Spargel 2023

Mein erster deutscher Spargel 2023 und weil ich darauf seit letztem Jahr Juni gewartet habe, konnte ich den auch so richtig genießen und brauchte nicht viel Beiwerk, um diesen ursprünglichen Genuss zu bekommen. Will meinen, ich habe zwischendrin keinen Spargel aus Peru gehabt, keinen aus der Truhe gegessen, erst recht keinen aus dem Glas zur Unzeit. Nach der Saison zu leben heißt, dass man bewusst und gerne auf irgendwas wartet, was es nicht das ganze Jahre immer auf Zuruf gibt. Es ist kein Zeichen von Unfreiheit, Servicewüste und Gängelei, wenn man nur ein Zeitfenster von circa 10 Wochen für ein Gemüse hat. Dann nutzt man das so lange, wie es den Spargel aus der Gegend gibt und danach gibt es eben das nächste Gemüse, das dann gerade Saison hat. Das hilft einem auch dabei, kulinarisch nie langweilig zu werden und nicht wie bestimmte Bevölkerungsschichten, ganzjährig nur zwischen Sauerkraut, Rotkohl und Tiefkühlgemüse zu wechseln. Entsprechend groß ist dann auch die Vorfreude auf die jeweilige Saison.

Zutaten für 2 Portionen:

1 Kilo Spargel
1/2 Teelöffel grobes Salz
1 Prise Chiliflocken
1 Zitrone
100 Gramm Butter
Petersilie

Beilage:

500 Gramm festkochende Kartoffeln
1/2 TeelöffelSalz
50 Gramm Butter
Wasser

Spargel schälen und die Enden abschneiden

Butter

Grobes Meersalz

Eine Prise Chiliflocken, oder schwarzer Pfeffer

Ofenform mit Alufolie abdecken und für 25 Minuten bei 150 Grad in den Ofen stellen. Dann ist der Spargel bissfest.

Zwischenzeitlich bereiten wir auch Kartoffeln zu. Die sind festkochend.

Butter und Meersalz

Halbhoch mit Wasser auffüllen

Mit Deckel kochen

Nach 20 Minuten Deckel abnehmen und das Wasser reduzieren bis es komplett weg ist

Wasser reduziert und die Kartoffeln wenden

Röstaromen schaden nicht und geben dem Gericht Tiefe

Spargel ist fertig

Ich weiß, das ist total pur. Ihr könnt Euch ja auch ein Steak, oder ein Schnitzel dazu gönnen.

Brauche ich alles nicht, denn hier gibt es immer noch mehr zu essen, als man in einem Beitrag sieht. Gestartet wurde mit einer Spargelsuppe.

Noch ein paar Spritzer Zitrone darüber geben und die Butter aus der Ofenform darüber löffeln

Das ist sehr pur, sehr ehrlich, sehr reduziert, kurz gesagt einfach geil! Gebt dem Spargel eine Chance einfach mal er selbst zu sein. Ich habe schon den versiegelten Briefumschlag in den Tresor gelegt, dass alle die zu dem Beitrag ungefragt reinbrüllen, “davon wir ja keiner satt”, immer die Kandidaten sind, die dazu Fertigschnitzel aus der Kühlung und alles schwimmend in Sauce hollandaise aus dem Tetrapac beerdigt, konsumieren. Hier schmeckt der Spargel nach Spargel, er hat noch Biss, hängt an den Enden nicht runter und die Kartoffel ist ne richtige Sau mit dem Crunch, in Butter gebadet und mit Meersalz geadelt. Bämm!

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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22 Kommentare

  • Klaus Stefan Kilian

    Kartoffeln sind nicht so mein Ding, aber die Zubereitungsart vom Spargel hört sich sehr gut an, wird also gleich mal nachgekocht (und dann halt Kräuterflädle dazu) 🙂

    • Da kannste mal sehen. Hier stehen Pfannkuchen nicht so hoch im Kurs. Ich nehme an, weil wir hier 6 Leute am Tische haben und ich immer mehrere Gericht parallel kochen muss. Da sind Kartoffeln, Nudeln, oder Reis einfach zu handhaben.

