Ofenpaprika in 35 Minuten

Alle haben sie soooooo viel zu tun, dass sie sich immer dieses laffe Tiefkühlgemüse kaufen mussen. Wenn eine Mutter, die logischerweise Kind(er) hat, auch noch arbeiten geht, ist es ganz vorbei. Die hat dann nur noch die Wahl zwischen Tiefkühlgemüse und Dinonuggets, oder Kindeswohlgefährung, weil sie kein Dauerauge auf die Brut werfen kann und anschließend, wird sie durch pure Überlastung zu Staub zerfallen, wenn sie netto 20 Minuten in der Küche verbracht hat. Glaubt Ihr nicht? Dann lest mal die abenteuerlichen Begründungen, mehr oder minder junger Mütter in Kochforen, warum sie Ihre Brut so mit Fettigfutter abfucken. Ich komme gerade aus dem Krankenhaus und habe fünf Wochen lang nur Tiefkühlgemüse und Dosengemüse gesehen. Ich hasse diesen Plastikscheiß, hätte man fast gar nicht gemerkt, oder? Jedenfalls war das meine erste Amtshandung abends für die Familie frisch zu kochen und nur frisches Gemüse zu verwenden. Gegen die Uhr, damit man mal schaut, welchen Wahrheitsgehalt, diese Kochschimpansinnenaussagen haben, dass man keine Zeit zu kochen hat, wenn man bekindert ist (meistens alleinerziehend, wenn sie so quatschen) und dann auch noch arbeiten geht (ohne Zeitangabe). Hier aus der ganzen Gemüseauswahl meine Spitzpaprika aus dem Ofen.

Zutaten:

8 Spitzpaprika
50 Milliliter Olivenöl
1/2 Teelöffel Salz
1 Prise Chiliflocken
2 Knoblauchzehen
30 Milliliter Zitonensaft

Weil es im Ofen sowieso schon voll war, habe ich einfach eine Backform für Kastenkuchen benutzt, die noch Platz im Ofen hatte. Zwei Knoblauchzehen dazu werfen.

Paprika in die Form stapeln und salzen

Zitronensaft

Ab in den Ofen. Wenn der Ofen nur in einer Etage belegt wäre würde ich 150 Grad nehmen, aber ich hatte zwei Etagen Bleche und Backformen in Aktion, also habe ich 200 Grad Umluft genommen. Ofenform 35 Minuten im Ofen lassen

Hier kommen die jetzt weichen und reduzierten Paprika zurück aus dem Ofen. Gleich in eine Schale zum Servieren umziehen. Eine Mutter hätte jetzt 35 Minuten jede Sekunde durch die Ofenscheibe schauen müssen, während die Kinder über Tisch und Bänke marodiert hätten, sonst wären die Paprika niemals gar geworden.

Petersilie schadet nie.

Zucchini erwarten Euch auch noch.

Die Paprika sind ganz toll weich und geschmackvoll und das Wasser ist raus und der Geschmack da. In der Konstellation mit Öl, Zitrone und Gewürzen gibt es nicht viel besseres als das, im Gemüsesektor. Fünfundreißig Minuten Garzeit und eine Minute, um das in die Form zu werden. Ich weiß, kostbare Lebenszeit und eigentlich unmeschlich sowas von einer Mutter zu verlangen

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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12 Kommentare

  • Vera

    Ich finde dieses Mütter-Bashing ziemlich gemein.

    • Jessica

      Mich stört das auch gerade.

      Immerhin kocht hier (mal) ein Vater, aber bei den Alleinerziehenden sind über 80% Mütter, da müssen die Väter weder groß erziehen noch kochen. Und gebasht werden sie anscheinend auch nicht.

      Meine Mutter hat gerne gekocht, war aber berufstätig – noch sehr ungewöhnlich in den 70er/80er Jahren. Ich war sehr stolz auf sie und das Frauenbild, dass sie dadurch verkörperte. Und ja, nach der Schule gabe es oft so tolle Gerichte wie Fischstäbchen mit Rahmspinat aus der Tiefkühlung und Kartoffelpürree aus der Tüte. Hey, ich mochte das! Würde ich jetzt auch noch essen! 🙂

      Manchmal bin ich zur Oma essen gegangen, die hat Nudeln selbst gemacht, riesige Semmelknödel und Powidldascherln. Die hatte auch die Muße dazu. Als meine Mutter in Rente ging, fing sie auch an, neue Rezepte auszuprobieren und hat sogar Kochkurse an der Volkshochschule belegt. War immer sehr lecker, wenn ich zu Besuch kam. Man braucht schon Zeit und Muße zum Kochen, finde ich. Und manchmal möchte man ja mehr als ein Hobby haben.

      Trotzdem schöne Grüße und schön, dass Du wieder zu Hause bist und kochen kannst! Krankenhausessen ist echt das Letzte.
      .

    • sorry, das ist so wie ich es sage. Ausgangspunkt war Mischgemüse aus der Truhe mit Dinonuggets und dann die Verbrüderung der Minderköchinnen und 34543508435 Argumente warum man nur so nen Scheiß serviert und der Rattenschwanz an Lebensnotlagen, wenn man stattdessen frisch kochen würde. Ich denke mir das wirklich nicht aus.

