Bulgarisches Zwiebelfleisch – wahnsinnig zart
Zutaten für 4 Personen:
1,5 Kilo Suppenfleisch vom Rind
2 x Suppengemüse
1 x Peperoni
10 Wacholderbeeren
5 Piment
3 Lorbeerblätter
3 getrocknete Tomaten
5 Zwiebeln
2 Esslöffel Salz
1 Teelöffel Pfefferkörner
Zucker
4 Eier
1 tiefer Teller Mehl
Schnittlauch
Butter
Beilage:
Quarkkartoffeln nach Margarete Kalle (anklicken)
Soße:
Ajvar (anklicken)
Das Rezept hat vielleicht Bulgarien noch nie gesehen, denn das ist auch so ein Fundstück aus Margarete Kalles Kochbuch “ich koche für Dich”, das es von den fünfziger Jahren bis in die neunziger Jahre gab. Oft bekam man das Buch von der Sparkasse zur Hochzeit und wenn ich mir so anschaue, was die Leute so in den Gruppen an Essen posten, dann hätten sie dieses Juwel der Grundkocharten ruhig auch mal lesen sollen. Neben vielen grausamen Zutaten, findet man in “ich koche für Dich” zumindest eine Einführung in die zeitgenössische Küche der damaligen Zeit und da gab es noch keine Mikrowelle und keine Kochroboter. Man musste also noch richtig ran, wenn man dem Liebsten bei der abendlichen Heimkehr von der Arbeit, etwas zu essen auf den Tisch stellen wollte. Um auf das Thema Bulgarien zurück zu kommen, Zwiebeln werden bis Heute immer wieder dem Balkan zugeordnet, wenn sie in Gerichten überproportional verwendet werden. Das lese ich in der ehemaligen DDR auf vielen Speisekarten, wo auch noch mit den alten Bezeichnungen, wie ungarisch, serbisch usw. gearbeitet wird und bei denen man dann schon weiß, Perlzwiebeln, oder Paprika, oder, oder.
Fleisch jede Stunde wenden
Hier kommt das Fleisch direkt aus der Brühe und ich will noch schnell die Knochen rausdrehen, bevor ich dann ins Bett gehe. Ich weiß Ihr wollt alle wissen, was man mit der Brühe machen soll. Die füllt Ihr gleich heiß in Gläser und habt dann Brühe für Suppen, Soßen, oder einfach pur auf Ex. Ich habe meinen Kindern davon am nächsten Abend Buchstabensuppe gemacht.
Die Knochen fallen einem fast von alleine entgegen, so zart ist das Fleisch.
Danach das Fleisch in Alufolie einschlagen, oder in eine Gefrierbox legen und über Nacht in den Kühlschrank legen, damit es wieder fest wird und beim Schneiden nicht fasert.
Jetzt sind wir schon am nächsten Tag. Das Fett an der Oberfläche kann man noch entfernen, aber ich würde das dran lassen, weil es gleich in der Pfanne noch verbrät.
Das Fleisch gegen die Fleischfaser in ca fingerdicke Scheiben schneiden.
Fünf Zwiebeln häuten und in Ringe schneiden.
Die gehäuteten Zwiebeln in Ringe schneiden.
1 tiefer Teller Mehl
Das geschnittene Fleisch in das Mehl drücken.
Natürlich von beiden Seiten
Hier ist das mehlierte Fleisch, in das Mehl werfe ich danach noch die Zwiebeln.
Ich nehme zwei Pfannen. Eine Pfanne für das Fleisch und eine für die Zwiebeln
Butter schmelzen. Den Ofen könnt Ihr schon mal anstellen, auf kleinster Temperatur. Da halten wir gleich noch das Fleisch warm
Wenn die Zwiebeln braun sind, von der Flamme nehmen und in einer Schüssel in den Ofen stellen, damit sie warm bleiben.
Mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen, ein bisschen Schnittlauch drüber geben.
Während das Spiegel auf dem Herd steht, richte ich in der letzten Minute schon die Teller an.
Die Zwiebeln darüber drapieren
Ich koche immer selbst Ajvar ein, die klassische Balkansoße. Das Rezept findet Ihr, wenn Ihr das Wort Ajvar anklickt.
Als Sättigungsbeleilage habe ich die Quarkkartoffeln nach Margarete Kalle verwendet.
Für die Woche ist das wirklich ein traumhaftes Essen, durch das man sich mit jedem Tag versöhnen kann. Selbst am Wochenende muss man sich damit nicht verstecken, auch wenn man Gäste hat. Vielleicht bin ich einfach zu jung, aber sowas hatte ich noch nie und es ist wirklich erstaunlich, wie zart das Fleisch ist und wie gut es schmeckt.
Selbst meine oberkritische Frau, die bei Balkan sonst immer lange Zähne macht, meinte es wäre außergewöhnlich gut und sowas von zart und darauf muss man erstmal kommen und die gute Margarete Kalle…
Genau so! Einfach mal alte Wälzer lesen, schauen wie schon immer gekocht wurde, dann weiß man auch wie es jetzt funktioniert.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Frauchen liest das Rezept und denkt nach. Läuft?.
dafür brauchst du doch keine frau 😉