Kartoffelsalat mit Brühe 2021

Kartoffelsalate haben bestimmt schon so manche Scheidung, oder Trennung, oder zumindest eine Streiterei bis aufs Blut provoziert. Es stehen sich im Normalfall die Fraktionen die den mit Mayonnaise herstellen und die Brüheverwender ziemlich unversöhnlich gegenüber. Ich bin was die Sympathien betrifft, eher bei den Brüheverwendern, die sind aber anders intolerant, als die Mayonnaisebenutzer. Brühe verwendet man im Süden von Deutschland, oder in Österreich. Die Schwaben und die Seppl akzeptieren aber nur das wie sie es kennen und führen sich bei Mayonnaise im Kartoffelsalat so auf, als wenn ein deutscher Kochasi sein Schnitzel unter einer schrecklichen Soßenpampe beerdigt. Ich mag beide Kartoffelsalatvarianten und mir kommt es nur auf die subjektiv ordentliche Verarbeitung an. Hier kommt meine parallel zu einem Kartoffelsalat mit Joghurtmayonnaise hergestellte Brüheversion, bei der ich vorher schon weiß, dass meine Frau und Friedrich gar keinen Kartoffelsalat mögen, Emma mag Brühe, Margarete Mayonnaise und Elisabeth und mir, ist es egal.

Zutaten:

600 Gramm Kartoffeln
1/4 Salatgurke
2 Esslöffel Senf (anklicken)
500 Milliliter Brühe
50 Milliliter Rapsöl
50 Milliliter Weißweinessig
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer
3 Eier
1/4 Bund Petersilie
1/2 rote Zwiebel

Die Kartoffeln zum Kochen bringen und dann 18 Minuten kochen, dann sind die Scheiben fest, oder bei 20 Minuten, werden die Kartoffeln eher weicher und matschen mehr mit dem Dressing.

Die halbe Salatgurke wird später für die beiden Salate geteilt. , deswegen steht oben eine viertel Salatgurke im Rezept

Mit dem Sparschäler ein schniekes Muster schälen.

Salatgurke dünn hobeln.

Fertig sind die Gurkenscheiben, die paritätisch aufgeteilt werden. Ich nehme die Gurke frisch, weil saure Gurken immer mit “natürlichem Aroma” bearbeitet werden. Das ist ein Stoff, der die Gurken immer gleich schmecken lässt, egal wie die Ernte ausfällt. Natürliches Aroma heißt auch nicht, dass es danach schmeckt was es vorgibt zu sein, sondern dass der Geschmack natürlich erzeugt wurde, und wenn es mit Schimmelpilzen und Bakterien wäre.

Die Eier lege ich schon gleich mit ins kalte Kochwasser der Kartoffeln und koche sie in sieben Minuten hart.

Die gekochten Eier kommen in kaltes Wasser. Darin schlage ich sie auf und dann löst sich die Schale ganz einfach vom Ei, das man so auch heiß total einfach anfassen kann, ohne sich zu verbrennen.

Schwupps

Eier zerkleinern.

Wie man sieht sind die Dotter nicht grünlich geworden. Das ist optisch deutlich hübscher.

Gurke und Ei in die Schüssel geben.

2 Esslöffel Senf

Rote Zwiebeln abziehen

Zwiebel zerkleinern.

Die Kartoffeln sind immer noch richtig heiß

Das ist echte Brühe. Wenn Ihr Vegetarier seid, nehmt Gemüsebrühe, sonst kann sie vom Rind, oder vom Huhn sein.

Die Brühe könnt Ihr vorher im Topf erhitzen, aber meine Kartoffeln waren noch so heiß, dass man sich die Finger daran fast verbrennt.

Brühe in die Schale geben.

Kartoffeln pellen

Gepellte Kartoffeln in Scheiben schneiden

Die heißen Kartoffelscheiben zum Rest der Zutaten in die Salatschüssel geben.

Vor dem Vermischen würzen wir noch schnell.

Meersalz

1/2 Teelöffel Pfeffer, oder eine ordentliche Prise Chiliflocken.

Rapsöl

Weißweinessig

Petersilie hacken.

Alle Zutaten in der Schale, also kann jetzt vermischt werden.

Das ist ein ganz grundsolider Kartoffelsalat mit Brühe bei dem die Kartoffeln eine schöne Liason mit dem Dressing eingegangen sind und auch das Eigelb hat alles ein bisschen angedickt.

Das Kürbiskernöl macht sich beim Servieren auf dem Kartoffelsalat sehr gut, gerade wenn man auch noch ein Backhendl dazu serviert.

Die Deko ist konventionell, wie der Salat.

