Nudeln ohne Eier selbst gemacht

Das fehlte mir noch in meiner Sammlung. Nudelteig ohne Eier. Für Bandnudeln und Ravioli ist ein Teig mit Eiern wirklich gut, aber für Spaghetti ist der Nudelteig ohne Eier deutlich besser zu verwenden, weil die Nudeln so fester werden. Keine Eier zu verwenden hat häufig auch den Hintergrund, dass irgendwas vegan sein soll, oder aus gesundheitlichen Gründen wegen des Cholesterins, das in Eiern enthalten ist. Sowas liegt mir aktuell fern und ich habe die eierlosen Nudeln nur aus dem Grund gemacht, um festere Spaghetti zu bekommen und um es zeitgleich an Bandnudeln zu testen. Deswegen bekommt Ihr hier ein doppeltes Rezept für Bandnudeln und Spaghetti. 


Zutaten:

800 Gramm Semola / Hartweizengrieß
400 Milliliter Wasser
2 Teelöffel Salz

Dieses Semolazeug habe ich mir Weihnachten 2014 bei Metro gekauft und weil das vier Euro pro Kilo kostet, habe ich mich bis jetzt immer gescheut, es zu verwenden und immer weiter mein Pastamehl aus 75 % Weizenmehl und 25 % Hartweizengrieß benutzt. Das kostet pro Kilo nur 99 Cent. Weil ich dieses Rezept, aber mit den besten mir zur Verfügung stehenden Zutaten machen wollte, habe ich jetzt endlich mal dieses Millionärszeug benutzt. Ich nehme das schon mal vorweg, ich habe die drei Euro Unterschied nicht rausgeschmeckt und werde auch in Zukunft wieder mein Pastamehlgemisch verwenden.

800 Gramm Hartweizengrieß, oder Pastamehl abwiegen

400 Milliliter Wasser abmessen.

Zwei Teelöffel Salz

Nudelteig kann man mit der Hand rühren und kneten, mit einer Teigmaschine herstellen, oder mit Knethaken und einem Handmixer kneten. Ich habe einen Zauberstab von Esge und muss deswegen genau umgekehrt vorgehen, wenn ich einen Teig rühre. Der Zauberstab macht irre Drehzahlen, nämlich 19000 pro Minute, hat aber nicht so viel Kraft und Drehmoment. Deswegen fülle ich erst das Wasser und das Salz in die Schüssel.

Ihr würdet zuerst das Mehl und dann das Wasser und Salz in die Schüssel kippen und dann verkneten. Ich gebe Vollgas im Wasser und schütte dann nach und nach das Mehl ins Wasser, bis es immer dickflüssiger und schlussendlich ein dichter Nudelteig wird  .

Das erste Mal, dass ich mit dem Teig mit den Händen in Berührung komme, ist wenn ich eine Teigkugel aus dem Teig forme. Der Teig ist überraschend elastisch. Ich hätte gedacht, dass der ohne Eier deutlich zäher ist. 

Den Teig in Folie einschlagen und eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen, damit der Teig sich richtig verbindet.

Meine Nudelmaschine ist eine Gefu, die es für 29,99 beim Media Markt zu kaufen gibt. Ein ganz grundsolides Teil aus Edelstahl, das man gut befestigen kann und das alles kann, was es muss. Die Nudelhestellung geht damit deutlich schneller, als wenn man den Teig mit dem Nudelholz ausrollt, wie ich das bis vor kurzem gemacht habe. Wer keine 30 Euro ausgeben will, sollte mal im Internet schauen, da gab es bei Pearl auch schon welche für 20 Euro. Auf jeden Fall lohnt es sich, so eine Maschine zu kaufen, auch wenn man bei Nudeln kein Geld sparen kann, wenn man es mit Supermarktware vergleicht. Spaghetti gibt es dort für 49 Cent und Bandnudeln sind immer ein bisschen teurer, so ab 1,29 Euro für 500 Gramm. Der Gewinn bei selbst gemachten Nudeln liegt ganz klar darin, dass sie viel besser schmecken und glücklich machen. 

Nudeln herzustellen ist total einfach. Von der Teigkugel immer kleine Teigmengen abnehmen und durch den Slot für Nudelbahnen durchdrehen, so wie man sie für Lasagne benutzen würde.

Die Teigbahn nimmt man dann, um Sie durch eine der beiden Matrizen für Spaghetti, oder Bandnudeln zu drehen.

