Pizza Hawaii – pervers, na und?

Es soll ja auch Deutsche geben, die sich Ananas auf die Pizza legen, sagt abfällig der Autor meiner liebsten Konkurrenzveranstaltung, Lars Westerhausen. Na und? Andere haben immer noch eine Königin, oder vollstrecken die Todesstrafe. Da sind die mit der Ananas auf der Pizza doch alles harmlose Irre dagegen.


Zutaten

Pizzateig selbst gemacht
Tomatensoße für Pizza
gekochter Schinken, gerne eine Nummer besser
Edamer Käse, gerieben
perverse Cocktailkirschen
Mehl zum Arbeiten

Zum Thema Hawaii, ist das natürlich ein echter Lacher, weil auf Hawaii noch nie einer etwas von dieser fragwürdigen Kombination gehört hat, genau wie in der Türkei noch nie einer Döner mit so viel Salatgeraffel gesehen hat und in Griechenland niemand Gyrospizza isst. Ich habe vor dreißig Jahren mal probiert in Frankreich im Supermarkt, den damals in Deutschland sehr beliebten Kräuterfrischkäse “le Tartar” zu bekommen und alle haben mich nur ungläubig angeschaut, obwohl ich denen am Ende á la Laientheater, noch die Werbung vorspielt habe, mit dem frischen Franzosen, der da den Käse rührt und am Ende immer sagte, “excellent”. Wie soll man das wissen, wenn man der Werbung glaubt und eigentlich nicht wissen kann was regional und authentisch ist, wenn man 350 Tage im Jahr da isst, wo man ist? Die Welt ist sowieso ein Dorf und selbst da wo man hinfährt, waren vor einem so viele Landsleute, dass sich die Einheimischen bereits auf deren Bedürfnisse und Angewohnheiten abgestimmt haben. Mittlerweile gibt es bestimmt auch Pizza Hawaii und Hawaii Toast in Honolulu und wenn es ein Auswanderer aus Schwaben dort etabliert hat.

Ich habe ein halbes Backblech gebacken, also schon ein ganzes Backblech, das aber nur die halbe Größe eines normalen Backbleches hat, quasi ein ganzes halbes Backblech, wenn Ihr versteht was ich meine. Der gereifte Teig aus dem Kühlschrank, muss aufgemehlt werden, weil er zum Ausrollen zu feucht ist. Dafür ist er viel elastischer und zarter, als ein Teig, den man von Anfang an, schon recht trocken ansetzt.

Die Konsistenz ist dann gut, wenn man mit der Teigrolle rollen kann, ohne dass etwas vom Teig an der Rolle kleben bleibt. 

Wenn man es besonders gut machen möchte, sollte der ausgerollte Teig noch eine halbe Stunde ruhen. Das ist aber die Abteilung, alles kann nichts muss. 

Zur Pizza Hawaii gehört gekochter Schinken. Den kann man als Scheiben drauf legen, dann hat man aber hinterher größere Probleme beim Schneiden der Pizzastücke. Deswegen schneide ich den gekochten Schinken in Stücke

Die Stücke kann man dann großflächig auf der Pizza verteilen.

Also so, wie hier auf dem Foto.

Die alles entscheidende Zutat bei Pizza Hawaii ist die Ananas. Ich nehme die gerne frisch, weil es dann zwar immer noch eine komische Kombination auf Pizza ist, aber eben noch leckerer, als wenn man sie aus der Dose nimmt. Zuerst werden Deckel und Boden abgeschnitten.

Danach die Ananas rundherum von der Schale befreien. Ein scharfes Messer hilft dabei auf jeden Fall. 

Anschließend Scheiben schneiden. 

Den harten Strunk in der Mitte, kreisrund heraus trennen.

Ananas auf der Pizza auslegen.

Pizza mit geriebenem Käse bestreuen.

Ganz geil wird es, wenn man dann noch diese roten pappsüssen Cocktailkirschen hat.

Den Ofen 10 Minuten vorheizen, alle anderen Infos zum Backen im Ofen, findet Ihr hier

Nach zehn Minuten im Ofen, sieht die Pizza dann so aus.

Mit Oberhitze werdet Ihr die oben noch brauner bekommen, davon weiß mein Gasofen aber nichts, da der nur Unterhitze hat.

Von unten ist der Teig sehr knackig gebacken und durch die frische Ananas hat man auch ein ganz anderes Geschmackserlebnis, als wenn man das auf Dosenbasis machen würde.

Ich mache Pizza Hawaii vielleicht zwei Mal im Jahr, aber dann auch mit richtig Lust darauf. Ansonsten bin ich eher in der Abteilung scharf und heftig unterwegs. 

Ein Italiener und Lars Westerhausen von Wesfood werden das wohl nur unter Gewaltandrohung zu sich nehmen, aber egal, das ist Deutschland und wir mögen halt Hawaii.

Viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.
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