Käse- Lauch-, Hackfleischsuppe vegetarisch

Ein Klassiker der Hausfrauenküche, auch berüchtigt als Partysuppe. Die habe ich vor über fünf Jahren mal gekocht und die ist selbst bei Emma gut angekommen (mag keinen Käse), aber wenn man das nicht erwähnt, kann man die Suppe auch essen. Das Blatt hat sich nun aber dahingehend gewendet, dass Margarete jetzt kein Fleisch mehr isst und mir das als tägliche Sonderaufgabe, zusätzlich zu Emmas dies nicht und das nicht Anforderungen gegeben hat. Deswegen habe ich die Suppe mit Sojaschnetzeln statt mit Hackfleisch gekocht. Die ist also vegetarisch. Noch besser ist, dass keiner merkt, dass es kein richtiges Fleisch ist, sondern nur Bio Sojaschnetzel vom DM Drogeriemarkt. Ich verzichte hier übrigens auch wie bei meiner Fleischversion auf die Asizutat Nummer 2 (nach Maggiwürze), nämlich Schmelzkäse und ersetze den durch Kochtechnik.


Zutaten:

150 Gramm Sojaschnetzel
1,6 Liter Gemüsebrühe (anklicken)
50 Milliliter Rapsöl
4 Stangen Lauch / Porree
4 Zwiebeln
350 Gramm geriebener Gouda
2 Esslöffel Mehl
500 Milliliter Milch
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer
evtl. Salz zum Nachwürzen

Brühe erhitzen

Wenn die Brühe kocht, kommen die Sojaschnetzel in die heiße Brühe

Die Sojaschnetzel vervielfältigen Ihr Volumen, wenn sie in der heißen Brühe aufgehen

15 Minuten aufgehen lassen

Lauch abziehen

Lauch zerkleinern

Zwiebeln häuten

Zwiebeln zerkleinern.

Ich habe das mit der Maschine gemacht, von Hand schneiden geht natürlich auch

Rapsöl im Topf erhitzen

Lauch und Zwiebeln anschwitzen

Nach 15 Minuten wird das Sojahack aus der Brühe geholt, die ansonsten weitestgehend aufgesogen wurde.

Sojahack zum Gemüse in den Topf geben

Alles zusammen anschwitzen

Mehl in den Topf geben und somit den Topfinhalt abbinden

Käse in den Topf geben

Brühe in den Topf gießen. Das ist der Rest der noch vom Aufgehen des Sojahacks übriggeblieben ist.

Herd läuft auf Vollgas und alles soll aufkochen

Milch in den Topf gießen

Pfeffer

Salz

Aufkochen lassen und dabei zusehen, wie der Käse schmilzt und die Suppe währenddessen sichtbar andickt.

Dafür rechnet ich 20 bis 30 Minuten

Ich habe von Lauch noch ein bisschen Grün übrig gelassen. Das gebe ich in die Suppe beim Servieren, damit alles frisch rüberkommt. Gehackte Petersilie tut auch etwas für den frischen Eindruck

Jetzt wird serviert.

Die Käse- Lauch- Hackfleischoße schmeckt so fleischig wie das Original, geschmacklich ist das sowieso über jeden Zweifel erhaben. Selbst gemachte Brühe, solides Mehlschwitzehandwerk, frisches Gemüse.

Bevor das Geschrei wieder losgeht, wieso man so ein Fleischgericht ohne Fleisch kocht und wieso jemand vegetarisch isst, dann aber sowas haben möchte. Das sind nur meine Vorschläge an Margarete und die gehen natürlich deutlich besser in der Familie weg, wenn sie so schmecken wie richtige Fleischgerichte. Margarete ist zufrieden, dass es ohne Fleisch ist und die anderen sind froh, dass es wie mit Fleisch schmeckt.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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12 Kommentare

  • Sascha Wüstemann

    Über “Vegetarisches Gericht X” empören sich die Leute und verweigern es dann, weil es so genannt wird. Verzichtet man auf das Reizwort, greift der Abwehrmechanismus nicht und die Leute müssten nachdenken (was schwer ist), ob das Gericht vielleicht vegetarisch ist. Dabei kennt auch die deutsche Küche viele vegetarische Gerichte.

    • Ja, die tun dann so als ob es kein richtiges Essen wäre, wenn kein Fleisch dabei ist

    • Esther

      Als Kind gab es höchstens zwei mal die Woche Fleisch auf den Tisch. Das war vollkommen in Ordnung, war aber Armut geschuldet. Ich hatte als Teenager häufig Hunger, derart sparsam kochte meine Mutter.

      Mich rührt immer wieder, wie Glatzkoch seine Kinder umsorgt, auf Wüsche eingeht, sie in der Küche mit Geduld mitarbeiten läßt. Manchmal packt mich die Sehnsucht, ich hätte das auch gerne gehabt. Zum Glück gab es die Oma.

