Veganer Weichkäse aka Cashewcreme

Ich habe hier immer noch ein paar vegane “Käseköstlichkeiten” in der Pipeline. Die bereite ich nach und nach zu, weil ich einfach wissen möchte, wie Käse ohne Käse schmeckt, ob ich das mag, ob es sich lohnt Euch das zu zeigen und um mich generell mit dem Thema Essen zu beschäftigen. Das ist schließlich mehr als nur satt zu werden, sondern der Genuss sollte dabei auf keinen Fall zu kurz kommen. Bei meinem letzten “Käseexperiment” habe ich Milch verwendet, aber dieses Mal habe ich mich einfach daran gehalten und diese Weichkäsealternative, komplett vegan gemacht. Das ist eine gute Basis, für viele Geschmacksrichtungen und Varianten, auch für Nichtveganer.
Zutaten:
30 Gramm Hefeflocken
150 Gramm Cashewkerne
1 Zwiebel
1 Knoblauch
400 Milliliter Wasser insgesamt
3 Teelöffel Agar Agar (Geliermittel ohne tierische Bestandteile)
Pflanzenfett zum Ausstreichen der Form

30 Gramm Hefeflocken abwiegen

150 Gramm Cashewkerne

200 Milliliter Wasser abmessen.

Eine Zwiebel und einen Knoblauch abziehen.

Knoblauch zerkleinern

Zwiebel zerkleinern.

Zwiebelstücke und zerkleinerten Knoblauch in den Mixbecher mit dem Wasser geben.

150 Gramm Cashewkerne

30 Gramm Hefeflocken

Ich habe für solche Aktionen meinen Esge Zauberstab, aber es geht natürlich auch eine entsprechende Küchenmaschine, oder ein Pürierstab

Die Zwiebel und der Knoblauch müssen gaaaaanz fein püriert und die Cashewnüsse bei der Gelegenheit gemahlen werden. Das ganze soll dann auch noch mit den Hefeflocken und dem Wasser vermischt werden. Ganz schön was zu tun für das Gerät. 

Zur Grundwürze gebe ich jetzt noch einen Teelöffel Salz hinzu. Wenn der “Käse” später fertig ist, schmecken wir aber noch mal ab und jeder kann dann noch nach Geschmack nachwürzen

200 Milliliter Wasser in einem Topf erhitzen

Drei Teelöffel Agar Agar dazu geben. Das ist ein pflanzliches Geliermittel, ohne tierische Bestandteile wie bei Gelatine, die wohl hauptsächlich aus Tierknochen gewonnen wird. Agar Agar wird aus Algen gemacht. Ich nehme das zwar nicht ausschließlich, wenn ich mal Unterstützung beim Gelieren brauche, aber bin damit immer sehr zufrieden.

Das Wasser dickt beim Erwärmen schnell an, es soll aber nicht kochen.

 Wenn das Wasser andickt, kommen die zerschredderten Zutaten aus dem Mixbecher in den Kochtopf

Sieht voll “appetitlich” aus, ist aber 100 % vegan.

Den Herd auf mittlerer Hitze halten, damit die Zutaten sich gut miteinander verbinden, wenn die Masse anfängt zu blubbern ein wenig runterdrehen und im Topf in Bewegung halten, damit nichts am Boden anbrennt. Merke, veganer “Käse” braucht keine Röstaromen

Das ist gerade eine neue Macke von mir, wenn man irgendwelche Massen einkocht und dabei andickt, dass ich einfach sporadisch den Zauberstab mitlaufen lasse. Ich habe das Gefühl, dass es dann luftiger und eleganter in der Konsistenz wird. Darauf bin ich beim Puddingkochen gekommen.

So ähnlich verhält es sich auch beim veganen Streichkäse herstellen.

Hier sieht man die kleinen Blubberblasen und dass es angedickt ist. Dann ist die vegane Käsemasse gut und kann zum Auskühlen und durchhärten in einer Form umziehen und muss kaltgestellt werden. Vorher probieren wir aber noch schnell, ob die Würzung passt und ob genug Salz drin ist. Normal sollte das aber gut sein, weil die Hefeflocken als Geschmacksverstärker fungieren.

Ich nehme eine Steingutform, weil die bei aller bescheidenen Optik, auf Fotos immer noch besser aussieht, als eine Ikea Gefrierdose. Damit sich die Masse hinterher auch wieder gut aus der Form löst, streiche ich sie vorher mit Pflanzenfett aus. Ich erhöhe auf ohne Palmöl, liebe Tierfreunde und Menschenhasser, denn im Zweifel rette ich dann lieber doch gleich die ganze Welt inklusive Regenwald.
Der vegane Streichkäse soll drei Tage im Kühlschrank durchkühlen, bevor man den zum ersten Mal serviert. 

Ich mache den Streichkäse ganz pur. Der bietet sich aber dafür an, in alle Richtungen gepimpt zu werden. Man kann nach dem Kochvorgang Schnittlauch, oder Pfefferkörner, dazu geben, oder vorher blanchierte, oder mit Röstaromen versehene Gemüsesorten wie Paprika, oder Zucchini. Ein paar frische Gemüse als Deko schaden jedenfalls auch nicht, wie in diesem Falle Salatgurke und Tomate. Darüber noch ein wenig Salz und Pfeffer und frischen Schnittlauch geben. Das Brot röste ich vorher im Toaster, damit es schön knuspert.

Der vegane Streichkäse schmeckt wirklich sehr gut und rund im Geschmack. Ich probiere den jetzt gerade beim Schreiben noch einmal, um auch nichts zu vergessen. Die Zwiebeln, Cashews und der Knoblauch sind toll zusammen. Diese Hefeflocken sind in meinen Augen Fondor für Nahrungsverweigerer und machen einem die Geschmacksnerven dumm, weil sie ALLES gleich schmecken lassen. Dafür werde ich mir noch mal was einfallen lassen, entweder frische Hefe, oder einfach weglassen und anders für Aroma sorgen. Das was sonst in dem veganen Streichkäse drin ist, schmeckt ja auch von Haus aus nach irgendwas. 

Das mit dem Begriff Käse in Verbindung zu bringen sind auch ziemlich große Stiefel, die kein Produkt ausfüllen kann, das nicht das ist, was es vorgibt zu sein. Ehrlicher wäre es, wenn man es nur “veganen Brotaufstrich mit Cashew plus X” nennen würde. Solche Ersatzprodukte scheitern nämlich irgendwie an der Erwartungshaltung, die man an ein Produkt hat das Käse genannt wird, aber eben überhaupt nichts mit Käse gemeinsam, was die Zutaten und die Zubereitung betrifft. Wer ficken sagt, meint auch nicht wichsen. 

Für das was es ist, schmeckt es aber wirklich hervorragend, ist aus vernünftigen Zutaten mit Liebe gemacht. Wenn Ihr also auf der Suche nach einem Streichkäse ohne Käse seid, irgendwas veganes für Euch oder jemanden, der Euch am Herzen liegt, zubereiten möchtet, dann ist das genau richtig. Wer einfach mal ohne besonderen Grund probieren möchte, wie das schmeckt und da ergebnisoffen ist, dem wird das auch schmecken. 
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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