Risotto mit Champignons

Nachdem bei mir der Bann gebrochen ist, was meine Abneigung gegen Risotto betrifft, gehe ich da gleich in die Vollen. Ich weiß Steinpilzrisotto ist ein Klassiker, aber ich habe nur mäßig Lust auf getrocknete Pilze und bei Kaufland gab es nach 18 Uhr Champignons im Angebot. Dann gibt es statt Steinpilzen eben Champignons. Das Muster bleibt sowieso identisch, egal welche Pilze Ihr verwendet. 

Zutaten:
300 Gramm Reis
1 Liter Brühe selbst gemacht
400 Gramm Champignons
1 Zwiebel
1 Knoblauch
Rosmarin
100 Milliter Wein
Salz
Pfeffer
3 Lauchzwiebeln
Hartkäse zum Reiben.
Butter
optional eine Limette

Champignons in Scheiben schneiden. 

Zwiebel häuten und zerkleinern

Ich weiß, unter zerkleinern versteht jeder etwas anderes. Mein Zerkleinern ist halt so groß, wie es ist. 

1 Freilandknoblauch. Das ist nur eine größere Knolle, aber weniger intensiv als die üblichen Zehen. 

Sieht abgezogen so aus.

Wird ebenfalls zerkleinert.

Mein Tomatenrisotto habe ich im Topf gekocht. Dieses Mal probiere ich es im Wok von diePfanne.com.

Butter im Wok erhitzen.

Hier ist meine selbst gekocht Brühe

Zwieben und Knoblauch in der Butter anschwitzen. 

Wenn Zwiebeln und Knoblauch an den Rändern Farbe bekommt, kommen die Pilze ebenfalls in den Wok.

Ich würze die Zutaten im Moment noch gar nicht, weil Salz Wasser zieht und ich möchte die Pilze möglichst gut bräunen, damit das Risotto eine schöne braune Farbe bekommt. 

Hier ist mein Risottoreis von Müller’s Mühle. Wer hätte gedacht, dass ich darauf noch mal so abfahren würde?

Mit dem Litermaß 300 Gramm Reis abwiegen.

Wenn die Pilze reduziert und angenehm gebräunt sind kann man sich schon mal 100 Milliliter Weißwein in ein Glas umfüllen.

Trinken würde ich den nicht, weil man beim Kauf eine Binde mit drei gelben Punkten dazu bekommt, aber zum Kochen ist der Wein o.k. 

So ‘ne Flasche kaufe ich immer als stille Kochreserve bei Metro. Ich selbst trinke “richtigen” Wein maximal noch Ostern, Pfingsten und Weihnachten zu den Gängen passend und wenn es hoch kommt, drei Mal im Jahr wenn besonderer Besuch da ist. Ich kann mich aber weder erinnern, ob ich das dieses Jahr an den christlichen Feiertagen durchgezogen habe und mich auch nur an einen besonderen Besuch erinnern. Na klar, ist besserer Wein immer besser, aber ich habe ja keine Reste in Ermangelung regelmäßigem Konsums.

So ist das eben, wenn man Familie hat. Da muss man immer in Fahrbereitschaft sein, wenn sich einer beim Nasebohren den Finger bricht, oder andere Kapriolen anstellt. 

Nun den Risottoreis in den Wok geben.

Mit den Champignons verrühren

Mit dem Weißwein ablöschen.

Dann mit Brühe so auffüllen, dass der Reis gerade so bedeckt ist.

Immer wenn der Reis die Brühe aufgesogen hat, wird wieder nachgefüllt. Bis der Reis nicht mehr bissfest ist, geht bei mir ein Liter Brühe drauf. 

Noch ein bisschen Rosmarin, der passt immer gut zu Champignons. Wer den frisch hat, umso besser. 

Immer kraftig rühren. 

Wie lange ein Risotto kochen muss, darüber gibt es verschiedene Meinungen. Die Reistüte sagt 18 Minuten, aber dann ist mir das deutlich zu körnig. Ich hatte meine Uhr auf 30 Minuten gestellt, bin aber eher der 38 Minuten Risottotyp. 

