Pulled Pork vom Schweinebauch

Ich habe mittlerweile schon jede pulled Porkgeschichten gelesen. Hier kommt mal eine, die ich noch nicht kannte und wenn ich sie dafür selbst schreiben musste. Ich habe vorher aus drei Kilo Schweinebauch eine Brühe gekocht und das Fleisch habe ich dann auf zwei Tage verteilt, jeweils als pulled Pork zubereitet. Deswegen habe ich eine Menge Beilagen für Euch im Programm. Die könnt Ihr alle machen, oder eben auch auf zwei Tage verteilen, oder sucht Euch das aus, was zu Euch passt. Dieses Gericht ist so gesellig wie ein gutes Chili.

Zutaten:

3 Kilo Schweinebauch mit Knochen
Käse zum Reiben z.B Emmentaler
Brühe vom Schweinebauch (anklicken)
Feurige Pflaumensoße (anklicken)
Kräuterquark selbst gemacht (anklicken)
Spitzkohlsalat mit Pflaumen (anklicken)
Chinakohlsalat mit Pfirsichdressing (anklicken)

Pommes frites (anklicken)
Mayonnaise (anklicken)
Guacamole (anklicken)

Beilagen:

Teigfladen:

500 Gramm Mehl
250 Milliliter Wasser
90 Milliliter Öl
1 Teelöffel Salz

Pellkartoffeln

Meine Kinder verbrauchen meine Brühe wie Wasser aus dem Hahn. Deswegen habe ich das Wochenende genutzt, um erst eine Hühnerbrühe zu kochen und dann habe ich am Samstag zusätzlich noch einen Schweinebauch beim Mix Markt, zur Brühegewinnung erstanden. Eigentlich wollte ich nur ein Kilo Schweinebauch haben, aber der Mann am Schlachtertresen sagte zu mir mit russischem Akzent, “sind sie Mann, warum kaufen Sie ein wie Frrrrrau?” Danach hatte ich dann drei Kilo Schweinebauch im Wagen und noch keine Ahnung, was ich mit dem Fleisch machen soll. Das lasse ich mir ja nicht unterschmieren, wie eine Frau einzukaufen und irgendwas fällt mir ja immer ein. Nach der Ansage hätte ich auch fünf Kilo genommen, nur um zu zeigen, dass ich kann. Typisch Mann, oder?

Als Verwendung für das Fleisch, habe ich mir pulled Pork ausgedacht. Wie man eine Brühe aus dem Schweinebauch kocht, lest Ihr HIER.

Wichtig ist, dass man eine Brühe immer kalt aufsetzt

An Gemüse kann alles in den Topf was weg muss, aber wie gesagt, lest einfach das Rezept

Nach drei Stunden im Topf und nur leicht simmernd, nie kochend, kommt das Fleisch an einem Stück und butterzart aus dem Topf.

Die Knochen kann man kinderleicht mit einem Dreh aus dem Fleisch ziehen.

Hier ist die Brühe, die Fülle ich noch heiß in Gläser ein. 

Einfach mit Litermaß und Trichter umfüllen

23 Gläser aus einem 20 Liter Topf. Wenn die Brühe heiß abgefüllt und sofort verschlossen wird, muss man die auch nicht weiter konservieren, wenn die so rasant verbraucht wird, wie bei mir zuhause. Wer sich nicht sicher ist, stellt die Brühegläser bei 130 Grad Unterhitze, für eine Stunde in den Backofen, dann hält die Brühe ein Jahr, aber wieso sollte sie, wenn man sie jeden Tag verbrauchen kann?

Ich habe extra für Euch eine Scheibe vom Fleisch abgeschnitten, damit Ihr seht wie zart das ist. Das könnte man gleich so am Stück verzehren.

Jetzt bereite ich das Fleisch für die weitere Verarbeitung als pulled Pork vor. Das Fleisch mit meiner feurigen Pflaumensoße bestreichen.