  • Haifisch

    Ich war letztens Einkaufen.
    ja, machen viele, also – ich auch.

    Wenn man in die Einkaufswägen und -körbe,
    und auf das Laufband vor der Kasse guckt,
    dann fällt auf, dass die Kundschaft grob in 2 Teile zerfällt.

    Die einen nur bunte Packungen und Fertigzeug.
    Ach ja, ein gesunder Apfel ist noch dabei.
    Die anderen eher viel Grünzeug und frische Kühlung.
    Die einen eher fleischarm, die andern viel Fleisch.
    Ausgewogen gibt es auch…

    Und wenn ich dann schaue,
    wer an der Kasse steht und zum Einkauf “bunt” gehört:
    Junge Mütter. Ganz viele junge Mütter. Oft mit ADHS-Kids.
    Die kreischend vor dem Quengel-Regal stehen und fordern.
    Tut mir echt leid, aber das sehe ich genau so.
    Jedes mal. Also bei jedem Einkauf.

    Wer steht beim frischen Einkauf an der Kasse?
    Die abgekämpfte, voll arbeitende Vierzigjährige.
    Die Omi mit schmaler Rente (?) um 70 Jahre,
    (Opas seh ich eher mit Tiefkühlware und Brot und Wurst ..).
    Und ja, eher dunkelhäutige Menschen,
    eher dunkelhaarige Menschen,
    oft mit einer Sprache, die ich nicht verstehe.
    Und einer interessanten Zusammenstellung der Waren.

    Insofern ist es nicht Mütter-Bashing,
    auch wenns schon ein bisschen so klingt,
    es ist eher Bashing an die,
    die ihre Zeit nicht mit Kochen verbringen wollen,
    obwohl sie Zeit haben.
    Aber das Nagelstudio – das geht immer…

    Die doppelt belasteten Mütter der 70iger (Arbeit und Haushalt),
    die unter enormen Druck funktionierten,
    die möchte ich einfach in Schutz nehmen.
    Damals war das Wissen kleiner, und die Belastung viel grösser.
    Haushalt ohne Maschinen, Häuser nicht pflegeleicht, usw.

    Aber heute, wo die Menschen so viel Zeit haben wie noch nie,
    wo die Küche so viele Helfer anbietet wie noch nie (Maschinen),
    also – da hat der Glatzkoch schon recht.
    Wieso kochen nicht mehr Leute selber?
    Mit ein bisschen Übung und gutem Willen
    ist es nicht wirklich schwer…

    Angeblich kochen immer mehr Leute.
    Die Kochsendungen sind allgegenwärtig.
    Und trotzdem werden die bunten Regale im Supermarkt immer mehr…

    Deswegen: so leid es mir tut:
    gegenwärtig sind die meisten “Köche” immer noch Frauen,
    meist mit eher kleinen Kindern.
    Männer halten sich da noch immer ziemlich zurück.
    Also trifft es nur deswegen keine Männer.

    Und um diese Mamas geht es. Nicht um die,
    die sich Gedanken machen und kochen,
    zum Teil eben auch Mix aus Convenience und frisch.

    Ganz lieben Gruss,
    vom Haifisch

    • Vera

      Hallo Haifisch,
      Verstehe ich das jetzt richtig???
      Hier werden Frauen / Mütter verurteilt, weil sie nicht richtig kochen, und es werden Männer / Väter in Ruhe gelassen, weil sie gar nicht kochen? 🤔

      • nein, da waren nur Mütter. Es handelt sich um einen konkreten Fall in einer 160000 Leute Gruppe, in der ich Admin bin.

      • Männer siehst Du immer nur mit solchen sich biegenden Schwerarbeitertellern mit 8 Kartoffeln, 500 Gramm Fleisch und gebundenem Dosengemüse. Da sind keine Kinder involviert, weil sie bei der Frau geblieben sind, oder schon außer Haus.

    • peter eitel

      @ Haifisch
      Falls du tatsächlich imstande wärst, durch eine schnelle Ferndiagnose valide
      und verifiziert eine Erkrankung wie z.B. ADHS zu erkennen, kann man dich zu
      dieser außergewöhnlichen Gabe nur beglückwünschen.
      Ich habe da so meine Bedenken…Mit über 30 Jahren als Kunsterzieher an nem
      Gymnasium und grob geschätzt zwischen 1500 bis 2000 Schülern über die Jahre,
      die ich mindestens einmal die Woche gesehen habe, glaube ich, dass ich zumindest
      eine ganz vage und diffuse Vorstellug davon haben könnte, was denn der Unter-
      schied zwischen unbehandeltem ADHS und ” ganz normal durchgeknallt” sein
      könnte…
      Aber eines weiß ich genau: die Leute, die mit Ritalin behandelt werden hängen nur
      noch schlapp im Eck. Also sollte man mit so Zuschreibungen lieber mal ganz
      vorsichtig sein. Genauso vorsichtig wie mit sonstigen Klischees.

