Brot aus Pizzateig – Ciabatta

Vorratshaltung ist das halbe Leben. Das weiß natürlich nur jemand der ein gewisses Grundwissen über das hat, was er im Haushalt verbraucht und wie man es selbst herstellt. Bei diesem Teig kann man aber nicht viel verkehrt machen und das Risiko ist begrenzt, wenn man sich den Hefeteig ohne besonderen Grund in den Kühlschrank stellt. Damit kann man Pizza, Pizzabrötchen, Ciabatta, Stockbrot, rustikales Weißbrot herstellen und hat eine gute Woche Zeit um den Teig zu verarbeiten. In der Zeit wird der Teig immer besser und reifer und aromatischer. Selbst wenn man den nicht verbraucht, kann man ihn schon wieder als Basis für den nächsten Teig verwenden.

Zutaten:

1 Kilo Mehl 00 Mahlgrad
600 Milliliter Wasser
2 Teelöffel Meersalz
60 Milliliter Olivenöl
11 Gramm Hefe

11 Gramm Hefe (1/4 Würfel)

Hefe in die Rührschüssel geben

Ich habe sonst immer die doppelte Menge Hefe genommen, aber jedes Mal hat jemand über die Hefemenge gelabert, also nehme ich jetzt mal die Hälfte

Salz

600 Milliliter kaltes Wasser abmessen

Wasser in die Rührschüssel gießen

Typisch italienisch ist es, kein warmes Wasser zu nehmen.

60 Milliliter Olivenöl

Nun sind alle Teigzutaten in der Schüssel und man kann einen Handrührer mit Knethaken, einen Esslöffel zum Verrühren, die Hände zum Kneten, oder eine Küchenmaschine zum Kneten benutzen.

Erstaunlich wie wenig Zutaten das sind und bitte lest im Vergleich mal, was beim Kaufprodukt von der Rolle noch an Monoglycydingens und Teigverschönerer, Weichmacher, Stabilisator, Konservierer und am liebsten noch Palmöl drin ist, für die paar Minuten Arbeit, die sich andere Volltrottel aus Faulheit und Unwissenheit nicht machen wollen. Nix zu wissen ist ja erstmal nicht schlimm, darauf zu beharren schon.

Teig 5 Minuten auf Stufe 1 und fünf Minuten auf Stufe 2 kneten

Teig an einem warmen Ort 5 bis 8 Stunden gehen lassen

Deckel drauf, oder ein Leinentuch nehmen

Danach kommt der Teig in eine, oder mehrere Gefrierdose in den Kühlschrank. Ich befülle die immer nur halb, weil der Teig sich noch vermehrt. Der Teig reift im Kühlschrank und sieben bis zehn Tage sind kein Problem. Wenn man dann einen neuen Teig ansetzt, kann man schon gereiften Resteig hinzu geben, dann schmeckt der neue Teig gleich schon viel besser und gereifter. Je länger der Teig liegt, desto säuerlicher wird er und irgendwann klebt er wieder ziemlich an den Händen, man bräuchte dann viel Mehl zum Verarbeiten, aber das ist die Natur.

Dieser Teig ist vier Tage gereift und des sind 700 Gramm Teig, habe ich extra für Euch nachgewogen

Ein Holzbrett mit Grieß bestäuben, Teig auf das Brett geben

Teig auf das Brett schlagen und ein bisschen in die Länge ziehen

Teig halbieren

Zwei flache Teigstränge ausziehen

Das soll kein Pimmel sein, sondern ein Pantoffel, das bedeutet Ciabatta nämlich.

Mit einem scharfen Messer über Kreuz einschneiden

Teig auf Backpapier in ein Backblech legen und 30 Minuten aufgehen lassen

Kaltes Wasser in eine Schüssel geben

Die Teiglinge mit kaltem Wasser bestreichen

Backofen auf 220 Grad Umluft aufheizen

Das Brot ist nach 25 bis 30 Minuten gut gebacken. Bei mir waren das 25 Minuten

Das hätte bei mir auch 30 Minuten vertragen, ohne dass es zu dunkel geworden wären, aber ich war unter Zeitdruck, weil ich das gleich noch zu einem Wurstl con Krauti alla Milanese verarbeiten wollte und danach Außentermine hatte.

Die Würste habe ich bei meinem morgendlichen Streifzug beim Preisgewitter aufgetrieben. Da gab es 300 Gramm Salsiccia für 25 Cent, statt 3 bis 5 Euro. Da habe ich dann 1,8 Kilo mitgenommen und von Donnerstag bis Samstag jede Menge verschiedene Gerichte damit zubereitet.

Dieses Brot war deswegen sehr spontan und da war ich froh, auf diesen Teig zurückgreifen zu können. Deswegen sollte man einfach immer so einen Teig im Kühlschrank lagern haben, es könnte ja auch spontaner Pizzahunger sein. Diese mal wurde halt sowas wie ein Ciabatta.

Dazu kann man auch einfach Butter und Käse, oder Wurst, oder gemischten Salat, oder ein Nudelgericht servieren.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • Barbara

    Hallo Jörg,
    lange lese ich schon „still“ bei deinen Rezepten mit und freue mich über deine Kreativität:-)
    Da meine 3 Kinder mittlerweile alle aus dem Haus sind, bin ich hier alleine an kochen und backen und setzte nur einen Teil von deinen Anregungen um.

    Bei diesem Rezept ist dir oben in der Zutatenliste ein kleiner Fehler unterlaufen, statt 600 ml Wasser hast du 600 ml Mehl geschrieben.

    Hast du Lust dies zu korrigieren…und wenn ja, kannst du ja auch meinen Kommentar hier löschen.
    Viele Grüße aus Heidelberg
    Barbara

    • hallo barbara,
      ganz vielen herzlichen dank für’s melden. das wasser- und mehldebakel habe ich sofort geändert. bei sowas bitte immer laut schreien, wenn es mir selbst nicht aufgefallen ist.
      und natürlich lösche ich das nicht, wenn du dich schon mal meldest. freut mich sehr. ich bin ja eher der blinde, der über die farbe redet, weil meine kinder noch ein paar jahre zuhause
      sein werden, aber ich habe dann nicht die absicht weniger zu kochen, oder irgendwas nicht mehr zu machen, weil ich nur mit meiner frau, oder wenn das schicksal so will, auch nur für mich alleine
      kochen müsste. viele komponenten bei mir, sind so angelegt, dass sie sich länger halten und vielseitig zu verwenden sind. beim pizzateig ist es offensichtlich, bei Brühe, den Zutaten etc, ist es auch so.
      ich möchte jeden tag so gut essen, wie es geht, mit dem besten geschmack und der besten konsistenz. ich hoffe das durchhalten zu können, aber trau dich ruhig mal was für dich zu machen, was du eigentlich nicht tun würdest.
      ich denke, es wird dir gefallen, oder lade jemanden zum essen ein. das würde ich glaube ich machen, so oft es geht.

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