Hähnchenbrust wie Rostbrätel

Ich bin bei diesem Rezept immer noch bei meinem Freund Chris in Berlin, auf der Grünen Woche und auf dem Hinweg, noch bei meiner Mutter im Pflegeheim in Polen gewesen. Polen lohnt sich überhaupt nicht mehr, um dort einkaufen zu gehen, aber weil ich danach nach Berlin gefahren bin, habe ich dort trotzdem schon mal eingekauft, weil ich meinen Sprinter in Berlin zum Ölwechsel gegeben habe und trotz Simson Schwalbe im Kofferaum, ist man dann eher eingeschränkt und vor allem war es echt kalt. Ich hatte zuhause gerade total leckere Rostbrätel aus Kotelettfleisch vom Schwein gemacht, aber Chris soll gesundheitsbedingt eher Geflügel essen. Für mich eine gute Gelegenheit, um das Gericht mit Huhn auszuprobieren. Mehr als dass es am Ende gut schmeckt, kann ja nicht passieren. Rostbrätel ist eine Spezialität aus Thüringen und die wird normalerweise mit Schweinenacken, oder Schweinekamm gemacht.

Zutaten:

Einlegen:

800 Gramm Hähnchenfilets
2 Esslöffel Senf
2 Mittelgroße Zwiebeln
500 Milliliter Bier
1 Teelöffel Salz
1/4 Teelöffel Chiliflocken
2 Esslöffel Majoran
80 Milliliter Rapsöl

Braten:

50 Milliliter Rapsöl
2 Esslöffel Mehl
Wasser nach Bedarf

Beilage:

800 Gramm Kartoffeln festkochend
50 Milliliter Rapsöl
1 Teelöffel Salz
reichlich Pfeffer
1 Zwiebel
Lauchzwiebel zum Servieren

Traditionelle Gemüsebeilage:

Gurkensalat anklicken)


Zwiebeln häuten

Bier in der handlichen 1,5 Liter Flasche. Wir brauchen aber nur 500 Milliliter

Ostgotensenf, ich bin schließlich in Ostberlin, kurz vor Polen.

Zwiebelringe, oder Stücke

Salzen

Chiliflocken

Zwiebeln dazugeben

Rapsöl

Majoran

Die Form in der das Fleisch gelagert wird mit dem Bier auffüllen

Das Fleisch soll bedeckt sein, dann die Schale verschließen, oder mit Folie bedecken und mindestens einen Tag marinieren lassen. Bei mir hatte das Fleisch drei Tage Zeit.

Marinierzeit ist rum und heute gibt es die Rostbrätel vom Huhn

Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden

Eine Zwiebel zerkleinern

HIer kann man gut sehen, wie schön das Fleisch mariniert ist.

Das Fleisch brate ich in zwei Durchgängen, damit die Temperatur der Pfanne nicht so in die Knie geht. Rapsöl bei Vollgas erhitzen und das Fleisch zwei Minuten pro Seite garen. Backofen auf 80 Grad Umluft einstellen, da lassen wir das Fleisch ruhen und auf den Rest warten. Wenn das Fleisch nach zwei Minuten noch keine schöne Farbe hat, müsst Ihr drei Minuten pro Seite nehmen, aber das ist bei so dünnem Huhn eher unwahrscheinlich und nicht dienlich für die Fleischfaser. Achtet auf richtig Feuer auf dem Herd.

Öl in einer zweiten Pfanne erhitzen, da kommen die Bratkartoffeln rein.

So sieht das Fleisch nach dem Wenden aus.

Röstkartoffeln. Ich rechne 25 Minuten von roh zu angenehm braun und durchgebraten. Gewürzt wird erst direkt vor dem Servieren

Die nächste Rutsche Fleisch. Die erste ist im Ofen

Das ist das erste Fleisch im Ofen

Bratkartoffeln fangen auch bei Vollgas an und je brauner die werden, gehe ich mit dem Gas runter.

Fleisch ist fertig, das kommt jetzt auch in den Ofen

Das ist sehr zart und duftet auch sehr gut

In die Pfanne kommt jetzt die Marinade mit den Zwiebel, Herd läuft immer noch volle Pulle

Nach 15 Minuten werden die Kartoffeln braun

Jetzt kommt die Zwiebel zu den Kartoffeln

Die Flüssigkeit ist ziemlich weg bei den Zwiebeln. Mehl einstreuen

Wir könnten das gleich noch wieder mit Bier verflüssigen, oder nehmen Wasser.