Damit ein bisschen grün im Spiel ist, zerkleinere ich noch drei Lauchzwiebeln

Das Risotto ist jetzt so, wie ich das mag. Nicht zu fest und nicht zu weich.

Weil das keine Beilage ist, nehme ich einen tiefen Teller zum Servieren. 

Ich finde es irgendwie schwierig Risotto gut aussehend zu fotografieren, wo wir gerade so nett am Plaudern sind. 

Lauchzwiebel darauf geben und noch mit geriebenem Hartkäse bestreuen. 

Das schmeckt schon verdammt lecker, dafür dass ich vor einer Woche noch einen riesen Bogen um Risotto gemacht habe.

Ich habe das so gekocht, wie im Rezept beschrieben, aber beim Essen ist mir die Idee gekommen, dass es noch geiler wäre, wenn man dazu ein wenig frischen Limettensaft geben würde.

Meine Frau ist glücklich, Das ist sie nicht oft, also ist das Gericht gut. In Worten bedeutet das, schmeckt nach guter selbst gemachter Brühe, Weißwein, gut gekochtem Reis, leicht pfeffrig von den Lauchzwiebeln und pikant vom Hartkäse, mit dem deutlich hervorschmeckendem Aroma von Pilzen. Läuft bei mir!
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit
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8 Kommentare

  • Ich habe noch nie Risotto gemacht. Irgendwie ist das ja auch was, was Koch-Götter spaltet. Der eine sagt, er muss noch irgendwie Biss haben, der andere sagt, er muss richtig schön schlotzig sein. Schließt sich beides aus, oder geht das auch zusammen? Bissfest und schlotzig – das eine heisst für mich.. körnig und das andere halt irgendwie pampig.

    Ich bin da ratlos. Habe mich darum vielleicht noch nie dran gewagt, obwohl es da ja echt tolle Rezepte gibt. Reis war für mich auch nur bisher immer als Milchreis oder zu Hühnerfrikassee interessant. Beides meiner Kindheit geschuldet (mein Opa hat bis heute noch immer das beste Hühnerfrikassee mit Reis gemacht, das ich jemals hatte 😀 ).

    • geht mir genau wie dir. wir haben zuhause auch nie großartig reis gegessen, außer zu hühnerfrikassee, oder alle 100 jahre mal milchreis. mir fehlt da ebenfalls der bezug zu der beilage und deswegen habe ich mich mit risotto so schwer getan. wenn dann noch jemand das würzen vergisst…

    • DAs Geheimnis ist das ständige Rühren. Risottoreis ist sehr stärkehaltig und sollte, anders als andere Reissorten, niemals gewaschen werden. Durch das Rühren reibt sich die Stärk esozusagen vom Korn in die Garflüssigkeit und bindet sie langsam. Dadurch wird der Risotto (Ja, er ist ein Männlein) schlotzig. Trotzdem sollte er noch etwas Biss haben und nicht breiig eie Milchreis sein. Wenn man ein Korn durchschneidet, muss noch ein winzig kleiner weißer Punkt erahnbar sein. Schlotzigkeit un dBiss schließensich keinesfalls aus.

      Beim Kochen ist die Topfform enorm wichtig. Ist der Topf nach außen gewölbt, verdampft das Wasser zu schnell und der Kochvorgang dauert länger. Bei einem (am besten Kupfer-)topf mit geraden Wänden kondensiert das Kochwasser und läuft zurück in den Topf.

    • ich habe vorher bei wikipedia geschaut, weil ich wusste dass es leute gibt, die der risotto sagen. dort steht das oder der. ich habe mich dann für die sprachlich volkstümlichere variante entschieden. deine kommentare sind auf jeden fall besser als meine rezepte. daumen hoch 😉

  • Ist noch was übrig? Ich komm' vorbei! Genau mein Ding! 🙂

    Liebe Grüße
    Lilo

  • Juhu! Ich erinnere Dich dran, wenn ich das nächste mal komme!

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