  • peter eitel

    So ein kompletter Blödsinn!!!!!!
    Unser Qualitätsprodukt aus der weltberühmten Spargelstadt Bruchsal
    MUSS min. 20 Minuten in kochendem Wasser gegart werden und dann ausschließlich mit viel Hollandaise genossen werden. Selbstverständlich mit Salzkartoffeln ohne Salz und ja nicht mit Petersilie.
    Lassen sie sich das mal gesagt sein Sie Ignorant; entmündigen sollte man sie…..sowas aber auch. Unerhört..im Backofen…wo gibt’s denn sowas??????
    Edmund Schlaffstange,
    1. Vorsitzender der Spargelbauergemeinschaft Südbaden.

    • Bestelle ihm einen schönen Gruß. Er kann sich selbst ficken 😉

      • peter eitel

        Dafür wird sein Spargel wahrscheinlich zu weich sein….

        • peter eitel

          Aber nur noch im Backofen mache ich Spargel schon seit etlichen Jahren.
          gerne portionsweise in Alufoliepäckchen mit Butterflocken, da bleibt maximal der Saft drin, aber so in der Backform ists natürlich auch prima.
          Wer die Dinger in nen Topf gibt, hat in der Küche echt nix zu suchen.
          Wenn man’s mal keck mag Olivenöl und einen Zitronenschnitz statt Butter.
          Dazu – klaro- Kartoffelwedges oder so mit aufs Blech und gut ist.
          Alles andere ist Quatsch.
          Obwohl: fällt mir gerade ein; Schweizer Spargelsoufflé. Ui, holy Shit!
          Das habe ich aus Gründen, die jetzt zu weit führen als Kind immer so um
          Ostern essen dürfen. Ein Traum. Fluffiges Souflee, in der Mitte halbiert,
          1A -jawoll- Bruchsaler Spargel und eine saftig spermöse schlanke Sauce
          innendrin. Echt großes Kino, aber ich habe noch kein entsprechendes Rezept gefunden. War ein geheimes Familiengericht für Spezialisten.

          • hast du in bruchsal eingesessen? ;-). schweizer spargelsoufflé, keine ahnung, ob mein ofen das noch schafft. der hat nicht mehr die richtige temperatur, da kaufe ich für die letzten monate aber keinen neuen mehr

        • ja, mit dem kann man sich bestimmt die Schuhe binden.

          • peter eitel

            Hihi, Nö, ICH bin nicht in Bruchsal eingesessen, aber angeblich mein nichtsnutziger Vater.( Kein Scheiss..) Bei mir war’s komfortabler:
            Nachdem meine Mutter mit mir aus Rumänien geflohen ist und einem längeren Kliniaufenthalt meinerseits, haben wir gut 5 Jahre in der Villa einer unfassbar reichen alten Schweizerin am Stadtrand von Heidelberg gelebt.
            Sie als Haushälterin und ich als “verfrühter” Urenkel. War super.
            Die “Alte” war zwar geizig bis aufs Blut, aber beim Essen gabs keine
            faulen Kompromisse. Die kannte alle Tricks und Rezepte und war nur zu vornehm und klapperig, alles selber zu machen.
            Bei den häufigen Familienzusammenkünften wurde dann richtig fürstlich aufgetischt. Und das für gut ein Dutzend Leute oder mehr.
            Muttern hat gestöhnt, aber es war saulecker.
            Und als waschechter Siebenbürger hatte ich schon als Kind exzellente Tischmanieren und starke Nerven.
            Sogar vor einer gekochten Kalbszunge – als ganzes auf der Servierplatte liegend und dann fein aufgeschnitten – habe ich nicht zurückgeschreckt. Mit Meeretichsahne und Kartoffeln. Fein.
            Das gab dann ordentlich Respektpunkte für den kleenen Knirps….

            Der spätere Umzug in eine ( immerhin eigene) Sozialwohnung im
            Brennpunktviertel war zwar bissele krass, aber zu essen gabs immer was gutes. So what.
            Wunder dich nicht über meine Weitschweifigkeit: 1. Du hast angefangen mit dem Knastjoke und 2. die Sonne scheint und ich drücke mich vor der Hausarbeit….da ist dann gut labern.

          • Das schadet nie, wenn man Bildung erfährt. Aber krasser Schritt von der Villa in eine Sozialwohnung. Kulinarisch habe ich als Kind immer nur gelernt was ich nicht mag. Das zog sich fast bis 30 hin und danach habe ich dann angefangen mich mit dem Rezept hinter dem Rezept zu beschäftigen. Seit es Internet gibt, ist vieles einfacher geworden.

