à Tête – Der Drink von dem Du Deinen Enkeln erzählst

Bumm, wie war das gestern Abend und wer ist das neben mir im Bett? Eine Frage, die man sich im Laufe des Lebens immer wieder mal gestellt hat. An diesem Drink kann es nicht gelegen haben, der hat hier nämlich gerade seinen schriftlichen Jungfernflug, aber wenn es den schon gegeben hätte, dann wäre der ganz weit vorne, in der Aufzählung der legalen Drogen, nach denen Abende eine unerwartete Wendung genommen haben.
Zutaten pro Glas:
1 Limette, ausgepresst
1/3 Rum 73 %
2/3 Sekt knochentrocken eiskalt
Ich habe den Drink als Aperitiv serviert und war hinterher froh, dass ich das Essen noch auf den Tisch bekommen habe. Egal, alles ist besser, als immer so ne süße Plörre als Aperitiv, halbtrockener Sekt, Hugo und dieses elende Zeug, von dem man Zuckerwürfel pinkeln kann. Das ist ein Aperitiv für Männer und mutige Frauen. Der hier staubt so und ist so trocken, dass man hinterher wieder Jungfrau ist. Garantiert! Ich hatte beim ersten Mal keine Gelegenheit den Drink zu fotografieren, deswegen habe ich den nun noch einmal für Euch gebaut und konsumiert. Danach hat man echt keine Fragen mehr an das Universum.

Eine Limette aufschneiden und auspressen.

 

Ich wußte nicht ganz so genau, wie ich da das Drittel und die zwei Drittel zusammen kippen sollte, deswegen habe ich mir die Limette erst einmal in ein separates Gefäß gefüllt.

Das Zeug geht ab wie Flugzeugbenzin. Rum mit 73 %, um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen. Der schmeckt echt gut und ist auch im Eichenfaß gelagert. Drinks damit haben eben eine andere Dimension, als wenn man sich so nen schnöden weißen Rum reinlötet. Das letzte Mal, als ich vorher mal Drinks mit so’nem Rum getrunken habe, hatte ich am nächsten Morgen ne Zeche von 500 Euro in einem fünf Sterne Tempel in Dresden und meinen alten Freund Jörn im Ohr, wie er im breitesten Sächsisch sagt, Nu een nähmsch noch, Frau Radisson. Tempi passati…

Limettensaft ins Glas geben. 

1/3 Rum 

Ich bin überhaupt kein Sekttrinker, aber bei sowas gehört das dazu. Der sollte aber eben auch knochentrocken sein und eiskalt aus dem Eisfach kommen. Ich habe den so knallhart gekühlt, dass schon Eisstücke aus der Flasche fallen. Champagner kann man nehmen, oder Cremant, einen Winzersekt, aber eben nicht so eine süße Plörre, denn das hier soll keine Gummibärchenbrause werden, sondern à Tête, der Drink, der direkt in den Kopf durchmarschiert und das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen, dass Du davon noch Deinen Enkeln erzählen wirst.

 

Den Rest mit Sekt auffüllen, wie genau du die 2/3 triffst, entscheidet darüber, ob das Dein einziger Drink an dem Abend bleibt. Wenn Du den erst nach dem Essen trinkst, ist er auch nur halb so heftig.

Wir fassen also noch mal zusammen. Eiskalt, knochentrocken, extrem alkoholhaltig. Der perfekte Sommerdrink zum Absacken. Nix für Fotzen und Spaßbremsen, sondern nur für Hedonisten und alle, die es gerne mal werden wollen. Immer vernünftig zu sein, ist mittlere Beamtenlaufbahn. Achtung, das ist ein Exklusivkommentar, nachdem mir meine Frau mitgeteilt hat, dass ich mehr auf meine Wortwahl achten muss, wenn unsere älteste Tochter lesen und schreiben lernt. Abwarten…

Prost, weil das so ein schöner Abend ist! Try this at home!!

Ich wünsche viel Spaß beim Nachmischen und einen bunten Abend.
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4 Kommentare

  • Alexandra Ebeling

    ein super tolles Rezept, bei dem mir (Mädchen 😉 ) das Wasser im Mund zusammenläuft nur beim lesen!
    wie übrigens bei allen Deinen Rezepten!

    • vielen lieben dank. frau zu sein und trotzdem einen guten geschmack zu haben, schließt sich ja nicht vollkommen gegeneinander aus. 😉
      5 Euro in die Chauvikasse werfend, verbleibe ich mit freundlichen grüssen.
      Jörg

  • Ich mag keinen Sekt, ich mag Rum nur zum Backen.
    Wird probiert.

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