Schokoladenkuchen mit roter Bete

Das ist der beste Schokoladenkuchen, den ich jemals gegessen habe und ich staune über mich selbst. Es ist gar nicht so lange her, dass ich sowieso nicht gerne dunklen Teig essen mochte und noch schlimmer, fand ich in der Kombination und auch pur, nur noch rote Bete. Weil man aber seine Grenzen immer weiter verschiebt, wenn man jeden Tag ein neues Rezept veröffentlicht, mag ich mittlerweile auch dunklen Teig und vor allem rote Bete. 

Zutaten:
250 Gramm Butter zimmerwarm
325 Gramm braunen Zucker
4 Eier
250 Gramm Mehl
2 Teelöffel Backpulver
3 Esslöffel Kakao
500 Gramm rohe rote Bete
120 Gramm dunkle Schokolade
1/2 Vanilleschote
Puderzucker zum Bestäuben
Das Rezept habe ich ursprünglich mal bei Tommy Hart von diepfanne.com gesehen, der den Kuchen in einer Edition 8 Pfanne gebacken hatte. Das war dann auch mein Plan, aber das Rezept ist auf wundersame Weise von seiner Seite verschwunden, deswegen habe ich ihn gefragt, wie ich an das Rezept komme. Darauf bekam ich den Verweis auf das Originalrezept aus der Zeitschrift Effilee. Die Idee Schokoladenkuchen mit roter Bete zu machen, klingt im Ansatz so scheußlich, dass ich über so eine Referenz für das Rezept echt froh war, weil das meine absolute Lieblingszeitschrift in Sachen Essen ist.
250 Gramm Butter, ich habe erstmal geschluckt, aber dann gedacht, dass es auch nicht anders ist, als wenn ich 0.3 Liter Pflanzenöl in einen Tassenkuchen gieße. Das ist bei Kuchen sowieso wichtig, dass man sich die Zutatenlisten anschaut und den am besten selbst backt, damit man weiß, welche massiven Kalorien man sich reinpfeift. Nach diesem Kuchen habe ich mich jedenfalls so gefühlt, als wenn ich zum ersten Mal einen richtigen Kuchen gebacken hätte. Wir starten mit einem Wasserbad. Einen Topf zwei Daumen hoch mit Wasser füllen und das Wasser erhitzen

Einen kleineren Topf auf den Topf mit dem Wasser setzen. 

Butter in den Topf über dem Wasserbad legen

Dunkle Schokolade. Davon brauchen wir 120 Gramm

Wie immer bei Erstversuchen, wiege ich das auch mit der Waage nach

Fast die richtige Grammzahl getroffen

Die dunkle Schokolade kommt ebenfalls zur Butter in den Topf 

Die Butter wird zusammen mit der Schokolade geschmolzen

325 Gramm braunen Zucker abwiegen

Butter und Schokolade schmelzen über dem Wasserbad

Eine halbe Vanilleschote zerkleinern. Die kommt später auch noch zum Teig
Wir machen schon mal von der anderen Seite weiter, während Butter und Schokolade schmelzen 

Vier Eier aufschlagen

Zucker und Vanille zum Ei geben

Mit dem Rührer schaumig schlagen

Die Teigproduktion geht immer konsequent weiter….

…. während die Butter immer noch mit der Schokolade über dem Wasserbad schmilzt

250 Gramm Mehl abwiegen
Zwei Teelöffel Backpulver dazu geben

Die machen den Teig locker und lassen den Kuchen beim Backen aufgehen

Drei Esslöffel dunkler Kakao zum Backen, nicht so ein Nesquickgeraffel

Jetzt haben wir die staubigen Zutaten auch alle zusammen. 

Miteinander verrühren

Butter und Schokolade sind jetzt auch miteinander verschmolzen. Boah schmeckt das zusammen gut. Ich war kurz davor, die Kuchenproduktion einzustellen und das Zeug stattdessen pur zu Löffeln. Fett ist halt doch ein Geschmacksträger. 

Die geschmolzenen Komponenten Butter und Schokolade nun mit der Zucker-Eimischung verschlagen

Langsam unter rühren rein laufen lassen.

Das schmeckt so gut, wie es aussieht

Ich finde mein Mehlsieb nicht. Eigentlich soll man die Mehlmischung mit dem Kakao und das Backpulver in den Teig sieben. Ich kippe das deswegen in Etappen in die Masse und verrühre es jeweils.

