Bandnudeln mit selbst gemachtem Tomatenmark

Heute mache ich mal ein ganz einfaches Essen, weil ich keine große Lust zu kochen habe. Dauert auch nur 10 Stunden! OK Kommando zurück, wenn Ihr das macht, nehmt Ihr höchstwahrscheinlich Tomatenmark aus der Tube und Nudeln aus der Packung. Dann werden es inklusive Wasser kochen vielleicht 20 Minuten sein, aber ich weiß, dass mich wieder alle von Hacke bis Nacke gevögelt hätten, wenn ich das so auf die laue Tour gezeigt hätte. Deswegen meine Version, bei der frische Nudeln auf selbst gekochtes Tomatenmark treffen.

Zutaten:

Nudeln selbst gemacht (anklicken)
Tomatenmark selbst (anklicken)
Basilikum frisch
Petersilie frisch
Hartkäse gehobelt

Außer mir würden natürlich auch nur ganz wunderliche Gestalten 10 Stunden für eine Portion Nudeln, bzw eine Nudelmahlzeit aufwenden, bloß um zu zeigen dass es funktioniert. Natürlich ist das auch nur die halbe Wahrheit, denn ich habe ja nur einen kleinen Teil meines Tomatenmarks verwendet, also entfallen auch nicht die ganzen 8 Stunden, die das Tomatenmark reduziert wurde, auf die paar Teller Nudeln. 

Es ist auch total egal, wie lange das gedauert hat, denn die Wahrheit findet in Euren Geschmacksnerven statt. Macht so ein Gericht lohnend, weil Ihr gleich mehr davon herstellt. Gleich Nudeln für zwei oder drei Tage vorbereiten, vorkochen und im Kühlschrank lagern, oder die Nudeln für irgendwann trocknen (nicht so meine Welt). Das Tomatenmark mit mehr als 2,5 Kilo Tomaten ansetzten und auf viele kleinere Gläser verteilen, die man portionsweise nutzen kann. 

So einen Miracolischrott kann man nur essen, so lange man noch nicht die Packungsbeilage verstanden hat. Alles Konserve mit dummen Geschmacksverstärkern und Industrienudeln schmecken eben wie Industrienudeln, die man eigentlich nicht mehr Essen möchte, wenn man einmal selbst gemachte Nudeln auf dem Teller hatte. 

Ihr habt das einfache Nudelrezept schon gesehen? 

Das ist so wie, spare in der Zeit, dann hast Du in der Not. Sich irgendwann mal die Arbeit machen und dann als Belohnung gnadenlos genießen. 

Wenn man auf Basis 800 Gramm Mehl Nudeln macht, dann hat man ungefähr € 1,50 Materialkosten, für Mehl, Eier, Salz und Mehl. Bei den Tomaten kaufen die wenigsten Leute große Mengen ein, wenn die Tomaten 2,50 oder 3 Euro pro Kilo kosten. 

Das ist eine Aufgabe für Samstag kurz vor Feierabend, oder wenn man die irgendwo für einen Euro kaufen kann. Ich habe da nie einen festen Plan und laufe nicht mit der Idee los, jetzt irgendwas kochen zu wollen, sondern ich gehe einkaufen und das Warenangebot sagt mir, was es zuhause zu essen gibt. Ich weiß vorher nur, dass ich jeden Abend kochen muss und der Preis sagt mir, was es von Montag bis Sonntag zu essen gibt. 

Wenn irgendwas über Stunden eingekocht wurde, dann verträgt das immer einen frischen Kontrast. Deswegen verwende ich dazu frische Kräuter wie Basilikum und Petersilie. Das kickt deutlich mehr, als wenn man die Kräuter mit dem Tomatenmark zusammen einkocht. 

Bandnudeln in der Pfanne mit Butter aufbraten, bis sie an den Rändern leichte Röstaromen bekommen.

Am Anfang ein wenig schärfer aufbraten. 

Wenn die Nudeln leicht Farbe bekommen, ein wenig Platz in der Pfanne machen und das Tomatenmark dazu geben. 

Das Tomatenmark ist ungefähr 5 fach konzentriert, also aus 2,5 Kilo um die 500 Gramm gemacht. Gekauftes Tomatenmark ist 3 fach konzentriert. Das bedeutet, dass Ihr hier fast das Doppelte an Geschmack verarbeitet. 

Jetzt den Herd auf Minimum reduzieren und die Nudeln mit dem Tomatenmark verbinden. 

Auf Nudeltellern servieren und Hartkäse bzw. Petersilie und Basilikum darüber streuen. 

Das ist so pur und so ursprünglich, dass einem die Geschmacknerven fast explodieren, bei dem Geschmack. Das habt Ihr, inklusive meiner Wenigkeit noch nie geschmeckt! Tomatige Tomaten und so richtig frische Nudeln, mit einem so schönen Biss, dass danach nicht mehr viel kommen kann. 

Da stellt sich auch nicht die Frage nach einem Stück Fleisch, sondern das ist Weltklasse, so wie es sich auf dem Teller eingefunden hat. Jetzt bloß nicht mit irgendwelchen anderen Geschmäckern ablenken lassen. Ein Glas trockenen Rotwein, ein Weißbrot und ein prickelndes Wasser, wären das zu die adäquaten Begleiter.

Mit Sicherheit eines der fünf besten Gerichte, die ich jemals gegessen habe, weil auf meinem Teller noch nie so wenig gelogen wurde, wie jetzt gerade. 

Den Kindern ist das unheimlich und sie wollen stattdessen Bandnudeln mit Zimt und Zucker und selbst gemachtem Pflaumenmus.

Bevor sie sich dann begierig auf die pikante Version stürzen und als es irgendwann keinen Nachschlag mehr gibt, sagen “Papa, das sind nur Nudeln und kein Filet!” Eben!

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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