    • Marguerite Schneider-Wachsmuth

      Was faselt der vorlaute und inkompetente 1.Vorsitzende der Spargelbauergemeinschaft Südbaden Edmund Schlaffstange von Spargel aus Bruchsal? Das geht ihn doch einen feuchten Kehricht an. Bruchsal gehört zu NORDBADEN (Regierungsbezirk Karlsruhe)und hat ihn als Südbadenser nicht im mindesten zu interessieren. Wir (die Zugereisten)im Markgräflerland bereiten ihn ebenfalls im Backofen zu, weil’s besserer schmeckt. Und MÜSSEN müssen wir schon gar nicht. Merk Dir das, Du Schlaffstange

  • peter eitel

    Ach, Jörg. Danke für dein Mitgefühl, ist aber unnötig…
    Es läuft halt wie es läuft. Ich durfte was ( damals natürlich noch ahnungslos) über Essen
    lernen und später halt über Strategien in Bandenkriegen. Beides ziemlich Hilfreich.
    Wenn man als Migrantengöre mit nem Köfferchen und nem kleinen Rucksack hier aufschlägt , muss man eh nehmen was man angeboten kriegt. In meinem Fall OK.
    Keinerlei Beschwerden meinerseits; wir wurden damals eigentlich reich beschenkt…
    Und um jetzt endlich wieder zum eigentlichen Thema > Kulinarik zurückzukehren:
    jawoll, Bildung schadet nie.
    Insofern finde ich die afghanischen Fladen superinteressant. Man lernt halt nie aus.

  • Ellen

    Ein Gedicht, ein ganz neues Spargelerlebnis ebenso die Kartoffeln.
    Vielen Dank dafür.

  • Ute Franz

    Hallo Jörg, wir essen Spargel nur in der Saison. Am Besten schmeckt er uns, wenn er in Butter sanft gegart wird.

    Vor unserem Supermarkt wird gerade wie jedes Jahr ein Verkaufsstand aufgebaut. Der Spargel kommt aus einem Anbaugebiet (kann ich jetzt nicht so genau sagen wo) das für eine große Sortenvielfalt bekannt ist.

    Da wir nur zu zweit sind leiste ich mir die “edelen Köpfe”. Am Wochenende gibt es beide Tage Spargel satt, nur in Butter gegart. Kartoffeln und wechselnd Rüherei und Kochschinken dazu.

    • In meinem nächsten Leben werde ich Ostrentner, wenn es dann zwei Tage pro Woche Spargelköpfe satt gibt. Ich glaube hier wird es dieses Jahr eher dünn mit Spargel. Meine Frau hat seit der zweiten Runde Corona so ne Aversion gegen Bittergeschmack, den sie jetzt überall schmeckt, wo vorher keiner war, oder verstärkt, wo er vorher auch schon war.

      • Ute Franz

        Ostrentner hin oder her, am Essen wird nicht gespart. Unser Haus haben wir im letzten Winter nicht komplett geheizt, immer variabel geheizt, um Schimmel zu vermeiden.
        Bei unserem Fleischer und der Gemüsefrau kann ich “punktgenau” einkaufen. Und Selberkochen wird mit der Nutzung von Angeboten immer günstig. Ostern hatten wir Schweinesteak mit Contrykartoffeln und dazu ein Würzfleisch. Kalbsfleich wollte ich mir nicht leisten, aber Schweinefilet aus dem Angebot. Da gab es 2 Schweinefilet zum Preis für eins.
        Da wir nicht mehr arbeiten müssen und uns ganz unserem Pferdehof, den Katzen und dem Hund widmen können genieße ich das Kochen.

        • wir haben den ganzen winter 15 bis 16 grad tagsüber im wohnzimmer gehabt. ich habe bei der arbeit ganz schön gefroren. wir haben ostern einen tag schnitzel gegessen und einen tag jede menge bärlauchkram. nudeln und so.

  • Christian Luers

    Ja, eigentlich offensichtlich. weissen Spargel in Unmengen Wasser auslaugen ist doof. also Pfanne oder Ofen. Ofen ist halt echt entspannt. Butter mit Zitrone ist auch ähnlich gut wie eine echter Hollandaise. Aber Ofenspargel ist viel weniger Arbeit. und grünen grille ich nur noch. Aber das weisst du ja eh.

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