Romanablätter. Tomatenspalten, Petersilie. Dill wäre auch gut, hatte ich nicht da. Hauptsache Grünkraut.

Das ist ein total schöner Gaumenschmeichler, der ein wenig frischer schmeckt, als der Kartoffelsalat mit Mayonnaise, aber nicht schlechter, sonder nur anders. Da kann man dann entscheiden was man lieber mag, oder zu verschiedenen Anlässen verschiedene Kartoffelsalate, was eher meine persönliche Wahrheit wäre.

Hier ist der Kartoffelsalat in Tateinheit mit dem Backhendl zu sehen.

Das ist jetzt noch ein bisschen mehr Porno mit dem Kürbiskernöl, aber ich bin Zuhause echt nur von Unkundigen umgeben. Da musste ich tatsächlich noch den Teller und den Salat wechseln, weil man das mit dem Öl unmöglich essen kann. Naja…

Das sehe ich anders, aber dafür könnt Ihr es alle so machen wie Ihr mögt, Hauptsache nicht gekauft aus der Packung mit diesem scheußlichen Nachgeschmack von Konservierungsmitteln und Geschmacksverstärkern.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

Print Friendly, PDF & Email

10 Kommentare

  • Wenn ich deinen Schnitzelteller mit Kartoffelsalat so ansehe, durchdringt mich der Gedanke, dass viele das nicht so anrichten würden. Vermutlich ist das Ziel des Fotografiert-werdens auch ein wenig Schuld daran, dass es doch “recht übersichtlich” auf dem Teller aussieht. Finde ich aber gut. Sowas nennt sich dann vernünftige Portionsgröße. meist wird ja die vierfache Menge Kartoffelsalat mit raufgeschaufelt.
    Du teils den Kartoffelsalat oben in zwei Gruppen. Als ich das las, dachte ich mir, da fehlt doch eine, bei der genauen Lektüre des Rezepts bin ich mir da nicht mehr ganz sicher, ob die mir fehlende Variante nicht eine “Spezialform” der Brühevariante ist: die Anrichtung mit Vinaigrette. Ich hatte da seinerzeit zur Abmilderung etwas Wasser dazu gegeben, da hätte ich auch mit Brühe verdünnen können, ansonsten hst Du ja auch die Zutaten für eine Vinaigrette fast dabei (der Senf fehlt).
    Ich weiß allerdings nicht, wo ich das mit der Vinaigrette her habe. Hier aus der Gegend jedenfalls nicht, da wird eher 1 kg Majo mit 1 kg Kartoffeln gemischt …

    • Achtung, das ist ein Backhähnchen, kein ordinäres Schnitzel. Ein Teller muss einfach gut aussehen, wenn es jemanden ansprechen soll. Ich finde diese Teller ganz schrecklich, die so übervoll sind.

      • Spricht für dich, 😉

        • Das fotografieren ist sowieso meine größte Schwäche bei der Nummer. dabei muss ich mir die meiste mühe geben und muss immer noch besser werden.

          • Das packst Du auch noch. Ich glaube, du musst deinem Fotografiergerät nur etwas mehr Zeit geben, seine Automatismen auszuleben und ihm ggf. sagen, welchen Teil des Bildes es scharf stellen soll. Autofokus ist schon eine feine Sache, wenn die Elektronik dahinter weiß, was man eigentlich will. 😉

          • mir fehlt nach dem kochen auch die zeit zum fotografieren. da sitzen 5 andere die was essen wollen und die nervt es sowieso schon, wenn ich dann noch fotos mache.

  • Anne

    Herrlich.
    Bei meinen Eltern in Mittelfranken gabs Kartoffelsalat nur mit Vinaigrette, mir fällt grad kein deutsches Wort dafür ein. Aber: dann gabs noch den Glaubenskrueg zwischen der Fraktion ” nur festkochende Kartoffeln !” oder ” vorwiegend”, zwar sehr gut, aber von der Optik nicht so toll und deswegen von einem Teil der Verwandtschaft abgelehnt, nein, das darf nicht Kartoffelsalat heißen, geht gaaaar nicht….

    • Du hast recht, das müsste ich eigentlich noch dazu schreiben, dass ich nur festkochende Kartoffeln nehme. Ich weiß, viele nehmen mehlige Kartoffeln.. Für mich existieren echt nur festkochende, egal was ich mache.

  • kochaddict

    Das im Rezept is ja quasi ne Vinaigrette mit Brühe.
    Ich mag die Art anzurichten und das so zu fotografieren.
    Finde, dass die Bilder echt viel besser geworden sind…vermutlich inspiriert durch Effilee 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert