Geschmorte Frikadellen
Hier kommt das dritte Gericht meines Simultankochens vom letzten Sonntag. Für mich war das Spaß und ich wollte einfach mal wissen, was man entspannt nebeneinander, gleichzeitig auf dem Herd und im Ofen garen kann. Für Euch wäre das vielleicht vorkochen für die ganze Woche. Bei mir war es nur mal die unterschiedlichen Bedürfnisse meiner Familie abzudecken und um zu zeigen, dass man sein Essen immer wieder anders aussehen lassen kann, auch wenn man auf den immer gleichen Zutatenfundus zurückgreift. .
Zutaten:
750 Gramm Schweinehack
Salz
Pfeffer
1 Zwiebel
Petersilie
1 Ei
100 Gramm Paniermehl
100 Milliliter Tomatenmark
1 Esslöffel Mehl
Beilage
1 Kilo Kartoffeln
Das ist ein ganz gerades Gericht ohne Schnörkel. Es verursacht nicht viel Aufwand, aber es schmeckt aus sich heraus richtig gut. Mit der Basis könnte man noch ganz viele Abwandlungen machen, Italienisch mit Tomaten und Mozzarella, oder mit Champignons und Jägersoße, oder Hawaii mit Ananas und gekochtem Schinken. Was man NIEMALS braucht, ist so eine Tüte mit Hackfleischfick von Maggi, oder den ganzen Kandidaten, die es über die Jahrzehnte geschafft haben, ganzen Bevölkerungsschichten zu suggerieren, dass würzen so schwer ist, dass man sich dabei von der Industrie helfen lassen muss. Hört auf die Mutti (die es noch besser weiß)
Hackfleisch vom Schwein. Das ist nicht das Evangelium, aber ich hatte halt gerade diese Sorte vorrätig. Ihr könntet auch gemischt, oder Rind, oder, oder nehmen, aber so ist es am saftigsten
Paniermehl
Zwiebeln in kleine Würfel verarbeiten
100 Milliliter Tomatenmark
Salz, Pfeffer und nicht schüchtern sein.
Petersilie
1 Ei, wer zwei sieht hat Drogen konsumiert.
O.k, Ihr habt keine Drogen konsumiert, ich habe 1,5 Kilo Schweinehack verarbeitet und die Menge für zwei Gerichte geteilt. Ihr seht auf dem Bild die ganze Menge. Verarbeitet habe ich aber nur die halbe Menge für DIESES Rezept.
Ordentlich verkneten.
Als Beilage gibt es Kartoffeln. Ich habe gleich ein paar mehr gemacht, weil die Schnekerliese ihre Kartoffelsuppe haben wollte.
Frikadellen ausformen und weil das Schweinehack so fett ist (30 %), habe ich die Frikadellen ohne Fett bei mittlerer Temperatur in der Pfanne gebraten. Normal bin ich ja eher ein Freund von kurz und schmerzlos bei voller Hitze, aber ich wollte möglichst viel Fett ausbraten, bevor mir die Frikadellen schwarz werden, deswegen weniger Temperatur. Wenn Ihr das Fleisch in die Pfanne werft, stellt schon mal den Backofen auf 130 Grad ein
Von beiden Seiten fünf Minuten anbraten, oder bis sie je nach Herd, so eine gesunde braune Farbe haben. Wie gar die innen sind ist egal, deswegen schmoren wir die ja gleich noch weiter im Ofen.
Das ausgetretene Fett binden wir mit einem Esslöffel Mehl
Einfach stumpf in die Pfanne damit
Brühe dazu geben
Einmal kurz hoch mit der Temperatur auf dem Herd und die Flüssigkeit zum Köcheln bringen
Das kann man machen, muss man aber nicht. Ich habe vom Staudensellerie noch das Grün gehackt. weil ich den Farbkontrast mag und natürlich auch gerne das Aroma an der Soße habe.
Einstreuen, Deckel auf die Pfanne legen und ab in den Ofen mit den Frikadellen. Mindestschmordauer 30 Minuten, lieber eine Stunde, nach oben offen (was die Zeit betrifft, aber immer mit Deckel). Das Resultat wird immer besser, je länger es dauert. Lässt sich so auch gut für den nächsten, oder übernächsten Tag vorbereiten. Meiner Pfanne macht das nichts aus, denn da kann man den Griff abnehmen, damit der im Ofen nicht kaputt geht. Das ist die Edition 8 Pfanne von diepfanne.com
Kartoffeln in 20 Minuten gar kochen
So sehen die fertigen Frikadellen aus. Ich feiere immer noch, weil meine jüngste Tochter die erst am zweiten Tag gegessen hat. Mich schrie sie Sonntag am Tisch die ganze Zeit an, dass das keine Frikadellen wären und sie das deswegen nicht isst. Mir wurde dann erst am nächsten Abend klar, dass sie als Berliner Göre mit Kindergarten im tiefsten Ostberlin, das nur als Boulette kennt und nachdem meine Frau dann fragte, ob sie auch Bouletten essen mag, waren die total o.k….
Ich war wiederum froh, dass ich am Sonntag so vorgelegt habe, weil ich Montag und Dienstag zwar bei der Arbeit war, aber abends gleich nachdem die Brut im Bett war, auf dem Sofa eingeschlafen bin und bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen habe.
So hat mich meine eigene Idee schneller eingeholt, als mir selbst lieb gewesen ist.
Kein Jahrhundertessen, aber besser als der Lieferdienst und sauzart. Muss ja auch, weil Schweinehack. Beim Schmoren werden die Frikadellen deutlich zarter, als wenn man sie nur in der Pfanne brät. Die Soße ist durch die Brühe sehr würzig und falls man nicht gerade einen Lottogewinn, oder einen Heiratsantrag feiern möchte, kann man froh sein, dass das Leben so viel Alltag übrig lässt, um so ein Gericht an den normalen Tagen, als passend zu empfinden. Erstaunlich finde ich immer wieder, dass man Kinder damit so einfängt. Die Steigerung ist dazu wohl nur noch Schnitzel, oder Pizza
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit