Caponata siciliana – wie bei Oma

Hier kommt klassische italienische Hausmannskost, wie bei Oma! Ich kannte das auch noch nicht, aber als ich letztens meine LeserInnen gefragt habe, was ich denn mal für den Blog kochen soll, kam dieser Vorschlag und ich habe mich belesen und es ausprobiert. Ich finde es klasse, weil es super schmeckt und sich gut vorbereiten lässt und eine gelungene Kombination aus Salat und Antipasti ist.


Zutaten:

2 Auberginen
1 Zwiebel
3 Paprika
4 Tomaten
4 Kartoffeln
1 Handvoll Oliven
Staudensellerie 
Basilikum
Schnittlauch
Salz
Pfeffer
Zucker
Olivenöl
Essig
(optional) Knoblauch

Das ist so ein richtig deftiges italienisches Landgericht, mit allem was im Garten und auf dem Feld wächst. Total ursprünglich und rustikal, bei dem die italienische Küche immer ihre Stärken ausspielt, dass man aus ganz einfachen Zutaten total raffinierte Gerichte zaubern kann. Was ich vorab erwähnen möchte ist, dass die einzelnen Komponenten beim Garen NICHT gewürzt werden, damit sie ihren Eigengeschmack entwickeln und erst später beim Marinieren gewürzt werden.

Paprika in Streifen schneiden.

Paprika in Olivenöl dünsten, bis sie weich werden. Das dauert bei mir auf dem Herd gute 10 Minuten

Die Pfanne decke ich mit einem Deckel ab, damit das Fett nicht so sinnfrei in der Küche rumspritzt. Das schützt auch den häuslichen Frieden, selbst wenn man die Küche hinterher selbst wieder putzt.
Parallel dazu bereite ich schon die Tomaten vor. 

Tomaten auf der Rückseite kreuzförmig einschneiden, damit damit man die Schale später besser abziehen kann. 

Tomaten für 2 Minuten in vorher gekochtes Wasser legen. Das muss noch richtig heiß sein. 

Mit den Fingern, oder mit einem kleinen Messer, lässt sich die Haut der Tomaten mühelos abziehen.

Nun sind die Paprika gut und kommen in eine große Salatschüssel, in der später auch die gesamten anderen Zutaten gesammelt werden. 

Olivenöl nachkippen und wieder auf Temperatur bringen. 

In der Zwischenzeit die Auberginen zu Stiften, oder kleinen Würfeln zerkleinern.

Auberginen saugen ziemlich viel Öl auf und brauchen auch ca 10 bis 12 Minuten in der Pfanne bis sie weich sind. Ich bin noch eine Stufe weitergegangen und habe sie leicht gebräunt, weil mir die Auberginen dann besser schmecken. 

Das ist jetzt nur Vorarbeit, den Staundensellerie und ein paar Blätter klein zu schneiden. Der kommt erst zum späteren Zeitpunkt in die Pfanne, aber alles was ich jetzt mache, muss ich hinterher nicht mehr machen. 

Kartoffeln von der Schale befreien.

Die Auberginen sind jetzt fertig und kommen auch in die Salatschüssel. 
Ich versuche möglichst viel vom Olivenöl, beim Umfüllen der Auberginen in der Pfanne zu belassen.
Kartoffeln in Scheiben schneiden

Danach in Stifte

und daraus Würfel schneiden. 

Die Kartoffelwürfel in reichlich Olivenöl ausbacken (mit geschlossenem Deckel, sonst Ärger mit Mutti)

Zwiebel schneiden

Wenn die Kartoffeln schön knusprig sind, kommen sie auch in die Schüssel

Hier noch einmal aus der Nähe.

Die Zwiebeln leicht anbräunen

Wenn die Zwiebeln Farbe bekommen, kommt der Staudensellerie dazu. Ich weiß, den mag keiner, aber hier gehört er dazu und schmeckt dazu auch gut, also nicht rumdummen. So wird es von führenden italienischen Großmüttern empfohlen.

Der Sellerie muss noch grün sein und sich nicht braun verfärben, dann geht es ab in die Salatschüssel.

Die abgezogenen Tomaten würfeln

Die Tomaten in Olivenöl kurz anschwitzen, die sollen nicht zerfallen.

Schnell eine Handvoll Oliven zerkleinern 

Die Oliven kommen auch noch kurz zu den Tomaten in die Pfanne

Danach kommen Tomaten und Oliven auch in die Salatschüssel

Jetzt geht es ans Würzen der Caponata siciliana. Zucker in die Pfanne geben und erhitzen.

Wenn der Zucker anfängt braun zu werden mit Essig ablöschen. 

Den gezuckerten Essig in die Salatschüssel kippen. Das ist eine der hervorragendsten Eigenschaften der Caponata, wie man dieses süß-saure Aroma zaubert.

Ich habe schon reichlich Olivenöl in der Schüssel, brauche also kein zusätzliches Öl. Ob es bei Euch auch reicht, müsst Ihr schauen. Jetzt noch ordentlich Salz und Pfeffer dazu geben.

Den Inhalt der Schüssel vermischen und abschmecken, ob genug Salz, Pfeffer, Zucker und Säure vorhanden ist.

Ein paar Blätter Basilikum zerkleinern

Basilikum untermischen und dann können wir servieren.

Das ist mal ein echter Kracher. Das Gemüse ist total lecker gedünstet. Das Wasser ist raus und der Eigengeschmack dadurch hervorgehoben. 

Das Spiel zwischen Säure und Süße funktioniert auch prima und der mit Essig abgelöschte Zucker aus der Pfanne schmeckt total rund. Das sind diese kleinen Nuancen, die den Unterschied machen. 

Die Caponata siciliana kann man lauwarm aus der Schüssel essen (natürlich auf Teller umgefüllt, für die Spitzfindigen vor den Rechnern), aber traditionell wird die Schüssel für mindestens 12 Stunden abgedeckt und man lässt die Zutaten zusammen noch einmal durchziehen und isst es dann kalt. Beides geht und beides ist toll. 

Das ist eine schöne Vorspeise, oder auch eine Beilage zu Fleisch, oder Fisch, funktioniert gut zu einem frischen Weißbrot und ist ebenfalls eine allumfassende Beilage zum Grillen, bei der jeder auf seinen Geschmack kommt, weil so viele verschiedene Komponenten darin sind. 

Für dieses Gericht hat jede sizilianische Oma ihr eigenes Rezept und ich verkünde hier nicht die zehn Gebote. Ihr könnt also auch Zucchini dafür verwenden, oder anderes Gemüse, das Euch gerade in die Hände fällt. Entscheidend ist, dass jedes Gemüse zur Erhaltung des Eigengeschmacks separat gedünstet wird

Man kann das auch auf einem Salatbett anrichten, wie mit Rucola, oder Blattsalaten und wer mag, kann es auch noch mit Hartkäse überreiben. Ich mache immer nur die Basisversion und Ihr seid der Chef in Eurer Küche.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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