Ich bin immer noch dabei, meine Lieblingsgerichte, die es bislang immer mit gekauftem Hackfleisch gab, mit selbst gewolftem Fleisch neu zu kochen. Hier setze ich noch einen drauf und nehme auch keine Dosentomaten, sondern halte mich ausschließlich an frische Zutaten.
Zutaten:
1 Kilo Rindfleisch selbst gewolft
1 Sellerie
3 Zwiebeln
3 Möhren
12 Tomaten
1 Glas Brühe, 300 bis 400 Milliliter, gerne selbst gemacht
1 Knoblauch
Lorbeerblätter
Wacholderbeeren
Salz
Pfeffer
Peperoni
geriebener Hartkäse
Los geht es mit dem Vorbereiten der einzelnen Zutaten.
Möhren reiben
Beim Sellerie habe ich nur die grünen Enden und die Stangen genommen. Man kann natürlich auch die Sellerieknolle verwenden. Ich brauchte die aber, um Brühe daraus zu kochen und da ich nicht gerne irgendwas entsorge, was ich auch verwenden kann, nehme ich das Grün für die Bolognese.
Hier schon ordentlich zerkleinert.
Als Fleisch habe ich ein Zungenstück vom Rind. Das hat nichts mit der Rinderzunge zu tun, sondern das Zungenstück vom Rind ich ein Nackenstück. Man kann auch jedes andere Stück Schmorfleisch vom Rind nehmen.
Das Fleisch in Würfel schneiden.
Die Fleischwürfel in den Multizerkleinerer des Pürierstabes geben.
Das Fleisch gewissenhaft zerschreddern.
Das hat deutlich weniger Fett als gekauftes Rinderhack.
Ich finde das sieht auf jeden Fall deutlich vertrauenerweckender aus, als irgendwelches eingeschweißtes Hackfleisch aus dem Supermarkt
Zwiebeln häuten und in kleine Stücke schneiden.
Hier ist mein Knoblauch, bei dem immer keiner weiß, was ich meine. Es ist keine Zehe, sondern ich nenne das Knolle.
Knoblauch zerkleinern.
Nun kann endlich der eigentliche Kochvorgang starten.
Olivenöl erhitzen
Rinderhack anbraten.
Peperoni dazu geben. Je mehr desto Glatzkoch
Ooops fast die Tomaten vergessen. Die müssen natürlich noch von den Strunken befreit und leidlich zerkleinert werden.
Dazu kann man die Zeit des Anbratens ganz gut nutzen.
Wenn das Rinderhack angebraten ist, kommen die anderen Zutaten in den Topf.
Zwiebeln, Möhren, Knoblauch, Sellerie zum Rinderhack geben
Ordentlich mit Salz und Pfeffer würzen. Beim Salz noch ein bisschen Platz zum Nachsalzen lassen.
Wacholderbeeren und Lorbeerblätter dazu geben, sonst hat man keine Bolognese gekocht.
Das Gemüse glasig braten
Dann kommen die Tomaten in den Topf.
Wenn die Tomaten weich werden und Flüssigkeit abgegeben haben, ist es Zeit die
Brühe als tollen Geschmackbringer in den Topf zu kippen.
Hier ist die Brühe dann schon im Topf und nun zieht der Topf auf die kleinste Herdplatte um und ich stelle meinen Gasherd auf die kleinste Flamme. Es muss halt gerade noch so leicht simmern.
Alles unter zwei Stunden schmoren fällt bei Bolognese in die Rubrik fünf Minuten Terrine
Nach drei Stunden sieht sie dann so aus.
Da meine Frau der Meinung ist, dass Bolognese erst dann richtig schmeckt, wenn sie im Topf übernachtet hat, wäre ich die am nächsten Tag richtig durch und achte darauf, dass sie langsam erhitzt wird.
Nudeln kochen, ich habe Spaghetti genommen, obwohl Bandnudeln zu Bolognese wohl noch stilechter sind.
Bolognese unter die Nudeln heben.
Schmeckt genau so lecker wie es aussieht.
Mit geriebenem Hartkäse bestreuen.
Noch ein bisschen Basilikum für die frische Optik
Das fühlt sich im Mund toll an und schmeckt total anders, als man das bisher gekannt hat. Deutlich vollerer Geschmack durch das bessere Fleisch. Das fühlt sich einfach viel teurer an, ohne teurer zu sein.
Wenn man ohne Dosentomaten und ohne Tomatenmark arbeitet, wird die Farbe nicht so rot, aber das tut dem Geschmack keinen Abbruch. Ich finde das jedenfalls sensationell lecker.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Sitz so grad am Frühstückstisch. Und was geht mir durch den Kopf. Ja Jörg. Pass mal auf. Pack mal deine ganzen schönen Rezepte zusammen, mach ein Buch draus (ich kenn mich aus damit), und bring das Kunstwerk raus bei Amazon (Eigenverlag) z.B. am Anfang als Download – Version. Kannst ja dann später ne Auflage drucken lassen und auch als gebundene Version bei Amazon verscheuern. Helf dir gerne beim Manuskript. Hast ja die Rezepte alle schon paletti, brauchst dir nur ne ISDN-Nr. besorgen, n Inhaltsverzeichnis machen, vielleicht noch ein schönes originelles Vorwort und Voila: dein 1. Buch ist auf den Markt. Ist doch zu schade, dass es nur im Blog rumsteht!
danke, das ist eine gute idee, aber vorher mache ich noch die 1000 rezepte voll. also noch ungefähr ein jahr. ich habe mit der bewerbung beim dinner auch bis 500 gewartet.
