Diese Mozzarellaröllchen haben mich schon ganz lange angeschaut. Ich glaube letztes Jahr geisterten die immer als Onlinevideo von einer der üblichen Plattformen im Netz rum, als wenn das die größte Neuigkeit unter der der Sonne wäre. Ich habe echt gefeiert, als mir dann genau diese Mozzarellaröllchen in meinem “großen farbigen Kochbuch” aus dem Unipart Verlag von 1982, über den Weg gelaufen sind.
Zutaten:
8 Scheiben Toast
250 Gramm Mozzarella
Senf und oder Ketchup
Pfeffer aus der Mühle
100 Gramm
Deko wie z.B Tomaten, Blattsalat, Oliven
Nachtisch:
Abschnitte vom Toastbrot (Rinde)
3 Eier
150 Milliliter Milch
Zucker nach Geschmack
1 Prise Natron
Puderzucker
30 Gramm Butter
Mandeln
Rosinen
Fruchtbeilage wie Pflaumenmus oder Apefmarmelade
Ich weiß nicht, ob ich das schon erwähnt habe, aber so kleine fisselige Arbeiten sind gar nicht meine Welt. Alles wo man irgendwie rumbiegen, falten, zusammendrücken muss, lässt mir spontan den Angstschweiß auf der Stirn stehen. Deswegen schiebe ich solche Projekte immer so lange es geht vor mir her. Ich könnte es langsam wirklich mal besser wissen, dass es immer nur halb so schlimm ist, wenn man erst einmal dabei ist, aber trotzdem muss ich mich zu sowas immer echt überwinden. Ich lege mal los.
Mozzarella aus dem Kühlschrank holen.
Toastbrot entrinden. Die Toastbrotrinde habe ich nicht entsorgt, sondern daraus mache ich einen Toastbrotschmarrn zum Nachtisch. Wäre doch schade um das Brot. Wir schalten schnell um zum Nachtisch.
Die Brotrinde muss einweichen, deswegen gleich 3 Eier dazu schlagen.
Milch dazu kippen, damit sich das Toastbrot vollsaugt. eine Prise Natron
Alles vermischen und zur Seite stellen.
Sorry, jetzt geht es weiter mit dem “Hauptgericht”
Die entrindeten Toastbrotscheiben mit dem Nudelholz flach rollen.
Das Toast muss möglichst flach gerollt werden, damit man es hinterher besser aufrollen kann.
Ich habe zwei verschiedene Versionen gewählt. Das große farbige Kochbuch von 1982 sagt Senf zum Bestreichen, aber in der Jetztzeit ist Tomate Mozzarella eher der Stand der Dinge. Deswegen bin ich mal so frei und mache 4 Stück mit Senf und vier mit Tomatenmark.
Alle Toastscheiben bestreichen
Mozzarella in möglichst dünne Scheiben schneiden
Toastscheiben mit dem Mozzarella belegen, dann Pfeffer aus der Mühle.
Das Ende, das beim Aufrollen außen liegt lasse ich frei, damit mir der Mozzarella in der Pfanne nicht schon vorher ausläuft.
Jetzt werden die Toastscheiben aufgerollt
Das werden um die 2,5 Umdrehungen sein
Danach mit einem Holzstab sichern, damit es sich nicht wieder öffnet.
Die Mozzarellaröllchen kommen jetzt in die Pfanne.
100 Gramm Butter in der Pfanne auslassen.
Wenn die Butter heiß ist, kommen die Mozzarellaröllchen ins Fett und sollen ca 3 Minuten in der Pfanne bleiben, der Bräunungsgrad sagt Euch aber mehr als jede Uhr. Dabei immer weiter drehen, damit sie möglichst gleichmäßig braun werden. Haut bei der Temperatur nicht so auf den Putz. Lieber länger drin lassen und langsamer bräunen lassen, damit der Mozzarella mehr Chancen hat zu schmelzen. Also maximal mittlere Temperatur nehmen, wenn die Butter erstmal heiß ist.
Drehen
Noch weiter drehen
Fertig. Unglaublich, die Butter ist wie von einem Schwamm aufgesogen worden. Schönen Gruß von der Waage. Das macht man besser nicht allzu oft, oder verbringt ansonsten 6 Stunden am Tag beim Sport. Ich komme gerade vom Laufen zurück, bevor ich das poste.
Zum Anrichten, kann man die Mozzarellaröllchen auf einem Salatbett drapieren, ein paar Tomaten dazu legen, vielleicht auch noch Oliven. Ihr wisst ja, was Ihr selbst gerne mögt.
Das passt prima auf ein Vorspeisenbüffet, zu Salat, oder als Snack auf die Hand. Der Geschmack ist Sensationell, aber das soll er wohl auch, bei so vielen versammelten Geschmacksträgern, auf kleinstem Raum.
Die Mozzarellaröllchen machen geschmacklich immer eine gute Figur, egal ob Ihr die mit Senf, oder mit Tomatenmark bestrichen habt.
Hier ein Querschnitt zur Ansicht
Ganz großes Kino, unbedingt nachkochen
Sacken lassen, danach kommt der Nachtisch. Butter in der Pfanne erhitzen und den Toastbrotschmarrn bei mittlerer Hitze in der Pfanne ausbacken. Ein wenig Zucker drüber streuen.
Zum servieren mit Puderzucker bestäuben und dazu Apfelmarmelade, Pflaumenmus oder Kompott servieren. Wenn das Toastbrot Zeit hatte, ordentlich Ei und Milch aufzunehmen, fühlt es sich wie ein richtiger Kaiserschmarrn an. Meine Frau wollte nicht glauben, dass das aus Toastbrotrinde bestand.
Jetzt ist der Abend rund.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.