Schupfnudeln mit selbst gemachtem Ricotta

Schupfnudeln sind ebenfalls so eine geschundene Beilage, die man zu 95% aus dem Kühlregal präsentiert bekommt. Die sieht man immer bei den gleichen Kochverweigerern, die gerne mehr sein möchten, als sie sind. Wenn man es nicht laut sagt, weil eine Schupfnudel wie die andere aussieht, dass die fertig gekauft sind, dann würden sie das nie erwähnen, dass sie die nicht selbst gemacht haben. Wenn das dann aufgeflogen ist, kommt so ein dressierter Äffchensatz, dass die gekauft so gut schmecken, wie selbst gemacht, dass sich das für sie alleine nicht lohnt, dass sie heute schon arbeiten waren, bla bla bla. Unterm Strich steht nur immer, dass sie das noch nie selbst gemacht haben, weil sie gar nicht wissen wie, es geht. Das ist der Moment, in dem ich auf der Bühne erscheine, denn erstens kann ich dieses ganze dumme Gelaber lesen wie Reiseprospekte, wo jede Ausrede heißt, ich bin faul und dumm und zweitens, mache ich sowas auf einem Bein selbst, weil es so einfach ist. Sonst könnte ich es auch nicht. Entscheidend ist der Faktor Faulheit, der alles verhindert, den Rest kann man lernen.

Zutaten:

1 Kilo Kartoffeln (festkochen)
300 Gramm Ricotta selbst gemacht (anklicken)
200 Gramm Mehl
100 Gramm Speisestärke
3 Eier
1 Teelöffel Salz für den Teig
Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Muskatnuss
Mehl oder Speisestärke zum Arbeiten

1 Esslöffel Salz für das Wasser

Zum Servieren:

Einen Arsch voll Butter

Ein Kilo Kartoffeln als Pellkartoffeln kalt aufsetzen und 25 Minuten kochen, wenn das Wasser kocht. Wie immer nehme ich festkochende Kartoffeln, auch wenn man für solche Kartoffelgerichte normal mehligkochende Kartoffeln nimmt.

Das ist mein selbst gemachter Ricotta. Den habe ich so gut ausgedrückt, dass er wohl bis zur nächsten Eiszeit aushalten würde, weil er so trocken ist, wie mein norddeutscher Humor.

Die gekochten Kartoffeln in ein Sieb abgießen und ausdampfen und abkühlen lassen.

Die Kartoffeln mit der Kartoffelpresse drücken, dann kann die Schale dran bleiben.

Hier sind die zerkleinerten Kartoffeln

Ricotta hinzu geben. Der Ricotta hat eine schöne Säure und ist cremig. Beides sind Eigenschaften die gut zu Schupfnudeln passen, gerade wenn sie zu mediterraner Küche serviert werden

Mehl abwiegen

Speisestärke abwiegen

Drei Eier zu den anderen Zutaten in der Schüssel aufschlagen

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Den Teig verkneten. Wenn er zu sehr klebt, kann man noch Mehl, oder Speisestärke nachgeben

Zum Formen der Schupfnudeln Mehl, oder Speisestärke auf ein Brett geben.

Einen Teelöffel voll Kartoffelteig entnehmen

Auf dem Brett rollen und an den Rändern mit den Fingern ein bisschen dünner drücken.

Wer Übung hat, lässt die Schupfnudeln schon recht gleich aussehen

Meine Stärke ist eher irgendwas gut schmecken zu lassen. Das Aussehen ist immer noch verbesserungswürdig, aber da sieht man eben, dass es keine Maschine so geformt haben kann.

Einen Topf mit Salzwasser aufsetzen und zum Kochen bringen.

Wenn das Wasser kocht, kommen die Schupfnudeln ins Wasser und man muss den Herd in dem Moment auf die kleinste Stufe runterdrehen, damit das Wasser dann nicht mehr kocht und den Kartoffelteig nicht auswäscht.

Wenn die Schupfnudeln von alleine an die Wasseroberfläche aufsteigen, dann sind sie gar.

Schupfnudeln mit dem Pfannenwender, oder einem Schaumlöffel entnehmen.

Für die Menge Kartoffelteig, musste ich das in zwei Durchgängen erledigen.

Hier kommt die erste Ladung, die ich servierfertig mache.

Butter in der Pfanne schmelzen

Die Pfanne soll richtig heiß sein

Schupfnudeln in die Butter legen und darin schwenken

Röstaromen sind durchaus gewünscht, aber keine schwarzen Stellen

Die Schupfnudel mit Ricotta haben einen ganz tollen würzigen und leicht gesäuerten Geschmack. Die sind ein schönes Gericht, wenn man kein Fleisch essen möchte, eine tolle Beilage zu Fleisch, Fisch, Gemüse aller Art, in Kombination mit Eiern, oder Spinat. Das kostet nicht die Welt, ist nicht schwer, aber man merkt sofort, dass es etwas Besonderes ist. Mit den Schupfnudeln kann man zu viert, bestimmt zwei bis drei Mahlzeiten bestreiten, oder sie ein paar Tage im Kühlschrank lagern. Das lohnt sich immer, schon alleine um besser zu essen, als die Leute die sich nicht die Arbeit machen.

Bei uns gab es dazu einen total zarten Kalbsbraten in würziger Soße, mit frischem Spinat, Rezepte kommen alle. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • Carmen

    Mmmmh Schupfnudeln! Aber auch die anderen Rezepte der letzten Tage sind lecker. Bei den Paprikaschoten hat sich bei uns der Schnellkochtopf durchgesetzt, da kann man sogar gleich den Reis im 2. Stock mitgaren (sofern nicht Spaghetti gewünscht werden).
    Kartoffeln mit Schale durch die Presse das teste ich gleich morgen -denn Schupfnudeln standen auf dem Programm schon vor Lesen des Blogs. Besser klappt es mit kalten Kartoffeln vom Vortag, Ricotta o.ä. kommt im Schwabeländle aber nicht zu den “Wergele”. Wenn man mit der hohlen Hand Schupfnudeln formt, geht s mit etwas Übung auch beidhändig + einfacher + schnell. Gibt s oft auch zu Sauerkraut, die Kinder lieben Apfelmus + Zimtzucker dazu – so sind alle am Tisch zufrieden und stundenlang satt. Und einfrieren geht auch – falls mal was übrigbleiben sollte. Nur das Aufräumen und spülen (klebt…) nervt hinterher, bei helfenden Kindern ist meist auch der Boden garniert….

    • das abwaschen finde ich gar nicht so schlimm. die kartoffelpresse ist die achillesferse. wenn die wieder sauber ist, ist das schlimmste erledigt. ricotta habe ich genommen, weil ich dazu italienisch gekocht habe. das macht es auf keinen fall schlechter.

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