Kartoffelpüree nur mit Butter und Kartoffelwasser

Oft ist es ja so, dass man Dinge erst gar nicht mag, um sich danach fast davon alleine ernähren zu können. Kartoffelpüree ist bei mir so ein Beispiel. Kenne ich überhaupt nicht aus meiner Kindheit, gab es nie bei uns zuhause, meine Mutter mochte es auch nicht. Wenn man damit auswärts konfrontiert wurde, kam es entweder als Flocken aus der Packung und wurde wie Tapetenkleister nur mit Wasser angerührt und schmeckte bei ähnlicher Konsistenz auch so, oder andersrum auch Pech, es war aus Kartoffeln, hatte aber nicht genug Salz und es wurde mit Butter gespart. Schmeckte also auch eher mäßig und konnte nicht mein Herz wärmen. Ich war letzte Woche mit meinen Kindern in Cuxhaven und da habe ich wenig Küchenausstattung und bei den Vorräten kann ich auch nicht so in die Vollen greifen. Für mich immer wieder eine Herausforderung aus wenig viel zu machen, schließlich möchte ich insbesondere Rezepte für Leute machen, die keine Raktentechnik in der Küche stehen haben und denen die Ausreden nehmen.

Zutaten:

1 Kilo Kartoffeln, festkochend
1 Teelöffel Salz
Pfeffer
50-100 Gramm Butter
2-3 Kellen Kartoffelwasser
reichlich gehackte Petersilie
Optional Muskatnuss

Wasser kalt aufsetzen. Kein Salz

Kartoffeln in den Topf geben und 23 Minuten kochen, bis sich die Schale wellt. Ich nehme immer festkochende Kartoffeln, auch wenn zu einem Püree mehlige Kartoffeln passen würden.

Anschließend die Kartoffeln aus dem Wasser holen, aber das Wasser nicht abkippen, sondern im Topf lassen. Das benutzen wir weiter.

Ich habe das Sieb in kaltes Wasser gestellt, damit ich die heißen Kartoffeln sofort abpellen kann, ohne mir die Hände zu verbrennen.

Anschließend stampfen und dabei bis zur Wunschkonsistenz Kochwasser der Kartoffeln in den Topf geben. 2-3 Kellen können es schon werden. Das Kochwasser enthält viel Stärke und schmeckt ziemlich kartoffelig. Dadurch wird das Püree cremig und bekommt einen vollen Kartoffelgeschmack. Das ist übrigens kein Hausfrauentrick, sondern aus der Sternegastronomie.

Butter hinzugeben. Ob Ihr lieber 50 oder 100 Gramm Butter nehmen wollt, überlasse ich Euch. Ich bin eher bei 50 Gramm, aber 100 sind auch echt geilo, wenn man sich das leisten kann.

Salz und Pfeffer. Muskatnuss hatte ich leider nicht.

Petersilie hacken

Frische schadet nie.

Petersilie untermischen. Das ist so einfach und geht so schnell, dass mir wieder mal jedes Verständnis für die Verwendung von Fertigprodukten fehlt. Schmeckt so jedenfalls echt kartoffelig und macht satt.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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6 Kommentare

  • Die Verwendung von Kartoffelwasser finde ich interessant. Wobei: Wenn man Milch hinein gibt, ist das ja eine ähnlich dünne Plörre. 😉 Butter kommt ja bei beiden dazu. In der Bocuse’schen Sterneküche allerdings im Verhältnis 1:1 zur Kartoffel, dann aber ohne Wasser/Milch.
    Mein Problem beim Nachempfinden dieses Rezeptes: Wenn ich Kartoffeln koche, hätte ich nie so viel Kartoffelwasser übrig. Ich dämpfe sie quasi nur, entweder mit Dämpfeinsatz (dann habe ich am Ende quasi ein Schnapsglas voll Wasser höchstens) oder ohne Dämpfeinsatz (dann ist am Ende vielleicht eine Kelle voll Wasser noch da). Spart (hoffentlich) viel Energie, der Geschmack bleibt in den Kartoffeln, man hat aber sinnvollerweise Töpfe mit Glasdeckel. Anheben sollte man den nicht beim Kochen. 😉

  • Sascha

    Wenn man Kartoffeln dämpft, behält man ja zum großen Teil den Kartoffelgeschmack in der Kartoffel. Es ist dennoch Kartoffelgeschmack im verbliebenen Dämpfwasser. Entweder nimmt man mehr Wasser zum Dämpfen, oder verlängert das mit anderer Flüssigkeit, um die gewünschte Breikonstenz zu erreichen. Am Ende ist 100% von der Kartoffel im Brei. Also kein Problem.

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