Ich bin begeisterter Verfolger deines Blogs und habe schon unzählige Rezepte ausprobiert…Fakt ist: Ich bin begeistert !!!
Hier nur mal eine Anregung für die Bolognese:
Brate das Hackfleisch richtig schön dunkel an, dass es auch gerne einen kleinen Ansatz am Topfboden gibt, das Fleisch sollte dann schön krümelig sein. Dann nimmst du das kurz raus und löst mit einem Schluck Rotwein (wahlweise auch andere Flüssigkeit) den schön dunklen Ansatz und gibst deine anderen Zutaten dazu. Dann natürlich auch das Fleisch wieder zurück und weiter wie von dir beschrieben.
Ergibt definitiv noch einen Punkt mehr auf der Glatzkoch´schen Geschmacksskala 🙂
Beste Grüße aus Bayern !
Florian
hallo florian, danke für den tollen tipp. das ist wirklich logisch was du sagst. daran hindert mich eigentlich nur die zeit, die es dauert, das soooo lange anzubraten, aber beim nächsten mal auf jeden fall und danach wohl nie wieder anders.
Das dauert nicht sooo lange, gib der Sache max. 15-20 Minuten mehr und dann läuft das 😉
Das wird ein Problem Jörgi. Du musst dir praktisch die Copyright an deinen Sachen sichern, das klingt zwar verrückt, aber glaub mir, es gibt die wildesten Sachen auf dem Gebiet. Deswegen müßtest du formell in deinem Blog einen Passus reinsetzen, dass du die Copyright an deinen "Werken" hast und das ein Nachdruck oder Veröffentlichung durch 3. außer zu hauseigenen Kochzwecken nicht gestattet. Manche Verlage sind da ganz pimpelig, wenn die Klamotten schon überall im Umlauf sind, kriegen die kalte Füße wegen der Copyright. Besser wäre es dann, eine 2. Auflage zu machen. Aber da denk mal drüber nach. Es muss nicht so eine schwere Sache mit 1000 oder so sein. Grade Kochanfänger erschlägt das total, die ham es lieber klein, fein und übersichtlich. Du kannst immer mehrere Auflagen nachlegen! Unter eigenen Titel wie z.B. Grillsaison…. Ungeliebte Eintöpfe aufgemotzt, … lieber kleine Werke und mehrere! Ist nur halt, dass dir dann jedes mal ne neue ISDN-Nr. pro Buch holen musst, Ist aber auch nicht die Welt!
Pass mal auf, ich geb dir mal noch n Tipp wie du dir Arbeit ersparen kannst. Wenn die Möhren (geschält natürlich mit dem Spargelhobel) ganz mit kochst, die Sellerieknolle auch, kannst die nämlich wenn die GAR SIND, ganz einfach mit der Gabel zerquetschen! Datt geht ratz fatz. Geriebene Muskatnuss am Anfang dabei, macht die Tomaten süßlicher!
Achja, es ist mit den Fachbegriffen immer nicht so einfach … Da lass ich doch manchmal den Pedanten raushängen (obwohl selbst nicht ohne Fehler). 😉 Wie schön fand ich es, dass in Deiner Überschrift "gewolftes Fleisch" vorkommt, ist doch das, was uns überall als Hackfleisch verkauft wird, eigentlich eben dieses gewolfte Fleisch. Aber was muss ich da sehen? Anstatt gewolftem Fleisch nutzt Du dann Hackfleisch. 😉
Da gehts zum Amazon publisher
http://de.buyvip.com/?tag=geizistgeil-21
Au ja Jörg…. Das Buch kaufe ich dann auch 🙂
Lieben Gruss
Alexandra
habe heute auch die Rotwein-Variante gekocht, habe allerdings für die Farbe noch ein bisserl Tomatenmark zugegeben. Jetzt schmurgelt alles für die nächsten drei Stunden auf dem Ofen und dann ab in die Gläser und zum Einkochen in den Backofen. Werde nie den Tag vergessen, an dem ich zum ersten Mal auf Deinen Blog aufmerksam wurde….. Danke für die vielen tollen Rezepte. Es macht immer wieder große Freude diese nachzukochen…. Mach weiter so Jörg
hallo michaela, tomatenmark schadet nie. bei welcher gelegenheit bist du auf den blog gestossen? über facebook, oder das perfekte dinner?
Hallo Jörg,
ich hab mich von deinem Rezept inspirieren lassen und grad eine Bolognese auf dem Herd. Fleisch selbst gewolft und frische Zutaten. Nach knapp 5 Stunden noch etwas feintuning und dann ist das eine Bolognese, wie ich sie noch nie hatte. Einfach lecker.
und genau das ist der plan. so ein kleines extra selbst zu machen und dafür irgendwas zu bekommen, was man vorher noch nie hatte. das sind die zinsen, die man für die arbeit kassiert.