pfeffer
Zucker
1 Schuss Essig
Currypulver, oder á la Westerhausen 

Ketchup hat immer das gleiche Prinzip. Tomaten, Gewürze und ein wenig Säure und wenn es nett gemacht wird, eine Fruchtkomponente, die gleichzeitig Süße gibt. Was schon aus der Natur kommt, braucht man dann nicht mehr in Form von Kristallzucker dazu geben. Früchte haben natürlich auch immer einen Eigengeschmack, den man aus dem fertigen Produkt wieder heraus schmecken kann. Wer sein Ketchup einmal so gemacht hat, will danach kein fertiges mehr essen. Recht so!

Mirabellen entsteinen

8 Tomaten sind ein Kilo, sagt mein Gemüsefachmann

Die werden später sowieso püriert, deswegen reicht es, wenn man den Strunk heraus trennt und die Tomaten viertelt, oder achtelt.

Mirabellen und Tomaten in einen Topf geben.

Grundwürzung mit Salz, Pfeffer und Zucker vornehmen. Wer davon ein Curryketchup machen möchten, kann auch noch Curry dazu geben.

Noch ein wenig Platz lassen, dass man später, wenn das Wasser aus Obst und Gemüse verkocht ist, den Geschmack verändern kann. Ich habe das bewusst ziemlich schlicht gehalten und da keine Wacholderbeeren und keinen Lorbeer mit eingekocht. Wer das möchte, macht auch nichts verkehrt. Ich habe nur gedacht, alles was ich weglasse, ist keine Zutat, an der es vielleicht bei Euch scheitern würde.

Einen Schuss Essig dazu geben.

Ketchup bei mittlerer Hitze aufkochen

Nach knapp 30 Minuten sind die Tomaten und die Mirabellen weich gekocht.

Nun kann man das Ketchup mit dem Pürierstab pürieren. 

Je nachdem wie dick Ihr das gerne haben wollt, könnt Ihr das Ketchup weiter einkochen, oder mit Tomatenmark binden, was ich persönlich als die schlechteste Lösung empfinden würde, wofür nehme ich alles frisch, um an der Stelle doch wieder zur Tube zu greifen? Mit Speisestärke andicken wäre auch noch eine Idee, aber ich gebe dem Ketchup lieber die Zeit die es braucht, um bis zur richtigen Konsistenz angedickt zu sein. 

Man kann das Ketchup ganz normal in eine Schüssel füllen, um es sofort zu verbrauchen, oder füllt es in ein Schraubglas um, dann kann es im Kühlschrank lagern, oder noch einmal im Ofen einkochen und haltbar machen.

Hier ist das Mirabellenketchup im Glas…

… und hier der guten Ordnung halber, in einer kleinen Schale zum sofortigen Verzehr.

Ich habe das Mirabellenketchup für Frikandeln spezial gebraucht, das kann man natürlich auch zum Grillen, zu Gemüse, jede Form von Fleisch und Fisch, zu Nudeln und was Euch so einfällt benutzen. 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
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6 Kommentare

  • Klingt ja extrem lecker. Da geh' ich doch gleich mal schauen, ob bei uns die Mirabellen schon reif sind. 😉
    Danke fürs Rezept!

    Gruß Anke

  • hallo anke, bei uns sind die roten schon so reif, dass ich jetzt echt gas geben muss. die gelben brauchen noch eine woche.

  • Getestet und für sehr lecker befunden. Ich werde wohl noch einen Schwung einkochen müssen, damit wir länger was davon haben.
    Danke für die tolle Idee!

    • bitte gerne. ich muss auch noch mal ein paar pflücken, um kuchen zu backen. 20 kilo habe ich diese saison schon geerntet und zu mirabellenmus verarbeitet. das ist auch richtig gut

  • Karin

    Vielen Dank für dieses und all die anderen Rezepte mit Mirabellen! War auf der Suche nach Alternativen zu Marmelade und Likör, nachdem ich reichlich geschenkt bekommen habe.

    • mirabellen sind so lecker. mir fehlt leider der platz, sonst wäre ich jetzt gerade schon wieder auf der jagd, nach den nächsten 20 kilos. es ist echt erschreckend, dass sich an den ganzen bäumen, außer mir niemand irgendwas erntet. die leute laufen jeden tag daran vorbei und lassen die am ende runterfallen. das ist unglaublich

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