Hier kann man ganz gut erkennen, dass ganz rechts Spaghettiwalzen sind, links davon Bandnudeln.

Zum Beleg, dass die Nudelherstellung kinderleicht ist, hat sich meine vierjährige Tochter Margarete zur Verfügung gestellt, die Nudeln zu drehen.

Ich achte darauf, dass die Teigbahn die Machine nicht berührt, während Margarete an der Kurbel dreht und die Teigbahn zu Spaghetti und zu Bandnudeln verarbeitet. Wir haben beides gemacht, weil wir testen wollten, wie sich die eierlosen Nudeln beim Kochen und hinterher auf dem Teller verhalten.

Ganz schön unorthodox, aber so ist sie halt… ganz der Vater.

Die Bandnudeln und Spaghetti werden vor der Kochen gesammelt.

Hier ist ein Zwischenstand bei den Spaghetti. Ich habe ein wenig Mehl dazu gegeben, damit die Nudeln nicht wieder aneinander verkleben.

Die Spaghetti werden in kochendem Salzwasser gekocht.

Bei meinen Bandnudeln habe ich keine Probleme sie vorzukochen und später vor dem Servieren in Fett zu schwenken. Bei Spaghetti habe ich das jetzt zwei mal probiert und war beide Male nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Deswegen an dieser Stelle mein Tipp, die Spaghetti erst direkt vor dem Servieren zu kochen und sie dann direkt aus dem Topf auf den Teller zu bringen. Bei Nudeln halte ich es sowieso so, dass die Soße immer auf die Nudeln warten muss. Also erst die Soße kochen und dann die Nudeln.

Die Spaghetti in kochendem Wasser kochen.

Sobald sie an die Wasseroberfläche aufsteigen, sind sie gar. Ich schöpfe die Spaghetti dann mit dem Schaumlöffel ab, oder wenn sie wie in diesem Fall, alle zeitgleich fertig werden, dann wird der komplette Topf durch ein Nudelsieb abgekippt. Frische Spaghetti brauchen in kochendem Wasser keine zwei Minuten, bis sie aufsteigen.

Da sind sie, die ersten Spaghetti ohne Ei fertig zum Servieren. Da kann Mama Miracoli einpacken, wenn Ihr jetzt auch noch eine leckere Soße gezaubert habt. Die finde ich ohne Eier deutlich besser und würde sie in Zukunft nur so machen.

Bei den Bandnudeln verhält es sich beim Kochen fast genau so wie bei Spaghetti, nur mit dem Unterschied, dass die eine längere Garzeit haben. Kein Wunder, das ist ja auch mehr Nudelteig pro Nudel. 

Hier sieht man die Bandnudeln nach dem Kochen, abgekippt in ein Nudelsieb.

Den Bandnudeln bekommt es gut, wenn man sie vor dem Servieren noch einmal in Fett, also entweder in Olivenöl, oder in Butter schwenkt. Auch hier sollte die fertige Soße schon auf die Nudeln warten, wenn die Nudeln fertig sind. Die Bandnudeln finde ich mit Ei toll und wenn sie wie hier ohne Ei gemacht werden, dann ist das auch ohne Qualitätsverlust o.k, mit leichten subjektiven Vorteilen bei der Version mit Ei. Egal wofür Ihr Euch entscheidet, ist es  immer noch besser als jede gekaufte Bandnudel. Nur das zählt.

Die Bandnudeln habe ich in Butter geschwenkt.

Das Rezept kommt noch, aber ich habe hier eine leckere Pilzsoße, gut eingekocht mit Brühe und 100 Millilitern Sahne.

Die habe ich noch eine halbe Minute, oder eine Minute mit den Bandnudeln eingekocht, damit die den Geschmack der Soße aufnehmen können. Ein Traum!

Das ist mein ganz heißer Tipp, raus aus dem Sessel und selbst Nudeln herstellen. Nur wer das ausprobiert, stellt diesen riesigen Unterschied zwischen Kaufnudeln und selbst gemachten Nudeln fest. Das kann ich Euch in Worten so blumig beschreiben wie ich will, nur der Test auf der Gabel kann Euch wirklich überzeugen. Eine Nudelmaschine sollte jedenfalls zur Grundausstattung gehören, weil sie sich ideell auf jeden Fall bezahlt macht.

Deswegen wünsche ich Euch viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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