      Meine Mutter machte einmal Porree als Beilagengemüse. Es war derart grob geschnitten und matschig, die Konsistenz war schlicht widerlich. Ich war noch nicht in der Schule und wurde gezwungen, aufzuessen. Ich saß bis zum Abend vor dem Teller, während meine Eltern im Wohnzimmer Fernsehen schauten. Gefügt habe ich mich dennoch nicht und wurde zu Bett geschickt. Der Beginn der 70er im Wirtschaftswunderdeutschland. Mir wäre es deutlich lieber gewesen, wenn meine Eltern in Woodstock etwas entspannt hätten.

      Den Porree habe ich mir wiedererobert.

      Sascha Wüstemann hat Recht, wenn ich „vegetarisch“ lese, zieht sich zunächst ein Wall in mir hoch. Das liegt aber an den Missionierungsversuchen von Vegetariern und Veganern. Die permanente Belehrung führt bei mir zu Reaktanz. Seit ich das weiß, kann ich mich zur Vernunft regulieren und auch fleischlos genießen.

      • Meine Mutter, Oma und Tante Anna konnten jedes Gemüse in Wasser töten und mit Fondor breitbandig nach nichts schmecken lassen. Ich musste mir jedes einzelne Gemüse viel später zurückerobern. Ich musste aber nie vor Tellern sitzen. Es reichte, wenn es mir nicht schmeckte.

  • Ellen

    Bei mir gab es gestern Bolognese aus Hack, Erbsenprotein & Jackfruit auch von DM, kann ich sehr empfehlen.
    es ist einfach ein anderes Mundgefühl als nur Tomatensauce.

  • peter eitel

    Nochmal ganz klar, deutlich und zum Mitschreiben gesagt für all die die verqueren carnivorischen ( schreib extra nicht nicht queeren ..) Verschwörungstheoteriker :
    Es ist absolut nix falsches daran, wenn man mal nur weil man Bock auf den gewissen Biss ( Wie Ellen sagt) so Sojagranulat verwendet.
    Mir schmeckt das so an sich gut und man kann es ja nach Belieben mit der Würzung pimpen und es muss keine Sau dafür ihr Leben lasssen. Das hat nullkommagarnix mit Fake oder inkonsequenter Nachahmung zu tun.
    Außerdem ist das wegen der klaren und einfachen Zutaten bei der Herstellung
    allemal besser als das Hack beim Discounter, das zu 40 % aus dem versifften Wisch-wasser mit so komischen Fleischresten besteht, das halt anfällt, wenn man den Schlachtraum ausputzt und das zu schade zum wegwerfen findet…
    Na dankeschön, Maaaahlzeeeeit… Fuideibel.

    • ich finde so eine Form von Ersatz total o.k, im Gegensatz zu dem überteuerten Zeug, das immer nach Hundefutter riecht. Dann lieber Granulat, das ich mit meiner eigenen Gemüsebrühe aufblase.

  • Esther

    Die Sojaschnetzel waren eben beim DM vergriffen. Morgen fahre ich in die City und versuche es dort. Die Suppe erinnert mich an eine Buttermilchsuppe, die ich als Kind bei meiner Schlesischen Nachbarin bekam. Die könnte ich auch mal nachkochen.

  • Esther

    Die Lauchsuppe habe ich mit Sicherheit fachgerecht hinbekommen. Bei der Brühe und dem Aufpimpen des Geschmacks für die Tofuschnetzel vom DM habe ich mir viel Zeit genommen.

    Letztlich hatte ich das Gefühl, wie immer bei Tofu, auf Gummi herumzukauen. Immer wieder habe ich mich auf Versuche eingelassen, es schmeckt mir nicht.

    Der Verzicht auf Fleisch fällt mir nicht schwer bei einem ausgewogenen Hummus, einem vielseitigen Salat, einem Daal oder gut zubereitetem Gemüse, einer schlichten Tomatensoße mit Kräutern. Bei Proteinprodukten, die wie Hackfleisch anmuten – merke ich schon, dass ich in Wirklichkeit Erbsen esse und dementsprechend eine Flatulenz entwickle, die ich bei einem Steak nicht habe.

    Kurzum – keine Experimente mehr mit Tofu oder Proteinen. Ich habe es redlich versucht. Es ist auch kein Problem, Vegetarier zu Gast zu haben, aber Veganer werde ich nicht mehr bekochen. Fanatismus hat keinen Platz mehr in meinem Leben. ( Von wegen in meinen sauber gespülten Pfannen wurde auch schon Fleisch zubereitet…..iiiih, da fällt mir nichts mehr zu ein! ) Und zu den Soja-Monokulturen könnte man auch entsprechend argumentieren……ich muß das mal loswerden, die Lauchsuppe kochte ich für zwei Tage, es ist selten, dass ich Nahrungsmittel entsorge.

    Wenn ich ehrlich eine Frikadelle esse, ist das okay, aber ein Körner-Dinkel-Grünkern-Gedöns wird es nicht mehr geben.

    Einen schönen Vatertag und bitte nicht bös’ sein, daß ich mal was Gegenteiliges äußere.

    • Liebe Esther, genau so fluche ich auch manchmal. Das ist auch total o.k. Tofu würde ich dafür auch nicht nehmen. Mir gefällt das Sonnenblumenhack bisher am besten, Das Sojahack ist auch o.k.

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