Einfach draufhalten.

Schon gerührt

Jetzt geht es um unseren fragwürdigen zweiten Hauptdarsteller, die roten Bete. 500 Gramm abwiegen

Danach die roten Bete auf der Standreibe zerkleinern. Mir erschien es deutlich zu anstrengend, die noch feiner zu reiben. Wer das elektrisch macht, kann vielleicht noch feiner reiben. Bei Äpfeln im Apfelkuchen würde ich auch nicht feiner reiben. Im fertigen Schokoladenkuchen haben die roten Bete einen angenehmen Biss und stören überhaupt nicht das Mundgefühl.

Rote Bete zum Rest des Kuchenteigs geben. 

Rote Bete unter den Teig rühren
Das sah so gut aus, dass meine letzten Zweifel, zu diesem Zeitpunkt schon verflogen waren

Ofen bei Ober- und Unterhitze auf 160 Grad einstellen und 60 Minuten backen. Beim Gasofen Stufe 4 einstellen, die dritte Backschiene von unten gezählt nehmen (gilt nur bei Gasöfen), um zu verhindern, dass der Kuchen unten verbrennt und oben noch roh ist. Ich habe 1 Stunde und 15 Minuten gebacken, bis der Kuchen perfekt durch war, aber eben Gas, ohne Oberhitze. 

Springform mit Öl einfetten
Paniermehl in die Form geben und durch Rütteln verteilen.

Teig in die Springform füllen und den Kuchen in den Ofen stellen

75 Minuten später ist bei mir der Kuchen gar gebacken, bei EUCH nach 60 Minuten. Mit einem Zahnstocher durch den Teig stechen. Wenn kein Teig mehr dran hängt, dann ist der Kuchen gut gebacken

Puderzucker drüber stauben

Ring der Springform abnehmen

Schnell den Kuchen anschneiden, bei diesem bin ich jetzt echt mal gespannt

Das Bild ist farblich ein bisschen hochgezogen. Wenn man den Kuchen bei Tageslicht anschaut, dann scheint der nicht so rot, wie es auf dem Bild aussieht. Dann ist der einfach nur so dunkelbraun wie Schokoladenkuchen

Der Geschmackstest ist natürlich bei so einem Exotenkuchen die Nagelprobe schlechthin und da bekommt der Schokoladenkuchen mit roten Beten, bei mir 100 von 100 Punkten. Beim Kochen traue ich mir jeden Tag so eine Kombination zu, auf die nicht jeder an normalen Tagen kommt, aber beim Backen, brauche dann schon mal so so ein fremdes Rezept. Wenn es wenigstens aus der Effilee kommt, dann weiß man zumindest vorher, dass es nicht irgendein Doofie zusammengekippt hat.  

Der Kuchen ist total saftig, hat einen tollen Biss und mich stören die roten Bete überhaupt nicht. Ich nehme die auch nicht als solche wahr. Mein angeheirateter Polizeihund behauptet ja, dass sie das sofort schmecken würde (aber mag). 
Ich würde in 100 kalten Wintern nicht auf rote Bete im Kuchen kommen, sondern auf irgendeine leckere Frucht tippen, die ich gerade nicht definieren kann. 

Für mich ganz klar der beste Kuchen, der je meinen Ofen verlassen hat. Ich habe aber auch noch nie für einen Kuchen so ein fachmännisches Gewese mit Butter und Schokolade über dem Wasserbad schmelzen gemacht und so. Ja, ich weiß, schadet mir nicht und nächstes Mal schiebe ich das nicht wieder ein Jahr vor mir her, weil ich Bammel vor dem Rezept habe.

Leute, dieser Kuchen ist eigentlich Pflicht zum Nachmachen, weil man den einfach mal gegessen haben sollte.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit. 

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2 Kommentare

  • Eva

    Hat noch niemand kommentiert, weil noch niemand diesen Kuchen gebacken hat??
    Großer Fehler, weil sehr lecker.
    Sogar ohne Backpulver…
    Hab ich vergessen, deshalb sind es jetzt eher Brownies als lockerer Schokokuchen 🤣
    Die Bete schmeckt man tatsächlich nicht als solche raus.
    Die macht den Kuchen „nur“ saftig.
    Werd ich morgen mal mit zur Arbeit nehmen, erst probieren lassen und danach die Geheimzutat verraten. 😉

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