    • ich weiß ja nicht, wer von Euch bei Facebook ist? Wenn jemand da ist, schaut halt unter meinem Namen, oder Glatzkoch und schickt mir eine Freundschaftanfrage. Ich lade Euch in die Gruppe ein. Danach bezichtigt mich nie wieder jemand, irgendwen zu unrecht zu dissen, weil die Realität Eure schlimmsten Vermutungen übersteigt. I swear to god.

  • peter eitel

    Hi Jörg, ich muss leider zustimmen, dass ich das jetzt auch bissele fies fand.
    Wenn das so allgemein gehalten wäre, würde ich vielleich noch kichern, aber wieso
    das so ausdrücklich gegen die Mütter geht kapiere ich irgendwie nicht..
    Ich könte jetzt ebenfalls fies fragen, ob bei euch gerade Knies inner Hütte ist oder so,
    aber das geht mich 1. nix an und wäre 2. irgendwie billig..

    Stattdessen erzähle ich mal nen running Gag aus meiner Jugend:
    Als ich so Ende 4 Klasse war, hatten wir unsere erste eigene Wohnung. Meine Mutter
    hatte ne Vollzeitstelle im Arbeitsamt und ich war das, was man damals mitleidig
    ” Schlüsselkind ” nannte, also den halben Tag alleine zuhause. Ich fand’s super….
    Mittags gab es meistens noch Reste vom Vorabend zum erwärmen für mich, aber
    irgendwann hatten wir mal alles verputzt. Also sollte ich mir nach Anweisug einfach
    2 Spiegeleier in die Pfanne hauen und Toast dazu – fertig. Bockeinfach, oder?
    Nach der Schule also munter und hungrig an die Arbeit und dann nach 2 Minuten
    verzweifelt meine Mutter in der Arbeit angerufen:
    ” Mist, jetzt ist das eine Ei genau in der Mitte von der ( kleinen) Pfanne, wo soll ich denn
    das andere hinmachen??”
    Ich hörte sie unterdrückt prusten und bekam erklärt, dass das total egal ist..
    Abends kam dann der Bericht, dass sich die ganze Abteilung deswegen totgelacht habe. Immerhin konnte ich im nachhinein auch drüber lachen.
    Was ich damit sagen will:
    Es ist doch total normal, wenn jetzt jemand mal den Arsch hochkriegt und selber
    zum ersten mal Paprika in den Ofen schiebt, dabei zuzugucken weil man sich halt
    unsicher ist. So beginnen alle…Hauptsache mal selber machen.
    Und neben den vielen guten Rezepten bewundere insbesonders dein Gefühl für
    Timing und parallel laufende Kochprozesse. Sei dir im klaren, dass das was ganz
    besonderes ist, denn auch in der gehobenen Gastronomie ist alles spezialisiert und
    aufgesplittet. Kein Spitzenkoch würde jemals alle Jobs gleichzeitig erledigen. Never.
    Also kannst du das nicht als so ne Art “Messlatte” anlegen bzw. verallgemeinern.

    Oh, und die Wortschöpfung ” …wenn man “bekindert” ist…” fände ich – falls du die bewusst gewählt hast, aus Gründen die du kennst echt so rischtig arschig.
    Aber keine Sorge bitte; ich bin null nachtragend, aber ich habe mittlerweile gelernt,
    dass es einfach mal gesagt werden muss, wenn einem was nicht gut passt….
    und dann ist wieder Ruhe im Tapet.

  • Sabine

    Wenn ich mich in die Küche stelle und mit Hingabe und Liebe Gemüse-, Hühner- oder Rinderbrühe mache, dann mach ich die im Glas haltbar. Meine Universal-Tomatensoße, die für alles taugt, was nach würzigen Tomatenstückchen, reichlich Gewürz, Zwiebeln, Knofi etc. schreit, die wecke ich sogar ein und hab sie bei Bedarf griffbereit. Und wenn mir haufenweise Gemüse, Obst oder Fleisch über‘n Weg läuft, dann frier ich das schon mal pur ein. Yippieh. Genauso wie Suppengemüse. Reichlich gekauft, portionsweise geputzt und geschnibbelt und ab in die Truhe. Brot auch, Portionsweise eingefroren, am Abend für den nächsten Morgen rausgezogen – perfekt.
    Reste vom stundenlang geschmurgelten Braten? Das zarte Gulasch mit alles und scharf? Das sauleckere Chicken Teriyaki oder Rindfleisch Szechuan Art? Alles von vorn bis hinten selbst gebaut? Hinein in die Truhe – und wenn die Zeit dann tatsächlich mal sehr knapp ist, dann ersparen uns die Köstlichkeiten nach Art des Hauses die Arbeit, die wir vorher reingesteckt haben.

    Ich bin also ganz bei Dir, was das Selbstkochen angeht, aber das Verfluchen nackigen Gemüses, das direkt nach der Ernte eingefroren wird, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Wenn man sich daran hält, dass auch da die Haltbarkeit nicht ewig währt und die Sachen in vernünftige Behältnisse packt, gehört das für uns zu einer durchdachten Vorratshaltung dazu.

    Dafür gibt es bei uns weder Microwelle noch Thermowix.

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