Die hat pur ganz schön Pfiff und gibt einen guten Geschmack. In Verbindung mit dem Fleisch ist sie angenehm würzig und brennt nicht.

Fleisch auf Alufolie legen und dann mindestens fünf oder sechslagig eng einschlagen. Nur so ist gewährleistet, dass das Fleisch im Ofen nicht den Saft verliert.

Fleisch komplett einschlagen, wenn es auf  Raumtemperatur abgekühlt ist.

Mindestens 12, aber lieber 24 Stunden im Kühlschrank liegen lassen, damit die Marinade einziehen kann. Länger ist nie ein Problem, sondern dient dem Gericht. Das Fleisch schmeckt aber sowieso schon toll, weil es in der Brühe gegart wurde.

Jetzt ist quasi der nächste Tag. Mein Gasofen kann keine 80 Grad, deswegen nehme 120 Grad (Stufe 1 bei Gas) und lasse das Fleisch 3 bis 4 Stunden im Ofen. Ihr könnt auch drei Stunden bei Elektro mit 120 Grad nehmen.

Ich habe pulled Pork bislang immer im Brötchen / Bun serviert. Deswegen war der Plan es dieses Mal anders zu machen, ohne viel Wartezeit beim Teig. Wenn man Hefeteig verwendet, hat man ja viele Ruhezeiten zu beachten. Deswegen probieren wir das pulled Pork jetzt mal mit Teigfladen ohne Hefe aus.

500 Gramm Mehl

250 Milliliter Wasser

90 Milliliter Öl

1 Teelöffel Salz

Teig mit dem Löffel verrühren

Den Rest kneten mit der Hand und 15 Minuten verbinden lassen. 

Pulled Pork braucht immer einen knackigen Salat. Da ich schon jede Form von cole Slaw dazu hatte, gibt es dieses mal meinen Spitzkohlsalat mit Pflaumen

Kräuterquark selbst gemacht macht einen schlanken Fuß zu Pommes frites, oder Ofenkartoffeln, bzw. zu Teigfladen.

Schnell die Teigfladen ausrollen.

Eine Arbeitsfläche bemehlen und dann auf die Wunschgröße ausrollen
In einer heißen Pfanne ohne Fett ausbacken. Die Teigfladen sollen keine Farbe bekommen und dürfen nicht kross werden, dann kann man die Teigfladen hinterher nicht mehr rollen, ohne dass sie brechen. 

Die weichen Teigfladen zwischenlagern. 

Das Fleisch kommt nach drei Stunden aus dem Ofen und man kann das erst noch 15 Minuten ruhen lassen, oder gleich aus der Folie holen. Ich wusste, dass ich die 3 Kilo nicht brauche, also habe ich die Hälfte genommen und den Rest in der Folie gelassen. Wir sind aber nur zwei Erwachsene und vier kleinere Kinder. Wenn Ihr mehr als 6 Erwachsene seid, würde ich die ganze Fleischmenge verwenden. 

Fleisch aus der Folie auf ein Holzbrett umziehen lassen. 

Den Fettdeckel ziehe ich jetzt ab. Der ist gut beim Garen und macht das Fleisch saftig. Den werfe ich aber nicht weg, sondern lege mir den zur Seite

Wenn danach noch ein bisschen Fett am Fleisch ist, dann schadet das nicht weiter, denn das Gros ist ja entfernt. 

Mit zwei Gabeln gegenläufig das Fleisch auseinander ziehen. Daher kommt der Begriff pulled Pork (gezogenes Schwein)

Das Fleisch kommt nun noch kurz in die Pfanne.

Ein bisschen Brühe dazu geben. Die Brühe vom Schweinebauch würde Sinn machen, die ich von dem Fleisch gesimmert habe.

