Steak mit Pfifferlingen und Pflaumenchutney

Ich habe gerade eine Woche als Strohwitwer hinter mir und da ist dann mal das eingetreten, was ich bei Menschen immer nicht verstanden habe, die schreiben ich habe keine Lust für mich alleine zu kochen. Irgendwann zu später Stunde habe ich dann meistens doch noch Hunger bekommen und wollte dann aber auch ganz schnell am Tisch sitzen, in maximal 30 Minuten. Dafür müsst Ihr jetzt Eure Familie nicht in den Urlaub schicken, es reicht auch nur schnell lecker essen zu wollen, um das zu kochen und es können dafür auch vier oder sechs Leute am Tisch sitzen.

Zutaten:

Rinderhüfte ab 300 Gramm pro Person, ist ja kein Carpaccio
150 Gramm Pfifferlinge pro Person
Schinken oder Bacon
1 Zwiebel
500 Milliliter Brühe selbst gemacht
1 Schuss Sahne
Salz
Pfeffer
Chutney aus Pflaumen

Pfifferlinge putzen und an den Enden abschneiden

1 Zwiebel häuten

Zwiebel zerkleinern

Das ist meine Entdeckung der letzten Woche, Schmalz. Habe ich vor 100 Jahren mal zum Braten genommen und dann komplett aus meinem Haushalt verbannt. Ich weiß nicht mehr warum, aber ich hatte damals keine Ahnung von Garpunkten und Temperaturen und habe das gar nicht ausgenutzt. Jetzt habe ich beim Fleisch Anbraten herausgefunden, dass damit alles viel besser braun wird und dass es sowieso schneller geht und es schmeckt auch noch gut

Wenn man aber zu doof zum Kochen ist, bemerkt man die Vorteile nicht. Habe ich echt nie so umgesetzt, wie man kann. Lieber spät als nie.

Schinken, oder Bacon, oder Speck zerkleinern und in der Pfanne auslassen.

Die Pfanne mache ich erstmal knallheiß und sobald der Schinken ein wenig Farbe hat, gehe ein bisschen zurück auf 3/4 Gas
Wenn der Speck/Schinken/Bacon schon eine gesunde Gesichtsfarbe bekommt, kommen die Pfifferlinge in die Pfanne.

Zwiebel gehört nun auch in die Pfanne.

Wenn die Zwiebeln braun werden, kommt Brühe in die Pfanne, um eine Soße zu machen. Dafür liebe ich meine selbst gemachte Brühe, dass man immer den Grundstock für eine Soße hat, auch wenn das was man gerade macht, keine besondere Soßenbasis bietet.

Bei mir ist gerade Gläserknappheit, interessierte LeserInnen wissen das. Beim letzten Einkochen von Brühe hatte ich für den letzten Liter keine Gläser mehr und habe einen Liter in einer Gefrierdose aufbewahrt. Da ich zwei verschiedene Gulaschsorten gekocht habe, geht sowas immer schnell weg, also Brühe kochen. Das nur so als Randinfo.

Zwei Kellen Brühe, das werden 500 Milliliter sein, in die Pfanne kippen

Damit löst man dann auch schon eventuell in der Pfanne entstandene Röstaromen, die den Geschmack der entstehenden Soße noch einmal verbessern.

Soße aufkochen, damit sie einkocht

Damit die Soße bindet kommt noch ein Schuss Sahne hinein.

Gar nicht viel, nur ein bisschen für die Farbe, vielleicht 50 Milliliter

Passt so.

Nun zieht die Soße zum Einkochen in einen Topf um

Ich habe so ne Angeberpfanner im Test, die ich als Prototyp von diePfanne.com bekommen habe, um zu testen ob sie gut ist. Die Form fand ich erst eher mäßig, aber als ich die Soße in den Topf umgefüllt habe, fand ich sie schon deutlich sinnvoller

Jetzt kommt das Fleisch. Rinderhüfte von Metro. Nix besonderes für €12.99 Brutto das Kilo, aber eben genau so gut, wie das was man daraus macht.

Schmalz in der Pfanne erhitzen und wenn das Fett heiß ist, die Steaks 3 Minuten pro Seite in die Pfanne legen. Wenn das Fleisch daumendick geschnitten ist, dann ist es hinterher medium, oder gerade noch medium rare. Den Ofen auf 100 Grad stellen, da lassen wir dann das Fleisch in der Restwärme ziehen, wenn es vom Herd kommt

Tolle Farbe für drei Minuten Volldampf auf dem Gasherd.

Nach dem Braten kommt das Fleisch noch 3-5 Minten in den Ofen, der in dem Moment abgestellt wird, wenn das Fleisch hinein kommt. Wer es eher roher mag, nimmt halt die drei Minuten.

Genau mein Gargrad
Pfeffer aus der Mühle, Salz aus der Mühle

Ein bisschen obligates Grünzeug, am besten frisch, aber mache mal was an meinem braunen Daumen, unter dem alles an Pflanzen ertrinkt oder vertrocknet. Hier ist es Schnittlauch.
Die Soße ist schön eingekocht
Ein paar Pfifferlinge mit der eingekochten Soße dazu auf den Teller geben.

Dazu kommt dann noch ein Klecks meines Chutneys aus Pflaumen.  

Ich habe in der Woche keine große Lust auf Beilagen gehabt. Ein Salat wäre gut, oder Kartoffeln aller Art, oder Baguette. Das Steak ist aber so geil, dass ich lieber mehr davon gegessen habe.

Hier ist das Steak im Anschnitt, wie gesagt genau mein Gargrad. Total zart und durch die leckeren Pfifferling und das Pflaumenchutney ein echtes Leibgericht. Das könnte ich quasi schon zum Frühstück essen.  Rinderhüfte ist ja der günstigste Teil vom Rind, der sich zum Kurzbraten eignet und lebt von einer ordentlichen Zubereitung auf den Punkt. So wie man sich bei teuren Teilen vom Rind ärgern kann, wenn man sie versaut, so kann man sich hier freuen, dass es viel besser wird, als man eigentlich erwartet hätte.

Dreißig Minuten für ein vollwertiges Essen das richtig zufrieden macht. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
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