Kartoffeln sind super und die stelle ich ebenfalls zum Fleisch in den Ofen

Ein bisschen Wasser zu den Zwiebeln geben

Salz und Pfeffer fehlen mir da noch

Das Fleisch aus dem Ofen holen und mit den Zwiebeln bedecken

Jetzt können wir fast schon servieren

Ein bisschen Grün für die Frische hacken. Das ist eine Lauchzwiebel

Das macht sich gut auf dem Fleisch

Salz und Pfeffer auf die Röstkartoffeln geben

1a Ostgotenfoodporno

Röstkartoffeln auf die Teller geben

Fleisch mit den besoßten Zwiebeln dazu auf den Teller geben

Boah wie lecker. Es war nicht alles schlecht in der DDR, wenn es ein Bremer gemacht hat 😉

Sehr zart, sehr rund, bierig, senfig und extrem über Plan mit den Röstkartoffeln korrespondierend. Rostbrätel vom Huhn, wer kennt es nicht?

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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4 Kommentare

  • Esther

    Wow! Alle Zutagen sind gekauft, nun geht es gleich an das Marinieren. Ich werde mich nach Vollendung und Vespeisung zurückmelden.

  • Esther

    Das Fleisch wurde in gutem Schreckenskammer Kölsch zwei Tage lang eingelegt. Die beiden von mir geliebten Eisenpfannen kamen zum Einsatz.

    Das schön in zwei Portionen dunkel gebratene Hähnchenbrustfleisch korrespondierte hervorragend zur Biermarinade. Leicht bitter-kräftig. Die gebundene Soße ummantelte die kross gebratenen Bratkartoffeln, auf denen in die Ringe geschnittene Lauschzwiebeln thronten. Richtig gut!

    Ja, ich Jörg, mein Mann waren mit heftigem Husten außer Gefecht gesetzt, darum war ich eine Weile nicht hier. Nächstens sind wir im Urlaub – aber ich halte Dir die Treue.
    Ich fühle mich auf Deiner Seite wohl. Zum Einen das Herz und das Handfeste, das mag ich. Dazu stehst Du voll im Leben, bist ein liebevoller Familienvater und überaus gastfreundlich.
    Vielleicht habe ich mich so lange gegen Häuslichkeit verwehrt, weil ich in einer erzkonservativen christlichen Sekte aufwuchs. Die Küche war Frauensache und wurde nicht Wert geachtet, die Frau stand unter dem Mann.

    Das muß man abstreifen, mein Mann und ich führen eine Partnerschaft auf Augenhöhe, doch die Küche war ein innerer Brennpunkt für mich, fast ein Synonym für Devot-Sein. Deine Art hat mich infiziert und ein Stück weit geheilt. Du heißt ja auch Heilemann, es sollte wohl so sein. 😉

    • Liebe Esther, ich freue mich sehr dass Du es nachgekocht hast. Für mich ist die Küche ein Abenteuerspielplatz.
      Heute hat sich mich aber ziemlich gefickt, als ich versucht habe Bratlinge aus Sojaschnetzeln zu machen. Das ist mir mit dem Zeig schon mal passiert, ist mir dann eingefallen. Mache ich nicht wieder. Dann habe ich mir “Gemüsenudeln” aus frischem Gemüse geschnitzt. Den will ich sehen, der davon satt wird? Höchstwahrschlich auch nur die mit den Overnight Oats, Agavendicksaft und Bäckerkordel auf dem Foto. Ich auch sofort wieder vom Speisenplan gestrichen worden. Dafür habe ich gestern richtig low low low mit Vollkornmehl paniert und aus Steakhüfte total leckere Schnitzel gemacht, Rucola gebraten, auf Vollkornpizzateig und Knoblauchmayonnaise serviert, Quinoa in Milchreis verschandelt (nie wieder), Käsekuchen aus Mascarpone ohne Mehl gebacken, Coco Bohnen gekocht und bestimmt habe ich noch etwas vergessen. Wenn ich mich auskenne, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es richtig gut wird, wenn es neue Sachen sind, kann es auch mal in die Grütze gehen. Ich habe aber immer noch ein As im Ärmel, dass keiner hungrig ins Bett muss. Meine aktuelle Herausforderung ist ja so zu kochen, dass die Kilos purzeln und sich der Blutzucker wieder einspielt. Ist wie damals mit dem Rauchen. Damit habe ich nicht eher aufgehört, als ich Bluthochdruck bekommen habe und jetzt mit dem Essen wusste ich ja auch, dass es von allem zu viel ist, aber von alleine habe ich nicht aufgehört, bis es mir ein Arzt gesagt hat. Mit dem Rauchen aufzuhören war jedenfalls schwerer, als keinen Zucker, keine Nudeln, kein Weizenmehl, keinen Reis zu benutzen. Für Euch gibt es deswegen ganz viele neue Sachen, die ich hier noch nie gemacht habe. Ach ja, eine Nusscreme ohne Zucker habe ich heute auch noch gerührt.

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