Dag allemaal, guten Tag zusammen. Heute vergehe ich mich mal an der holländischen Küche. Frikandeln sind so ziemlich das Bekannteste, was die Holländische Küche zu bieten hat. Dieses Gericht bot sich quasi frei Haus an, weil es so total Kühltruhe und Fritteusenessen ist. Lecker, aber wertlos und nur so lange zu essen, wie man sich nicht näher beschäftigt was drin ist. Deswegen bin ich angetreten, meine Frikandeln frisch und so lecker zu machen, dass die ab jetzt Euer Maßstab für dieses Gericht sind.
Zutaten für 4 Personen
1 Kilo Rindfleisch selbst gewolft
1 Zwiebel
1 Knoblauchknolle
Salz
Pfeffer
Bohnenkraut
1 Zwiebel zum Dekorieren
Pommes frites selbst gemacht
Mirabellenketchup
Mayonnaise selbst gemacht
Frikandeln werden etatmäßig aus dem gemacht, was vom Tier übrig bleibt. Da ist nichts drin, über das man gerne spricht und mit dem man angeben kann. Jede Menge Sehnenfleisch, Schwarten, Fett im allgemeinen, Schweinefleisch, Gewürze, Aromen, Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel, irgendwas für die Farbe und und und. Das ist natürlich nicht meine Version. Meine Version ist die, wie sie wäre, wenn man dafür Rind nehmen und den Dreck weglassen würde. Wenn Wörter farbig unterlegt sind, dann ist darunter das Rezept, auf das Ihr durch anklicken kommt.
Ich verarbeite ein Zungenstück vom Rind. Das hat nichts mit Zunge zu tun, sondern das ist ein Stück aus dem Rindernacken. Kostet nicht viel und lebt von einer guten Zubereitung.
Das Fleisch in Würfel schneiden. Ich pariere vorher noch ein paar Sehnen . Kann man machen, muss man aber nicht, wenn man es sowieso zu Rinderhack verarbeitet.
Das Rindfleisch wird mit dem Pürierstab zerkleinert. Dafür habe ich extra einen Becher, mit einem Häckselwerk, der vom Pürierstab angetrieben wird. Wer eine Küchenmaschine sein Eigen nennt, hat die Nase natürlich ganz weit vorne.
Das Fleisch wird in drei Portionen aufgeteilt und dann in dem Becher zerhackt.
Damit es noch zarter wird, wird ich es danach erneut durch einen Fleischwolf gedreht. Das ist jetzt echt nur für Euch. Wenn Ihr das ein Mal klein hackt, ist es schon total o.k.
Das gehackte Fleisch wird hier also erneut publikumswirksam durch einen Fleischwolf gedreht. Viel kann viel.
Pures Rinderhack, aus einem Tier, nicht so ne 60 Tiere auf 500 Gramm Hackfleisch Nummer, wie aus dem Supermarkt.
Das Hackfleisch soll richtig Geschmack haben, deswegen hacke ich nun noch Zwiebeln und eine Knochlauchknolle
Geil, das duftet schon richtig nach Geschmack. Ein Besuch beim Griechen ist ein Scheißdreck dagegen.
Die Knoblauch-Zwiebelmischung wird unter das Rinderhack gemischt.
Mit Salz und Pfeffer würzen, Bohnenkraut für die Farbe nehmen.
Rinderhack mit der Hand verkneten.
Die Frikandeln sollen später die Form halten. Ich habe keine Frinkandelform, falls es sowas gibt. Deswegen nehme ich Alufolie.
Hackfleisch zu einer Wurst formen.
In der Alufolie einrollen, dann hat man auf der ganzen Länge ungefähr die gleiche Dicke.
An den beiden Enden wie bei einer Praline, oder einem Bonbon zudrehen, damit kein Wasser in das Paket eindringen kann.
Hier ist dann das ganze Rinderhack verarbeitet worden.
Das Thema war die Form zu halten. Deswegen brühe ich die Frikandeln in heissem, aber nicht kochendem Wasser.
Das Wasser muss kochen, dann den Herd auf kleinste Stufe runter drehen, damit es nicht mehr kocht. Sonst wird das Fleisch zäh.
Das Prinzip des Brühens kennt Ihr alle von der Bratwurst, wenn sie nicht gerade mit frischem Brät aus Thüringen kommt. Um eine Wurst in der der Form stabil zu halten und auch länger haltbar zu machen, wird sie gebrüht, sprich in heissem Wasser ziehen gelassen.
Die Pakete bleiben für 15 bis 20 Minuten im heissen Wasser.
Deckel auf den Topf legen, Kurzzeitwecker stellen. Wenn die Frikandeln gebrüht sind, kann man sie im Kühlschrank lagern und auch erst am nächsten, oder übernächsten Tag weiter verarbeiten.
Zu den Frikandeln habe ich frisches Mirabellenketchup gekocht.
Beim Zubereiten der Frikandellen, habe ich ein bisschen gemogelt. Um möglichst schonend Kerntemperatur zu bekommen, kommt das Fleisch bei 100 Grad in einer Ofenform in den Ofen. Dann trocknet das Fleisch nicht aus. Aber dann sieht es von aussen auch nach nix aus.
Frikandel spezial wird immer mit roher Zwiebel serviert
Dazu habe ich stilecht, Pommes doppelt frittiert.
Hier kommen sie gerade zum zweiten Mal aus dem Ölbad und sind servierfertig.
Das ist der Moment, in dem die Frikandel für 30 Sekunden aus dem Ofen raus kommt und ins heisse Fett geworfen wird. Dann sind die schön braun, statt grau, wie man auf dem Foto gut erkennen kann.
Dann erfolgt das Anrichten. Frikandel kommt auf den Teller
Mit dem Mirabellenketchup begießen. Wenn man Lust hat, ein wenig Currypulver darüber geben.
Selbst gemachte Mayonnaise dazu.
Zwiebelringe, oder gehackte Zwiebeln darüber legen.
Pommes auf dem Teller auslegen.
Wenn man das alles aus der Tüte, der Flasche, dem Glas oder einer anderen Verpackung geholt und irgendwie warm gemacht hat, ist es ein ziemliches Schimpansenessen. Aus lauter frischen Komponenten, ist es ein ganz anderes Paar Schuhe, dauert seine Zeit und schmeckt echt lecker.
Warum man das selbst machen sollte, obwohl man es fertig kaufen kann, weiß nur der, der es ausprobiert hat. Das hier ist die Abteilung, in der aus Scheiße Gold gemacht wird.
Ich wünsche einen guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen und lekker neuken in de keuken.