Bratwurst aus Kalbsfleisch mit Currysoße
Zutaten:
500 Gramm Kalbsgulasch
1 Teelöffel Salz
1 Prise Chilliflocken
2 Esslöffel Currypulver
200 Gramm Sahne (1 Becher)
1,5 Meter Darm
Das ist nur ein kleiner Ansatz, einfach um zu schauen was passiert, um am Ende eine Wurst essen zu können. Das Fleisch habe ich drei mal gewolft, mit den drei Scheiben des Fleischwolfes. Logischerweise erstmal mit groß anfangen und dann feiner werden. Der Fleischwolf ist keine große Ausgabe. Der kostet regulär knapp unter 100 Euro und ich habe den im Angebot im Netz auch gerade schon für 65 Euro gesehen. Ich habe dafür einfach nur einen Teil meiner gesammelten Punkte eingelöst, die jedes Jahr bekomme, wenn ich meine Roller und Quads im Laden per Finanzierung verkaufe. Dann gibt es je nach Finanzierungssumme und Dauer und Kondition Punkte, für die ich mir dann am Jahresende mal solche Späße gönne, die ich mir für mein Geld höchstwahrscheinlich nicht gekauft hätte.
Ich habe abends nach Feierabend einfach noch Fleisch gekauft. Ich wollte eigentlich eine Semerole vom Kalb haben. Da meine Russen im Laden aber alle nicht wussten, was eine Semerole ist, habe ich Kalbsgulasch genommen. Ich würde sagen, so ist es eine sehr magere Wurst und die verträgt auf jeden Fall noch ein bisschen Fett, für den nächsten Versuch. Ich war so aufgeregt, dass ich mich vorher überhaupt nicht eingelesen habe. Nachdem ich einen Tag später bei Metro war und die beiden Fleischermeister aus der Fleischabteilung gesprochen habe, weiß ich, dass man das Fleisch kühl halten muss beim Wolfen und chrushed Ice verwenden soll, wenn man öfter als einen Gang wolfen will, damit sich das Eiweiß nicht trennt. Alternativ nach jedem Durchgang das Fleisch wieder kalt stellen. Mache ich beim nächsten Mal.
Fleisch oben rein, dann nachstopfen und schon geht es los.
Damit das Wurstbrät ein bisschen cremiger wird, muss da jetzt noch ein Becher Sahne untergemischt werden.
Sahne dazu kippen.
Zwei Esslöffel Currypulver
1 Prise Chiliflocken
Jetzt ist das Wurstbrät fertig
Ich habe mir 100 Meter Darm gekauft. Da kann ich jetzt erstmal eine Menge Wurst machen und Ihr habt reichlich was zu lesen
Darm gibt es quasi auf der Rolle. Das ist Naturdarm vom Habeichgarnichtgefragt und man muss den vor dem Wursten in kaltem Wasser einlegen. Die Gelehrten sagen 30 Minuten, Frrraaaau aus Rußland am Schlachtertresen sagt “10 Minuten und guttt”
Ich muss zugeben, dass mir meine Linkshändigkeit bei dem ganzen Projekt die ganze Zeit einen Knoten in den Kopf gemacht hat. Das ist aber total o.k., wenn man am Ende trotzdem auf die richtige Lösung kommt.
Ich habe am Anfang nur den Anfang des Darms auf die Wursttülle gestülpt und nicht den ganzen Meter fuffzig. Da war es teilweise nicht einfach das Brät in die Hülle zu bekommen, aber ich zeige Euch gleich auch noch wie es besser geht. So isses falsch! Don’t try this at home!
Das geht am Ende auch, wenn man oben am Füllrohr fest anfasst, ist trotzdem Quatsch. Kennt Ihr die Männer die glauben irgendwo anzukommen, ohne ein Navi und eine Landkarte und auch nicht an der Tankstelle nach dem Weg fragen wollen? Hallo I bims ;-)….
Jetzt ist der Darm da oben richtig rübergeschoben und geht mit raus, wenn die Wurstmasse aus der Tülle kommt. So muss es sein.
Man trennt die einzelnen Würste durch verdrehen des Darms. Ich weiß gar nicht, ob man dann an der Stelle auch einen Knoten machen muss? Nächstes Mal!
Das ist meine erste Ausbeute an selbst gewolften und gefüllten Würsten
Ich habe ja eine ziemliche Kinderbande, deswegen habe ich die ein wenig kleiner gedreht, um niemanden mit der Portionsgröße zu überfordern.
Ich habe die dann über Nacht im Kühlschrank gelassen, weil es schon wieder so gegen Mitternacht war.
HIER geht es zur Currysoße, weil man die immer brauchen kann.
Meine Probewurst habe ich wie folgt genossen:
Kleine, fiese Peperoni vom Fidschi hacken
Schmalz in der Pfanne erhitzen
In der Pfanne von allen Seiten braten
Die duften schon beim Braten nach Curry.
Niedlich!
Noch ein bisschen Currypulver darüber stäuben
Die fiesen Chili drüber legen. Das geht im Mund ganz schon die Post ab.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich die Wurst mit dem Fleischwolf so fein bekomme, wie ich mir das vorstelle, vielleicht brauche ich noch eine extra Maschine zum cuttern, aber so hat die Wurst die Konsistenz wie Merguez, diese leicht orientalische Bratwurst. Mal davon ab, dass ich nicht auf Lammfleisch stehe, finde ich den Biss gut und kann damit in diesem Fall auch gut leben. Das ist eine sehr reine Wurst, ohne Zusatzstoffe und deswegen ist sie schon toll. Handwerklich werde ich noch dazu lernen müssen, schließlich ist das nicht ohne Grund ein Beruf, den man 3,5 Jahre lang lernen muss, aber das ist immerhin ein Anfang. Morgen machen wir neue Wurst, ich habe gestern schon Fleisch gepökelt, um zu sehen, ob das einen Unterschied macht.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.