Wenn ich die Brut nicht am Tisch hätte, würde ich das Fleisch jetzt richtig anschärfen, mit einer Tonne Schärfe, Honig, selbst gemachtem Ketchup

Weil meine Sippe aber so ist, wie sie ist, gibt es das entschärft mit ein bisschen Tomatenmark und je nach Geschmack noch mit einem bisschen Salz und einer Prise Pfeffer.

So weit einkochen, wie es Euch gefällt, beim Würzen Feuer frei…

Den ersten Teigfladen rolle ich mit dem Krautsalat mit Pflaumen als Unterlage. 

Dann das Fleisch so auf dem Teig verteilen, dass man den Teig noch gut rollen kann.

So kann man das pulled Pork noch als fingerfood mit den Händen essen.

Hier noch eine Impression, wie das aufgeschnitten aussieht. 

Ach ja, den Chinakohlsalat mit Pfirsischdressing gab es auch noch dazu. Den habe ich aber erst am zweiten Tag zubereitet.

Am zweiten Tag waren alle schon auf das pulled Pork eingestellt und wussten, dass es lecker ist. Das muss man den Kindern bei vielen Gerichten immer wieder bestätigen. 

Deswegen habe dann ein bisschen mehr Gas gegeben. 

Beim Anwärmen Honig dazu geben und ein paar Chiliflocken. Aber nicht so scharf, dass man das Jugendamt rufen müsste. 

Als Beilage Pommes frites, doppelt frittiert, dann sind sowieso schon mal alle zufrieden, egal wieder Rest ist. 

Eine Guacamole als vermeintlich leichte Soßenbegleitung.

Man achte auf die Peperonistücke. Die Guacamole ist echt lecker.

Alter Wein ich neuen Schläuchen, pulled Pork, day two…

Die Pommes frites sind genau richtig, nach dem zweiten Frittiergang

Den Backofen habe ich schon auf 200 Grad vorgeheizt. Ofenform mit Pommes füllen

Pulled Pork darüber geben 

Reibekäse darüber streuen.

Ab in den Ofen mit der Form und den Käse schmelzen lassen. 

Vor dem Servieren, wenn die Ofenform aus dem Ofen kommt, Mayonnaise und Guacamole darüber geben. 

Das ist mein absoluter Favorit aller den pulled Pork Zubereitungen, die ich bislang ausprobiert habe. Schmeckt echt saugeil

Zieht richtig schön Fäden

Hmmm lecker….

Unbedingt ausprobieren!

Und jetzt noch die Lieblingsvariante meiner Frau. Pellkartoffeln im Ofen wieder heiß werden lassen, während man das pulled Pork in der Pfanne erhitzt. Die dürfen schon außen eine harte Schale bekommen. 

Kräuterquark darüber geben. 

Guacamole

Pulled Pork darauf drapieren und geriebenen Käse darauf streuen

Das ist auch ganz toll und eine ziemlich weibliche pulled Pork Variante, weil man die gut mit Messer und Gabel essen kann. Frauen und Burger sind ja häufig nicht so gut miteinander.

Das ist auch sehr empfehlenswert, wenn man denkt, man hätte pulled Pork schon in der jeder Variante gegessen. 

Und weil hier nichts weggeworfen wird, kommt das ganze Fett, das ich mir vom Fleisch abgenommen habe, in einen Topf und wird langsam ausgelassen.

Das Fett lasse ich komplett aus und übrig bleibt total leckeres Schmalzfleisch, das man noch als Brotzeit essen kann. Das ist dann sehr zart und auch mager. Das saß nur neben dam Fett.

Aus dem ausgetretenen Fett mache ich Schmalz. Das ist super zum Anbraten von Fleisch, oder Bratkartoffeln.  Mehr geht echt nicht. Brühe, Schmalzfleisch, pulled Pork in diversen Variationen und dann auch noch Schmalz. Da lohnt sich jede Sekunde, die man damit verbringt und am Ende sind alle satt und glücklich. Gerne auch mehrfach. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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